auf die schnelle

mittlerweile haben wir schon den 12.12.07 und es ist schwer abzusehen, ob und wann wir sowieso nochmal den blog aktualisieren können. deswegen haben wir beschlossen, euch dann nach unserer rückkehr nach deutschland alles kürzlich erlebte zu berichten.

vielleicht nur soviel, dass wir nun schon auf der letzten wegstrecke richtung bali, unserem letzten ziel, sind und dort in ungefähr 3 tagen ankommen werden.

bangkok

endlich in bangkok.

kambodscha hinter uns und nun geht es in einer DER urlaubsziele für südostasien. wir haben hier mittlerweile 4 tage und nächte verbracht und viel gemacht. eines der größten sehenswürdigkeiten, den royal palace, bewundert, uns viel in der tourimeile khao san rumgetrieben und natürlich geshoppt, ohne ende. wahrscheinlich liegt es an der unmenge von westlichen touristen, dass es die thailänder verstanden haben mal wirklich schicke klamotten für den westlichen geschmackt zu verkaufen. wer z.b. china kennt, der weiß, dass die chinesen das nur sehr selten hinbekommen.

unverschämt waren nur teilweise die preise, die verlangt wurden. natürlich muss gehandelt werden, aber selbst dann sind die preise noch viel zu hoch. natürlich könnte man weitergehen und es beim nächsten laden, stand usw. versuchen, nur leider scheinen die preise bangkokweit abgesprochen zu sein. also entweder man lässt es bleiben oder man zahlts, oder wir waren einfach nur an den falschen stellen.

ansonsten ist es aber ganz schön hier zu sein. es gibt sehr leckeres essen, und ja, wir waren auch in den nicht tourigegenden essen. außerdem gibt es hier noch immer die extrem leckeren fruit shakes, die wir aus vietnam und kambodscha kennen.

heute abend wird es dann mit dem nachtbus und fähre, morgen früh, nach koh samui gehen, einer insel vor der ostküste thailands...

angkor wat, und das ende von kambodscha

am nächsten tag ging es gleich früh morgens um 7 zu der alten tempelstadt "angkor wat". der ein oder andere hat sicherlich schon davon gehört, oder es sogar im film, "lara croft: tomb raider" gesehen. da ich euch eh nur etwas aus dem internet über geschichte angkor wat´s hier schreiben würde, könnt ihr auch gleich dort direkt was nachlesen wikipedia zu mehr ist leider kaum zeit.

die anlage selbst ist einfach riesig. normalerweise wird einem vorgeschlagen man sollte sich 7 oder mindestens 3 tage zeit nehmen um sich alles anzuschauen. abgesehen davon, dass uns der stolze eintrittspreis von 60 bzw. 40 dollar davon abgeschreckt hat, hatten wir auch gar nicht die zeit um dort so lange zu bleiben. also ging es für einen tag so früh wie möglich los und erst nach sonnenuntergang, sprich 18uhr, wieder zurück.

transporttechnisch haben wir uns mal ein tuk-tuk geleistet. das ist ein motobike, also sowas wie ne mutation von roller und motorrad mit fahrer und angehängter touristenkabine.
damit ging es dann wesentlich schnell von tempel zu tempel zu fahren, und genau so ging es dann auch den ganzen tag. als erstes ging es natürlich zu der hauptattraktion, angkor wat selbst. wie man auf den bildern sehen kann, gibt es etliche türme, hallen, räume usw usw. alles mit dekorierten sandsteinwänden.

nach dieser anlage ging es den restlichen tag über auch noch zu etlichen weiteren. darunter war dann auch die anlage, die in tomb raider auftaucht. die war dann auch entsprechend vollgestopft mit touristen, aber ehrlicherweise, war es auch die schönste von allen. es gab überall riesige bäume, die einfach zwischen, aus, über, auf den alten mauern gewachsen sind.

zusammengefasst möchte ich sagen, dass es sich unbedingt lohnt angkor wat anzuschauen. mir persönlich hat dieser 1 tag aber gereicht. mit der zeit wurde man wirklich müde sich noch einen und noch einen und noch einen der teilweise stark zerstörten tempel anzuschauen. außerdem glaube ich, dass es fototechnisch ziemlich anspruchsvoll ist dort gute aufnahmen zu machen. ich finde, ich habe vielleicht 30 gute fotos von den knapp 800 geschossenen zusammen bekommen. aber an der anzahl sieht man vielleicht auch, dass es wirklich extrem viel zu sehen gibt, und wir haben nicht annähernd die hälfte dessen geschafft, was man alles sehen könnte.

ich empfehle einfach sich das selbst anzuschauen.

siem reap und damit kambodscha haben wir dann am nächsten morgen gleich verlassen richtung thailand. der weg dahin war aber recht beschwerlich. wie wir aus unserem reiseführer erfahren haben gibt es das gerücht, eine bestimmte airline zahlt einer bestimmten politischen führung viel geld, um einen ausbau der total kaputten straße zwischen siem reap und der thailändischen grenze zu verhindern.

aber nach einigen stunden busfahrt hatten wir auch das überstanden und waren froh endlich auf dem weg nach bangkok zu sein.

kambodscha, pnom penh

kambodscha in 5 tagen.

das war unser ziel. eigentlich waren max. 7 tage geplant, aber offensichtlich ging es auch schneller. mit dem ende der flussfahrt auf dem mekong ging es noch in ner guten stunde richtung pnom penh, also der hauptstadt kambodschas.

obwohl wir im lonely planet viel über gefahren mit überfällen und diebstählen gelesen haben, war mein erster eindruck von kambodscha einfach nur, "mensch, sind die nett!"
wir wurden überaus freundlich begrüßt, überall wo wir aufgetaucht sind. skeptisch wie wir noch aus china gekommen sind, war es schwer diese gastfreundlichkeit so einfach anzunehmen, aber schnell hat man sich auch daran gewöhnt. in pnom penh selbst haben wir den ersten tag genutzt uns den royal palace anzuschauen. ihr könnt in der foto sektion sehen, dass es echt spaß macht, dort fotos zu schiessen. es gibt wunderschöne gebäude und architekturen, pflanzen, bäume und was man sich nicht noch alles vorstellen kann.
nach dem palast und einigen, auf dem weg liegenden stelen und toren ging es in das gefangenlager des pol pot regimes aus den 70ern, das S21. die frühere schule wurde in ein kz ähnliches lager verwandelt in dem abschäuliche taten verübt wurden. viele geschichten darüber kann man im haus selbst auf installationen, bildern und texten nachlesen, nachempfinden, soweit das möglich ist.
der zweite tag bildete gleich den anschluß an den ersten, wo wir die killing fields besucht haben, an dessen stelle, vielen der inhaftierten später grausam ermordet wurden. besonders schrecklich ist die geschichte, wie die wärter babys an einem baum erschlagen haben, in dem man sie an den füßen mit dem kopf an den baum schleuderte.

nach diesem "tollen" erlebnis, ging es dann auch schon auf dem rad die 15km zurück in die stadt, wo wir den russenmarkt besucht haben. keine angst, dort gab es keine russen lol

die russen haben in den 80ern dort viel eingekauft und das war wohl grund genug den markt so zu nennen. am abend blieb uns noch der besuch des olympia stadions, abgesehen davon, dass es nie eine olympiade in kambodscha gab.

verärgert von dem eintritt der verlangt wurde, waren wir überrascht ein fussballspiel zu entdecken, dass uns ein heiteres 5:1 torfestival bescherte.

saigon, und das ende von vietnam

saigon, oder hochiminh city, wie diese stadt nun offiziell heißt, ist wirklich toll für ausländer, die auch mal gerne wieder gut westlich leben wollen. der amerikanische und französische einfluss, oder zumindest der westliche ist deutlich spürbar. überall gibt es cafes mit leckeren gerichten, englisch wird oft und ganz gut gesprochen und und und. die stadt selbst ist riesig. es gibt nicht wirklich einen kern und drumherum lichten sich die straßenzüge zunehmend. saigon ist vielmehr eine ansammlung von vielen gleichen straßen und häusern, die sich kilometerweit ins umliegende land ziehen.

abgesehen davon kann man sich in saigon eine menge anschauen. den ersten tag haben wir mit einer walkingtour begonnen, dabei märkte, museen und etliche interessante häuser angeschaut. das hat sich dann auch den ganzen tag hingezogen. der zweite tag wurde dann so richtig interessant. wir haben uns, wie ungefähr 2000 andere jeden tag, auf den weg zu den cuchi tunneln, gesprichen gucci, wie die marke, gemacht.

das sind die tunnel, von denen man vielleicht schon gehört hat, dass sie einer der wirksamsten waffe des vietkong im, wie es in vietnam heisst "american war", war. nach einer ansprechenden video aufklärung wurden wir von einem echten kriegsveteranen durch das gelände geführt und es wurden uns atemberaubende kriegsgeschichten erzählt.
naja, erzählt hat er eigentlich nur davon, dass er etliche hundemarken sammeln, zivilisten kontrollieren usw. musste.
aber es war auch mehr seine art die geschichten zu erzählen. er hatte nämlich so eine typische ami erzählweise aufgeschnappt, extrem übertrieben in einigen situationen usw. er war nämlich im krieg für die verlierer seite tätig, also den amis.
an einer anderen stelle gab es dann sogar die möglichkeit echte waffen abzufeuern. ablehnend habe ich mir nur angeschaut, wie die waffengeilen russen etlich magazine verballert haben und das total geil fanden. die mg´s sind dermaßen laut, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man damit schiessen soll ohne hörschutz.

der rundgang selbst führte unsere riesige gruppe von einer scenic spot stelle zur anderen. es gab stellen wo man in einen der scharfschützen bunker krabbeln konnte, einige wo man die fallen sehen konnte (da waren echt fiese varianten dabei). zum schluss kam natürlich das highlight, in einem der tunnel zu krabbeln. die tunnel selbst hatten zwischen 1 und 3 ebenen. die erste lag etwa in 2m tiefe, die 2. in 6 und die dritte in ca. 10m. außerdem unterschieden sie sich vor allem in ihrer größe bzw. durchmesser. wir sind an dieser stelle bis zur 2.ebene gekommen. die dritte soll wohl mehr oder minder unpassierbar sein für uns, und auch für junge vietnamesen. warum?

er meinte nur wegen mcd, kfc, burger king usw. usw.
jetzt sind alle dicker, deswegen passt da keiner mehr rein oder durch.

auf jeden fall war das echt ein erlebnis. wir wurden gewarnt, wenn uns nicht gut ist, an einem der 3. ausgänge sofort schluß zu machen und die anlage zu verlassen. schlimm fand ich aber eigentlich nur, dass sich alle 50 leute nacheinander hineingezwängt haben und man das gefühl bekomm nicht heraus zu kommen. nach vorne oder hinten ging ja in den tunneln nichts mehr. man musste einfach warten bis sich was bewegt. außerdem war es ziemlich warm und dunkel da unten.

damit war der rundgang und der touritag auch schon abgeschlossen. zurück ins hotel und vorbereitet für die abreise am morgigen tag nach kambodscha.

den übertritt nach kambodscha haben wir gleich mit einer fahrt auf dem mekong verknüpft. wir haben ne günstige tour gefunden, wo wir auch gleich noch ein paar "original" fisher - und was weiß ich nicht noch alles - villages sehen konnten. dafür sind wir bis zum mekong delta gefahren und wurden dann mit großen, mittleren und winzigen booten auf dem mekong herumgeschippert. ab und an wurde halt an einem der vielen "villages" gemacht. leider wirkte das mehr wie ne kaffeefahrt. es wurde ein bisschen was erklärt und am ende darauf hingewiesen, dass man diese tollen produkte, die ja auch wirklich toll waren, zum schnäppchen preis erstehen zu können.

mit einigen wenigen dieser produkte im gepäck sind wir dann auch richtung grenze los. am nächsten morgen ging es dann sehr früh auf ein kleines boot das uns, nach einem kurzen aufenthalt, ratet mal wo, richtung grenze gefahren hat.
der übertritt verlief ohne probleme und ich war richtig neidisch auf die beamten, die wohl an einem der schönsten grenzposten überhaupt arbeiten durften.
mit diesem eindruck, und einem generell positivem, verließ ich vietnam und freue mich, gerne wieder in dieses land zu reisen.

tibet

Das Zauberwort, um als Ausländer nach Tibet zu kommen, heisst "PERMIT". Bevor man überhaupt die Zugtickets kaufen kann, muss man sich bei einem Reisebüro eine Tibet-Entry-Permit kaufen. Ein ominöses Dokument, das viele Reisende nicht einmal zu Gesicht bekommen. Die Reisebüros wollen jedoch am liebsten ihre überteuerten und für Chinesen zugeschnittenen Reisen verkaufen und es hat uns viel Zeit und Nerven gekostet überhaupt ein Reisebüro zu finden, das für uns die Permit beantragt. Die sassen aber nicht mal in Shanghai, sondern in Tibet und wir haben ständig eingescannte Dokumente hin und her schicken müssen. Letztendlich haben wir die Permit zwei Tage vor unserer Abreise nach Tibet in den Händen gehabt, zu einem Zeitpunkt, wo wir gezwungenermassen unsere Zugtickets schon gekauft hatten. Zugtickets werden in China ca. 10 Tage vor Abreise zum Verkauf frei gegeben, aber besagte Reisebüros kaufen für ihre Pauschalreisen die Tickets für die Schlafwagen auf und obwohl sich Denis am ersten Verkaufstag früh morgens in das Chaos der chinesischen Bahnfahrkartenverkaufsschalter gestürzt und sich gegen drängelnde Chinesen behauptet hat, haben wir doch nur noch Tickets für die niedrigste Klasse bekommen, also 49h hard seat (Harter Sitzplatz). Ausgestattet mit einem grossen Kontingent an Fertignudelsuppen, Keksen und Wasser haben wir die Zeit bei Mau Mau und der Konversation mit einigen der anderen hundert Chinesen, die mit uns im Wagon waren, herumgekriegt, noch dazu haben wir zwei ebenso unerschrockene und romantische Franzosen kennen gelernt, mit denen wir dann später auch zusammen herumgereist sind. In Lhasa angekommen blieb uns aber nicht viel Zeit zum Verschnaufen, nicht nur, dass wir uns an die dünne Luft gewöhnen mussten, sondern wir mussten auch die schwarzen Bretter der Reisebüros abgrasen, um geeignete Mitreisende zu finden, die sich mit uns einen Minibus teilen wollten. Natürlich kann man als Ausländer nicht einfach überall in Tibet hinfahren, sondern benötigt zuersteinmal wieder eine Permit, diesmal eine Alien Travel Permit, die man nur bekommt, wenn man zu einer Reisegruppe mit Reiseleiter gehört. Auf der Strasse haben wir dann einfach mal zwei nette Schweizer angesprochen, die dann zusammen mit einem weiteren Chinesen und den Franzosen aus dem Zug unsere Reisegruppe komplettierten. Neben den vielen Klöstern und Tempeln, die wir während unserer sechstägigen Tour angeschaut haben, war das grösste Highlight natürlich der Mt. Everest, oder besser gesagt das Basislager auf 5200m Höhe, wo wir auch übernachtet haben. Denis hat die Gelegenheit und die dünne Luft dann noch genutzt mir dort einen Heiratsantrag zu machen, jetzt sind wir verlobt und alles weitere könnt ihr dann bestimmt auch im Blog nachlesen. Nach dem Everest sind wir dann auch noch zum Namtso gefahren, einem 4500m hoch gelegenen See mit den wohl schönsten Sonnenauf- und -untergängen.
Aus kulinarischer Sicht ist Tibet nicht gerade ein Highlight, obwohl Denis den ein oder anderen Yak-Burger gar nicht so schlecht fand, aber es gab ja auch genügend Restaurants mit Sichuan-Küche, die nicht nur besonders scharf, sondern auch besonders lecker ist. Insgesamt ist Tibet schon ziemlich von der chinesischen Kultur beeinflusst, trotzdem sieht man auf den Strassen aber immer noch viele tibetische Pilger und Cowboys, achja und natürlich Backpacker und andere Touristen. Da man sich also wie erwähnt auf den Touristenrouten bewegen muss, findet der ein oder andere wohl nicht die Weite, das Abenteuer und die Einsamkeit, die er gesucht hat, aber trotzdem ist Tibet eine Reise wert...

hoi an & mui ne

hoi an ist eine kleine alte handelsstadt an der kueste vietnams. dort gibt es neben einer schönen kleinen innenstadt auch eine alte tempelanlage der champa, die jedoch sehr unter dem american bzw. vietnam war, gelitten hat.
von hanoi haben wir uns also mit einem der vielen "open tour" busse richtung südvietnam begeben. diese open tour busse sind eigentlich ganz praktisch. diese fahren eine feste route von hanoi durch ganz vietnam bis nach saigon. man kann sich dann bis zu 5 zwischenstopps aussuchen, an denen man aussteigen will und nach lust und laune wieder mit dem nächsten bus, eigentlich schon am nächsten tag, weiter in die nächste stadt. leider bekommt man damit nur wenig vom einheimischen transport mit, weil diese busse quasi nur ausländer benutzen. dafür hatten wir die mögllichkeit schnell und definitiv unsere reise durch vietnam zu planen.

über nacht sind wir dann nach hoian gefahren und wurden natürlich von unmengen von "guides" empfangen, die einem hotels, touren oder rollerfahrten andrehen wollten.
in hoian ging es dann gleich ans erkunden der schönen alten innenstadt. an unserem ersten tag dort war zum fluss hin leider noch einiges überschwemmt, so dass wir keine schöne uferpromenade hatten, dafür wurden wir mit einen wirklich schönen stadtkern entschädigt. abgesehen von dem schönen aussehen gab es meiner meinung nach aber nicht sooo viel sehenswertes. es gab eben viele museen oder traditionelle häuser, für die man aber ein relativ hohen eintrittsgeld zahlen müsste. also ging es einfach so durch die stadt. angucken, fotos machen und ab und zu was leckeres essen.
am zweiten tag sind wir dann zu der besagten tempelanlage gefahren. leider auch etwas enttäuschend. die ruinen waren schon wirklich sehr zerstört und irgendwie konnte man auch keine guten fotos machen. die informationen über die anlage waren meistens langweilig erklärt und überhaupt war alles total überlaufen. gemerkt habe ich mir, dass sich an dieser stelle der vietkong verschanzt hatte und aus diesem grund die anlage von den usa so zerbomt wurde.

am abend ging es dann aber auch schon gleich weiter nach muine, wo uns sandstrände und wüstenlandschaften erwarten sollten, leider auch abgehobene preise.
in muine war es recht schön. der strand war wirklich sehenswert, das wasser sauber und zum planschen geeignet. gerne hätte man auch surfen können, wenn man surfen könnte.
jedenfalls haben wir das ausführlich genießen können an diesem nachmittag. am nächsten tag haben wir uns dann ein motobike, also eigentlich motorrad ausgeliehen und sind in richtung dieser sandwüsten, oder dünen gefahren. an der ersten, der roten sanddüne, wurden wir gleich erstmal unliebsam von nervigen kindern, die leider schon zu viele gutwillige ausländer gesehen haben, empfangen. die wollten uns gleich irgendeine rutschfahrt auf dem sand anbieten, oder wenigsten das sie auf das motobike aufpassen, natürlich für eine entsprechende gebühr. auf die frage, warum sie denn nicht in der schule sind, kam nur die gegenfrag "warum"

ach was soll ich darüber schreiben? kinder nichts zu geben ist schon wirklich hart, aber tut man es doch, ist es doch nicht das richtige, oder!?
zur zweiten weißen sanddüne haben wir es dann leider nicht mehr geschafft. das lag jedoch daran, die wir mit unserem bike nicht das richtige händchen hatten, sprich wir bekamen nen platten. den konnten wir zwar glücklicherweise gleich flicken lassen, der ist aber nach nur ca. 2 km gleich wieder geplatzt, und diesmal richtig. der reifenmantel war dann total hin. glücklicherweise ist nichts passiert. mit glück im unglück wurden wir gerne von einem pickup gleich mit in die stadt zurück genommen, natürlich gegen eine gebühr, die wir dann aber nicht zahlen mussten. das bike war ja offensichtlich nicht, wie neu, wie versprochen.

nach kurzer diskussion kam die einsicht und das neue motobike. aufgesattelt ging es dann noch schnell zur nächsten stadt in die andere richtung, ein paar tempelanlagen mehr angeschaut und zurück zum strand. am abend noch schnell in die "richtige" stadt, dem fischerdorf muine, also nicht die tourigegend, und lecker und diesmal auch billig zu abend gegessen.

am nächsten tag mittags ging es dann weiter nach saigon.

sapa & halong bay

unser erster trip in vietnam ging in die orte sapa und halong bay. entgegen der hinweise im lonely planet, sich keine tour im hotel bzw. guesthouse verkaufen zu lassen, haben wir eben das gemacht. im prinzip war das auch gar nicht falsch, weil man an so ziemlich jedem cafe, hotel, hostel oder tour agentur in hanoi, und davon gibt es, ehrlich!, 5 an jeder ecke, buchen kann, und es gibt unglaublich viele ecken in der altstadt hanois.
nachdem wir uns die ersten tage hanoi anschauen konnten, sollte es dann also zuerst auf einen trekking trip nach sapa, ziemlich weit im nordern vietnams, gehen. mutig und chinaerfahren, wie wir waren, buchten die blligste variante nach sapa. das bedeutete deswegen auch mit dem hardsleeper zug zu fahren. ich will ja gar nicht rumjammern, aber so richtig vergleichen mit chinas hardsleeper kann man ihr vietnamesisches pendant nicht. es ähnelte ein wenig einem käfig, am besten ihr schaut euch einfach die bilder an. nur soviel, es gab keine matrazen (also wirklich HARDsleeper) keine geschlossenen fenster und für uns ausländer keine decken.
egal, es war ja schließllich nur eine kurze nacht und außerdem haben wir ja auch schon 50h hardseater hinter uns.

in sapa lief eigentlich alles ganz gut. überall wurde man in empfang genommen, abgeholt weggebracht usw. eigentlich gar kein backpaking mehr. viel interessanter war eigentlich das "trekking"
wie man erwarten könnte, wenn man china kennt, gibt es einen schön ausgebauten und zementierten treppenpfad durch ansonsten unwegsames gelände mit vielen kleinen verkaufs- und souvenierständen an der seite und blödsinniges hinweisschildern, wie "give love to the trees and flowers (gesehen in der hangzhou oxygen bar, einem kleinen waldstück)" oder sowas.

völlig unerwartet erwartete uns die kommenden 2 halbtage trekking von unangenehmster art. es ging die reisterassen rauf und runter, durch dörfer und flüsse und auf extrem matschigen wegen. es hatte nämlich schon die ganze zeit geregnet und während unserer wanderung strömte es nur so weiter. natürlich hatte, insbesondere ich, keine trekking schuhe sondern nur normale turnschuhe.
also um es mal abzukürzen, es war schon ein schöner interessanter trip aber das wandern war teilweise die hölle. man ist nur gerutscht, hingefallen und und und.
und teilweise ging es echt fies abwärts an den seiten und die steine am abhang sahen auch nicht sehr einladend aus.
schön war dafür das übernachten bei einer familie im guesthouse. wir haben zusammen am feuer gekocht, getrunken und gelacht.
mit uns unterwegs waren noch sehr nette franzosen, schweden und finnen.

am 2.tag ging es dann, nach 3h wandern, auch schon zurück nach sapa und wenige stunden später mit dem zug nach hanoi.
dort um 4:30 (ich will wieder nach china) angekommen ging es um 8uhr auch schon wieder los mit dem bus nach halong bay, eine ausgezeichnetes unesco world heritage site. man kann von halong eine vor der küste liegende inselgruppe besichtigen.
in den 2 tagen ging es mit dem boot durch diese inseln, wir haben einige grotten besichtigt und sind mit dem kajak rausgefahren. die nacht könnten wir dann auch noch ganz schön auf dem boot verbringen.

dann ging es auch schon wieder zurück hanoi und am gleichen abend noch auf den weg über nacht nach hoi an. demnächst dann mehr davon.

hanoi

nun sind wir mittlerweile in hanoi, also vietnam angekommen.

aber noch kurz zu unseren letzten tagen in china, die eigentlich keine richtigen mehr waren. zuletzt hatte ich ja berichtet, dass wir auf hainan nen roller leihen wollten um ein bisschen in der gegen rumzufahren. das haben wir dann auch gemacht, für unglaubliche 180€ den tag, aber dafür waren wir endlich mal wieder unabhängig vom chinesischen transportsystem.

damit haben wir ein paar erledigungen gemacht und auch schon gleich los richtung nirgendwo. wir wollten auf der insel zu DEM schönsten strand, leider war der, jedenfalls für unseren roller, zu weit entfernt. der motor wollte nicht so richtig, weswegen wir zwischen 30-40kmh in der brennenden sonne verbrachten.
wir sind also einfach in ein paar dörfer, zu irgendnem strand und am ende dann an einen anderen sehr bekannten, natürlich auch sehenswerten, strand gefahren, wo man normalerweise sogar 50yuan eintritt zahlen muss. wir haben uns einfach bei den resorts als hotelgäste ausgegeben und sind so reingekommen. michi war dabei natürlich total unwohl und hat überall nach aufpassern ausschau gehalten.

am ende ist alles gut gelaufen und dann ging es auch schon zurück. die wirklich letzten tage auf hainan haben wir dann noch in wenchang verbracht, die, wie könnte es anders sein, auch sehr schöne strände haben soll und weit weniger touristisch, dass es auch war. den dort gab es außer EINEM bekannten schicken resort nichts. nicht mal, jedenfalls für uns, die kein seafood mögen, leckeres essen.

jedenfalls hatten wir da ja auch nur 1 tag insgesamt und dann ging es auch schon zurück nach haikou, der "hauptstadt" hainans und von da aus mit der fähre über nacht nacht beihai auf dem festland.
dort, viel zu früh, ca.4uhr, angekommen hatten wir großes glück, gleich um 7 uhr morgens den bus direkt nach hanoi zu bekommen.
und damit wären wir auch schon am ende meines 14monatigem aufenthalt in china. irgendwie ging es alles dann doch soo schnell, dass ich gar nicht realisiert habe china schon zu verlassen.
nun sind wir in vietnam und trotzdem ist hier vieles ähnlich, aber auch total anders.

verglichen mit china ist es hier schon echt total chaotisch, an vielen stellen viel dreckiger und natürlich noch! lauter. dafür, so mein erster eindruck, viel freundlicher, hilfsbereiter und nicht so eine abzockermentalität wie die chinesen sie haben. natürlich gibt es solche und solche und grade eben beim abendessen hatten wir mal wieder solche, wo wir 6€ zahlen mussten.
aber genauso hatte ich glück einen hilfsbereiten computerfachmann zu treffen, der es geschafft hat mein, apple (mal wieder) netzteil zu reparieren anstatt mir ein neues zu verkaufen, was mich entsprechend 80€ mehr gekostet hätte.

ansonsten bestanden unseren ersten tage darin uns die altstadt anzuschauen. leider wurde dieser plan etwas von einer merkwürdigen 1 tag dauernden erkältung meinerseits und behördengängen andererseits.
wir mussten zur deutschen botschaft in hanoi um passkopien beglaubigen zu lassen für... unsere hochzeit.

zu diesem thema werde ich demnächst mal was schreiben. ich habe nur noch knapp 1h zeit um diesen eintrag online zu stellen, denn dann geht es auch schon los für uns nach sapa. das liegt im norden von vietnam in den bergen. dort wird dann etwas gewandert und was weiß ich noch alles. dieser ausflug wird allerding nur 2 tagen dauern und dann geht es, für einen zwischenstopp von wenigen stunden, zurück nach hanoi, von wo aus wir dann, ebenfalls für 2 tage, nach halong bay fahren werden, wo es, mal wieder, einen sehr schönen strand geben soll.
hier muss ich aber anmerken, dass diesen strand auszeichnet eine world heritage site zu sein. vor diesem liegen viele kleine inseln und der blick soll also atemberaubend sein.

nun bleibt mir nur noch darauf zu verweisen, sich zu gedulden, bis wir wieder zeit und möglichkeit haben einen neuen blogeintrag und hoffentlich auch bilder hier zu präsentieren.
vielleicht auch schon am 03.11, aber wartet nicht drauf.

guilin, hongkong, macau, hainan,...

ist das zu prollig mit dem titel? Winking

also, mittlerweile sind wir schon am mehr oder minder südlichsten punkt chinas, der insel hainan, angekommen. wir haben auch schon ein sehr schönes hostel gefunden und das hat sogar wifi, was auch der grund ist, warum ich nocheinmal versuche, meinen blog hier zu aktualisieren.
naja, wenn ihr das jetzt lesen könnt schein es ja geklappt zu haben.

mal in zusammenfassung. in guangzhou hat alles wunderbar mit unseren vietnamesischen visa funktioniert. von dort aus sind wir dann auch gleich weiter nach shenzhen, dem übergang nach hongkong.

dann ging es auch schon rüber, in die zivilisierte welt. obwohl es ja "china" ist, ist es doch ganz anders. vor allem der britische einfluss ist doch sehr stark zu spüren. das beste an hk war aber eigentlich, dass man endlich, nach langer zeit, mal wieder das gefühl hatte, die leute wollen einen nicht unbedingt übers ohr hauen und das einem auch mal aus nettigkeit geholfen wird.
es gab sogar exzellente tourist offices, stadtpläne und und und, und vieles kostenlos. das kann gar nicht china sein.
ansonsten war hk eine qual für mich. wie man weiss ist hk das mekka für elektronikbegeisterte, wie ich es z.b. einer bin. außer einem stativ und nem notebook schloß gab es für mich leider nichts, wir müssen ja ein bisschen aufs geld schauen, bei unserem plan, auch wenn manches noch soo billig war, verglichen mit dtl. iTouch für 230euro anstatt 300.

alles in allem war hk wirklich interessant, aber entsprechend teuer, jedenfalls was die lebenshaltungskosten angeht.

nach 3 tagen ging es dann auch schon gleich mit der fähre nach macau. macau hat ebenso wie hk einen starken kolonialen einfluss, nur waren es hier die portugiesen. viele schimpfen ja über macau, uns hat die stadt aber wirklich sehr gefallen. zwar ist alles etwas dreckiger und herunter gekommener als in hk, dafür hat sich diese stadt aber viel mehr vom portugiesischen charme erhalten können, als das britische in hk.

in macau hatten wir sogar das glück in ein berühmtes hotel bzw. hostel in dem alten rotlichtviertel unter zu kommen und dort sogar, wie wir denken, den besten raum zu bekommen, mit kleinem balkon direkt zur kleinen gasse. das schöne an diesem hotel war, dass es mehr oder weniger original ist und sogar im berliner bären gekrönten film isabella vorkam, was man natürlich überall im hotel sehen konnte.

nach schon 2 tagen ging es dann zurück ins verrückte china und damit wieder zu den unfreundlichen, rotzenden und gaffenden chinesen. an dieser stelle muss ich anmerken, dass mir china im moment langsam auf die nerven geht, gut, dass wir endlich woanders sind (obwohls da bestimmt noch schlimmer ist)

wir sind also von zhuhai, dem übergang macau-china, direkt nach haikou, auf hainan, der insel am südlichen ende chinas. wie chinesen gerne behaupten, dem hawaii chinas. von dort aus sind wir dann heute, auch gleich weiter in den touristenort sanya, der, leider, wirklich sehr touristisch ist.
vor allem die russen scheinen die gegend hier unsicher zu machen, weil man überall schilder, musik, ... auf russisch sieht, hört...usw.

dafür muss ich aber zugeben, dass es hier wirklich ganz schön ist. morgen wird es dann auf ne kleine spritztour gehen, eventuell leihen wir dafür nen roller.

soviel fürs erste...

wer es geschafft hat bis hierhin zu lesen der wird dafür belohnt, dass er erfährt, dass meine freundin und ich nun miteinander verlobt sind...

wuhan

kurze information:
wir haben uns jetzt auf unsere lange reise richtung südostasien begeben und unsere erste station war wuhan, wo wir eine freundin von michi besucht haben. viel sehenswertes gibt es aber in dieser stadt nicht, so dass wir den aufenthalt relativ kurz gehalten haben. 2 tage waren eigentlich auch genug und so sind wir dann heute morgen mit dem zug zu unserem ersten richtigen reiseziel, guilin, gefahren. mit einer verspätung sind wir dann vor kurzem hier angekommen und gehen jetzt auch gleich schlafen.

hier in guilin und vor allem in der umgebung gibt es, soll es geben, wunderschöne landschaften, berge, den li fluss, reisfelder, wie man das aus den filmen kennt usw. usw.

das werden wir dann in den nächsten tagen erkunden. danach geht es dann schon richtung hongkong, mit einem zwischenstopp in guangzhou, wo wir unsere vietnamesischen visa beantragen müssen.

bis dahin, alles gute.

nach langer zeit

mir wird es langsam langweilig immer das gleiche zu schreiben, aber was soll ich euch denn sonst sagen...?!

obwohl es schon unwahrscheinlich ist, dass die festplatte bereits nach einem halben jahr ihren geist aufgibt, ist mir genau das, nach weiteren 3 monaten, noch einmal passiert. d.h. mein rechner, ich will da gar nicht mehr viel zu erzählen, weil das hin und her mit meiner aktuellen festplatte seiten in anspruch nehmen würde, also mein rechner, der mac, wieder einmal 3 wochen lang nicht verfügbar war. ich nun, erstmal alles wieder neu installieren musste und sowieso gar keine zeit hatte, um mich darum zu kümmern.

am besten gebe ich einen kurzen, sehr kurzen, bericht über das, was seit dem 10.7. passiert ist.
1. mein praktikum ist diesen freitag vorbei
2. michi und ich haben einen 4 tägigen roadtrip auf chinas straßen unternommen
3. wir haben tickets und die erlaubnis diesen freitag nach lhasa (tibet) zu fahren
4. ich habe mein neues visum bekommen
5. vom 05-07.09. werden wir uns das formel1 rennen hier in shanghai anschauen

das soll erstmal reichen. um was es sich bei den einzelnen punkten genau handelt, was passiert ist und warum ich das extra erwähne, werde ich dann hoffentlich noch diese woche schreiben können. bis dahin müsst ihr euch hiermit begnügen.

künstlerisch wertvoll

falls ich es noch nicht erwähnt habe, ich habe vor gut einem jahr angefangen gitarre zu lernen. natürlich akustik und auf stahl.
der grund warum ich das noch nicht erwähnt habe, ist eigentlich der, dass ich es unangenehm finde, wenn man so etwas bekannt gibt und dann gleich kommt "spiel doch mal..."
auch, wenn man grade erst 2 akkorde kann und die nicht mal richtig.

also hab ich mir einfach etwas zeit und zum anfang nen lehrer genommen, damit man erstmal die grundlagen richtig lerne und man sich nichts falsches selbst beibringt. als ich dieses "projekt" angefangen habe, wusste ich noch gar nicht, dass ich für ein jahr nach china gehen werde, so dass mein unterricht schon nach ein paar monaten wieder vorbei war und ich gerade mal das nötigste zum verständnis von technik und theorie konnte.

in china angekommen und nach ca. 1 monat ohne gitarre hat es mich dann schon langsam gejuckt und ich habe mir, blöderweise in der wangfujing, eine akustikgitarre zugelegt.
die qualität, soweit ich das beurteilen kann, ist ganz ok, aber nicht so gut, wie meine in deutschland, die übrigens von meinem lehrer vermittelt und in höchsten tönen für ihre gute intonation gelobt wurde.

jedenfalls ging es hier in china daran, meine technik zu verbessern, weil die griffe alle noch nicht sauber klangen, oder schnelle akkordwechsel möglich waren. bis dahin hatte ich auch grade mal A, G, D, E Dur und A, E Moll einigermaßen gut drauf. das sind so die standard akkorde, mit denen man anfängt. C Dur habe ich anfangs gehasst, weil die finger da über 3 bünde greifen müssen, also "ziemlich weit auseinander". auch frustriert etwas, dass man damit nur ein bischen langweilige lieder spielen kann,.. neil young "heart of gold", "give a little bit" oder "love is all around" außerderm hat mein lehrer es irgendwie versäumt mir richtige schlagmuster oder generell das anschlagen im takt zu vermitteln, so dass meine lieder etwas eigenwillig klangen. die highlights aus meiner anfangszeit waren aber immerhin das intro von sweet home alabama oder das von den cranberries "zombie".

am anfang haben sich meine kasachischten mitbewohner auch bestimmt gefreut mein geschrammeln mit anzuhören, wenn sie mal nicht party gemacht haben. ich habe mir auch überlegt einen chinesen als lehrer zu nehmen, wäre ja bestimmt billig gekommen, aber kurz vor meiner entscheidung habe ich dann im netz freie gitarrenstunden aufgezeichnet auf video gefunden, die für den anfang und um ne anleitung zu bekommen, gar nicht schlecht sind. der erste war ein deutscher, der das gar nicht schlecht macht, aber eben die typisch deutsche "alle meine entchen"-euphorie auslöst. aber es gab zum glück auch ein paar stunden zu den sachen, die ich unbedingt verbessern musste, vor allem schlagtechnik.

kurzum, ich habe doch keinen lehrer genommen und mich so daheim fortgebildet. nach ner weile bin ich dann auch noch auf einen hippen engländer oder australier gestossen, der dann doch alles moderner und eben hipper erklärt und netterweise auch neben den stunden, anleitungen für songs macht, so auch z.b. für jack johnson.

jedenfalls bin ich, so denke ich, jetzt ein ganzes stück weiter als vor einem jahr und habe gerade begonnen mit barre akkorden zu spielen, was am anfang echt schwer fällt, aber mittlerweile ganz ordentlich funktioniert, nicht soo schnell aber immerhin, es funktioniert.

damit wäre diese geschichte auf dem tisch und dann räum ich hier und heute mal auf mit meinen anderen projekten auf. es gibt da nämlich noch zu berichten, dass ich vor kurzem angefangen habe, mit einer ordentlichen spiegelreflexkamera zu fotografieren. der grund dafür ist der, dass ich mit meiner alten neuen digicam, hier aus china, absolut unzufrieden war. die fotos hatten verfärbungen, waren an konturen unscharf, und das unterschiedlich stark in verschiedenen bildbereichen und mittlerweile hat sich auch der interne speicher für die einstellungen verabchiedet, d.h. ich muss z.b. uhrzeit, datum usw. bei jedem!!! anschalten der kamera neu einstellen. ausserdem wollte ich mal lernen richtig ordentlliche fotos, mit den ganzen einstellmöglichkeiten (blende, belichtungsdauer, brennweite, ISO usw.) zu machen. natürlich läuft das im moment noch nicht rund und oft genug benutze ich, bei wichtigen bildern, noch die motivprogramme, die einem viel abnehmen. aber es macht auf jeden fall spass und ein anleitungsbuch für einsteiger habe ich auch gleich noch mit dazu bekommen, so dass ich natürlich auch hier was lerne.

zum schluss noch was weniger künstlerisches, dafür mehr sportliches. ich habe ja in deutschland schon vor einiger zeit das laufen angefangen, mehr oder weniger gut und habe hier in china wieder damit angefangen. eigentlich wollte ich nur in ein fitnessstudio um wenigstens etwas sport zu machen, denn draussen sport machen macht in china wirklich nicht sehr viel spass.
natürlich gabs dort auch ein paar laufbänder, die ja eigentlich zum aufwärmen gedacht sind. normalerweise bin ich immer zwischen 1 und 1,5h gelaufen, ich habe das hier in china dann zunehmend gesteigert, so dass ich bisher 2x den halb-marathon (21,1km) gelaufen bin. beim ersten mal in 2h34min und beim 2.mal dann in 2h18min.

ich hoffe ich finde demnächst noch hier in shanghai ein günstiges fitnesscenter, wo ich dann weiter im training bleiben kann, wenn ich mal die zeit finde zwischen meinen arbeitstagen.
damit schließe ich die neuigkeiten ecke für heute und freu mich auf rege anteilnahme eurerseits.

lg, denis

威图电子机械技术有限公司 : praktikum bei rittal electro-mechanical technology

meine erste arbeitswoche liegt hinter mir und eigentlich hat die zweite schon begonnen. dank der jahresinventur, die seit letzten freitag läuft habe ich bzw. unsere abteilung heute frei.
das gibt mir auch endlich mal zeit hier wieder zu bloggen.

außer zum busfahren, arbeiten, wieder busfahren, mal ab und zu einen happen essen und dann noch ein bisschen schlafen komme ich hier kaum zu mehr. meine tage sehen im moment nämlich ziemlich gleich und zeitraubend aus. gegen 6 steh ich auf, um dreiviertel (viertel vor, für die wessis) 7 gehts dann ab zum öffentlichen bus mit dem ich erstmal zur shuttlebus station fahren muss. um kurz nach halb 8 steig ich dann in diesen ein und gegen dreiviertel 9 wieder aus. d.h wenn ich in der firma ankomme bin ich bereits fast 3h wach.

die arbeit selbst ist eigenlich ganz angenehm. natürlich gab es für mich in der ersten woche noch nicht sooo viel zu tun. ich arbeite in der abteilung work preparation, subabteilung internal logistic, die es erst seit kurzem gibt und eigentlich erstmal richtig anlaufen muss. work preparation, wie der name schon sagt, bereitet den gesamten produktionsablauf vor. die interne logistik analysiert, kontrolliert und steuert die internen materialflüsse und löst ggf. probleme. aber bevor ich da richtig einsteige musste ich natürlich erstmal die firma und unsere abteilung kennenlernen.

der erste tag bestand deshalb hauptsächlich daraus, mir von mindestens 3 verschiedenen mitarbeitern die fabrik zeigen zu lassen und vielen, wichtigen!, mitarbeitern vorgestellt zu werden. alle chinesischen mitarbeiter, mit denen ich bisher gesprochen habe, waren wirklich sehr nett zu mir und sehr erfreut mich kennen zu lernen, so jedenfalls mein eindruck. natürlich meinte auch gleich jeder wichtige mitarbeiter, also jeder, der befügnisse inne hat, ich solle mich vertrauensvoll an ihn wenden, wenn ich fragen zu speziellen themen hätte. und natürlich wüsste immer er am meisten darüber bescheid. meistens waren es aber die selben gesprächsthemen, also begrüßen, wer ist wer, was mache ich hier, wie lange bin ich hier und schon in china, ...

also ging es darum hände zu schütteln (worin viele der chinesen echt ungeübt sind, weil sie sich davor ja etwas scheuen) und freundlich smalltalk zu machen.
übrigens habe ich beim mittagessen mal versucht zu erklären, dass mir die fabrik schon von mitarbeiter xy gezeigt wurde. mein chef daraufhin zu mir: ja, aber herr yz kennt die maschinen viel besser. na dann 加油!

die nächsten tage ging es dann los mit der einführung unserer abteilung, d.h. die warenlager, planung, beschaffung, produktion. in dieser woche kommen dann noch andere. am anfang war ich ja nicht so recht überzeugt davon, dass mir die chinesen das richtig vermitteln können, weil sie meistens doch sehr zurückhaltend und unsicher wirken. aber während der arbeit mit ihnen sind sie dann richtig aufgetaut und wenn man mal nachfragt und versichert, dieser job ist ja sehr anspruchsvoll und extrem wichtig für den gesamten produktionsablauf (was ja wirklich stimmt, nicht, dass ihr hier was missversteht) freuen sie sich ungemein und reden gleich viel mehr und motivierter.

außerdem bin ich ja sehr von meinem chef überrascht, der, trotz seiner vielen arbeit, immer vorbei kommt und schaut, ob ich auch (ja) was zu tun habe. manchmal kommt es mir auch schon komisch vor, wenn er (mein chef) mich fragt, ob - zitat: "was kann ich noch für dich machen"? aber mich freuts, dass man hier mal als praktikant ernst genommen wird (hab sogar schon meine eigenen visitenkarten bekommen).

meine erste anspruchsvollere aufgabe ist im moment für ein paar probleme im wareneingangslager lösungen zu finden. das ist sowas wie, falsche oder unpraktische glaslagerung, rost an den metallen oder kaputte kartons, was sich in verloren gegangenen materialien widerspiegelt. da sind natürlich eine menge dinge, die man verbessern kann, oder einfach, wenn die chinesen mal etwas richtig stapeln würden, aber solche dinge, sind dann eher kaum, wie mein chef zu mir meinte, mit uniwissen zu lösen.

zumal ich das letzte mal was von logistik usw. vor 4 jahren im grundstudium gehört habe. jedenfalls habe ich so meinen internetzugang freigeschaltet bekommen und recherchiere jetzt, wenn zeit ist, nach solchen lösungen.

meine tage enden dann meistens damit, dass ich pünktlich um 5 die firma verlasse und in den 5:05 bus richtung innenstadt steige und ihn gegen 6:15 wieder verlasse. von dort dann der gleiche spass zurück zu meiner wohnung, so dass ich dann mehr oder weniger spät gegen halb/um 7 zu hause bin. essen, emails checken oder schreiben und das wars auch schon. an das frühe aufstehen muss ich mich erstmal wieder gewöhnen, weshalb ich an den meisten tagen schon um 10 schlafen gehe.

tja, und deswegen blieb auch immer quasi keine zeit um hier zu bloggen. außerdem habe ich hier, trotz internetverbindung, öfter probleme was hochzuladen. mein erster bericht aus sh hat auch mehrere tage gebraucht bis er da war.

was gibts sonst noch darüber zu erzählen? eigentlich nicht mehr viel.
es gibt eine firmeneigene kantine mit chinesischen essen natürlich nur. das ist ganz ok und kostet mich nichts. außerdem veranstaltet die firma ab und zu am wochenende ein fussballmatch, zu dem ich natürlich, als deutscher, eingeladen, wohl mehr eingefordert wurde. auch, wenn ich versichert habe, dass ich quasi kein fussball spiele, so hat das mehr oder weniger niemanden interessiert und ich habe dann einfach zugesagt.

eine große sache gibts vielleicht doch noch... vielleich kann ich zu dem betriebsausflug in 2 wochen an irgendeinen heiligen oder was auch immer für einen berg, irgendwo in der provinz fujian oder guangdong (auf der höhe von taiwan) mitreisen. mal abgesehen, dass das bezahlter urlaub ist, würde ich ja gerne mal sehen, wie die chinesen so außerhalb der arbeit sind.

bis dahin

ps: die berichte zur transsib sind noch immer nicht vergessen

willkommen in上海

nun bin ich wieder hier.
für mich, ist es nun das dritte mal, dass ich in shanghai bin und persönlich erwarte ich, dass sich damit entscheidet, ob mir diese stadt gefällt oder nicht.
2004 war ich das erste mal hier in shanghai und es hat mir sehr gut gefallen, tolles wetter, lecker essen, das erste mal maglev (transrapid) train gefahren und das formel1 rennen gesehen.
beim weitern mal, im märz diesen jahres, wo ich mit robert hier war, fand ich es überhaupt nicht mehr so schön, scheiß wetter, besseres essen aus beijing gewöhnt, kein maglev und natürlich auch keine formel1.

also steht es jetzt quasi 1:1.

aber vielleicht fang ich mal von vorne an, wieso ich überhaupt hier bin?
mein studium bzw. arbeit in beijing habe ich ja nun mehr oder weniger beendet (sehr wahrscheinlich werde ich hier noch ein bisschen weiter machen müssen) aber ich hatte schon von anfang an den plan nach dieser zeit hier noch meine 13 wochen vom fachpraktikum zu machen.

zumal michi sowieso noch bis ende september in hangzhou ihr zeug machen wird bleibt für mich ebenfalls genug zeit um meinen kram zu machen. also ging es seit anfang des jahres darum einen geeigneten platz zu finden und ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass das soo schwierig werden würde. man hört ja immer, dass leute mit ingenieurswesen immer händeringend in china gesucht werden. vielleicht ist das auch so, aber leider bekam ich viel zu oft die mitteilung sie könnten mir keine, meinen anforderungen, entsprechende stelle anbieten (wobei unsere praktikumsrichtlinien ja ziemlich weit auslegbar sind)

was solls, am ende habe ich ja nun doch einen gefunden, und die firma (rittal) befindet sich im industriezentrum shanghai´s.

dort werde ich dann, übrigens ab morgen, anfangen in der internen logistik zu arbeiten, was ich da genau machen werden, werde ich in den nächsten tagen posten.

jedenfalls ging es dann, als ich die zusage endlich hatte, darum eine wohnung zu finden. das war jetzt auch wieder unglaublich viel stress. erst hieß es rittal würde mich dabei helfen, diese "hilfe" bestand jedenfalls aus einer mail mit einem link, zu einer chinesischen maklerwebsite, mit dem verweis meine chinesischen kommilitonen könnten mir dabei helfen.
eigentlich hatte ich gar keine lust mehr han (guter chin. freund) damit zu nerven, er hatte schon wirklich viel für mich in beijing gemacht, so habe ich mich dann an solche makler gewandt. alles in allem wurden mir viel zu teure und hässliche wohnungen angeboten und glücklicherweise habe ich vor 2 tagen noch im internet eine anzeige gefunden, die schon eher meinen vorstellungen entsprach.

und ich hatte auch mal glück, diese wohnung war noch zu haben. so bin ich heute morgen mit dem flieger von beijing nach shanghai und war punkt 12 heute vor dem haus, in dem ich nun die nächsten ca 15 wochen verbringen werde. alles in allem ist sie jetzt größen-, ausstattungs und moderntechnisch (?) nicht der hit, dafür aber ist sie im bzw. auf dem 22 stockwerk, mit anliegender dachterasse mit (nicht besonders schönem) blick (aber immerhin) auf den huangpu, der fluss, der durch shanghai fließt.

und auf jedenfall von meinem praktikumsgehalt noch bezahlbar.

ab morgen früh heißt es dann auch für mich irgendeinen weg finden, zur rittal hauseigenen shuttlebusstation zu finden, die leider ein paar kilometer weit weg ist. leider habe ich auch mein fahrrad noch nicht hier, so dass ich da schnell hinradeln könnte.

jetzt verabschiede ich mich mal und lasse euch gespannt auf die nächsten berichte warten
denis

ps: transsib bericht irkutsk ist bereits in arbeit, wurde zwischen durch etwas liegen gelassen

transsib +++ москва +++

eigentlich traut man sich an die zusammenfassung einer transsibreise gar nicht dran. ich glaube es liegt daran, dass es einem irgendwie unmöglich scheint, alle eindrücke, erlebnisse usw. in worte fassen zu können. und selbst wenn man es könnte, ist man sich eigentlich sicher, dass jeder dritte damit nicht viel anfangen kann.

aus diesen gründen habe ich schon während meiner reise versucht, alles sehenswerte in bild, ton und video festzuhalten. zu einem handschriftlichen tagebuch, wie wir es von anderen backpackern gesehen haben, hatte ich, ehrlich gesagt, keine lust und es muss so gehen.

hier kommt nun für euch schon mal der erste reisebericht zu moskau

am 6.mai ging es also mit dem flieger nach moskau. das war ein 8h langer flug mit typisch russischem personal. auch wurde ich meistens auf russischem angesprochen, was mich dann auch gleich mal dazu veranlasste, meine russisch"kenntnisse" zu testen. das ging dann mehr oder weniger gut. begriffe wie tee, saft oder fleisch sind mir dann doch noch eingefallen.

am flughafen gab es dann das wiedersehen mit michi, nach mehr als 5 monaten, die wir uns nun nicht mehr gesehen haben. mit dem bus aus unserer kindheit (den ikarus, mit integrierter "klimaanlage" und den "ich komme nicht an den grünen "ich will hier raus" schalter" über der tür) und einer scheinbar stundenlangen fahrt mit der moskauer metro ging es zu unserer unterkunft am (anderen) ende moskaus. wir haben dort, dank meiner mutter, in einem studentenwohnheim für moskauer verhältnisse sehr günstig für 3 tage gewohnt. in der umgebung gab es nicht viel, aber was solls.

am ersten abend ging es dann gleich mal in die innenstadt, einfach schonmal reingucken und sich orientieren, haben wir uns gedacht. nach 1h fahrt, waren wir dann auch endlich da, gleich in der nähe vom kreml. unser erstes und eigentlich einziges ziel war der rote platz. als sehenswürdigkeit war dieser um diese uhrzeit natürlich noch "geöffnet". der platz ist eigentlich ganz nett, mit pflastersteinen gebaut und teilweise etwas abschüssig. die größe vom platz ist, wenn mal erstmal draufsteht, etwas enttäuschend. verglichen mit dem 天安 wirkt er eher wie ein kleiner vorplatz. vielleicht liegt es daran, dass wenn man den tiananmen bereits kennt, alles andere eher winzig wirkt.

auf dem platz zu sehen ist die bekannte basilius kathedrale mit ihren ziebeltürmen. auch hier wieder bekommt man den eindruck, dass es irgendwie kleiner ist als man sich das vorgestellt hat. ich hatte den eindruck, unter den türmen würde das eigentliche gebäude fehlen, es sieht nämlich so aus, als ob es nur türme ohne etwas darunter sind.
danach haben wir uns das bekannte kaufhaus gum angeschaut, jedoch nur von außen. am nächsten tag ging es dann natürlich zum bzw. in den kreml. beim eintritt haben wir mal versucht, der dame am schalter meinen chinesischen studentenausweis geltend zu machen. sichtlich genervt, weil gerade vor uns die selbe idee schon chinesische besuchen hatten , war dieser versuch zum scheitern verurteilt. im kreml selbst kann man sich neben etlichen kirchen, darin enthaltene ausstellungen, noch einen park anschauen, die schöne aussicht genießen und die weltgrößte kanone, die nie in betrieb war, und eine riesige zerbrochene glocken anschauen. in die umliegenden staatsgebäude wird man natürlich nicht gelassen. alles in allem ist der kreml eine ganz nette sache, aber so richtig beeindruckt hat mich das ganze nicht.

um die restlichen touribeschreibungen der folgenden tag in moskau mal abzukürzen, erwähne ich nur nebenbei, dass wir die tage bis zu unserer abfahrt, damit verbracht haben den halben tag mit der metro durch die stadt zu tingeln um uns am anderen ende mal wieder irgendwelche kirchen oder parks anzuschauen. an einigen abenden waren wir dann in der alten arbat, der fußgängerzone in moskau, wo man überteuert essen und einkaufen gehen kann. wenigstens war die straße eine nette abwechslung zum sonst sehr tristen, dreckigen und lauten moskau.

mein fazit: moskau ist eine wirklich schöne stadt, wenn nicht, die ganzen schönen stadtteile so weit auseinander liegen würden. dazwischen ist es einfach eine dreckige, etwas heruntergekommene großstadt, in der man nicht gerne unterwegs ist. somit hat die stundenlange fahrt mit der ubahn doch noch einen vorteil, nämlich dass man zwischen den sehenswürdigkeiten das schönere, weil unterirdische moskau zu sehen bekommt, als das darüber.

demnächst dann der erste bericht zum ersten abschnitt mit der transsib
denis

das war wohl nichts

so, offensichtlich ist mein mac nich weg, sonst könnte ich wohl kaum hier was bloggen.

unglaublich, obwohl heute ein "normaler" arbeitstag war, war kein einziger von den 1,3 milliarden chinesen beim macmalwiederkaputt center. da hat wohl einer von diesen komischen feiertagen meine pläne durchkreuzt.

schnitt...
eigentlich bin ich froh mal ein bisschen urlaub von den chinesen zu bekommen. nicht, dass ich mich hier unwohl fühlen würde, oder heimweh oder son zeuchs hätte, aber ne abwechslung is doch och mal janz nett, oder?!
in moskau werde ich dann auch mal wieder was ordentliches essen, so mit kartoffeln und sowas... wat deftiges eben. und natürlich пельмени (pelmeni)

+++ endlich komm ich mal von den jiaozi weg +++

klamottentechnisch muss ich wohl auf kälteres wetter einstellen. die arme michi musste in st.petersburg ja bei 5grad bibbern. ich dagegen erfreue mich hier in beijing über angenehme 33grad momentan, und falls es doch zu warm wird, wozu gibts denn wohl klimaanlagen, he?!

in moskau solls auch nur grade mal 15 grad haben, mensch da muss ich mir ja sogar wieder ne jacke oder pulli mitnehmen, so ne ...
morgen werd ich mich bestimmt nochmal melden

in diesem sinne, zai jian

und tschüss

eigentlich bin ich noch gar nicht weg, ich fliege diesen sonntag, den 6.mai los. aber, surprise, ich werde meinen mac mal wieder abgeben, heute.
so langsam müsste man den eindruck gewinnen, apple baut scheiß computer, na in meinem fall stimmt das auf jeden fall.

mac os is klasse, aber die hardware absoluter müll.
der lüfter spinnt und rattert die ganze zeit vor sich hin, so dass arbeiten im moment echt ne qual ist.

also wird das hoffentlich in den 3 wochen repariert werden können. bis dahin alles gute
denis

counter

habe heute einen "kostenlosen" counter eingebaut und den stand vom alten übernommen.
im sinne der chinesischen kontrollomanie, kann ich so schön sehen, wer, wann, wo, was, wieso, weshalb, warum, worüber, wobei, während, wofür, womit gemacht hat. hhm, mal schauen, ob die counterstatistik das hergibt

lg, das kontrollorgan

ps: demnächst wird es bestimmt auch noch eine zensurabteilung geben, ob's dafür wohl auch tools gibt? ich frag mal wikipedia, ob die sich damit irgendwie auskennen Winking

erfahrungsbericht

mein auslandsaufenthalt hier an der uni neigt sich ja so langsam dem ende zu und aus diesem grund habe ich in den letzten tagen angefangen meinen erfahrungsbericht zu schreiben. hier seht ihr erstmal mein "vorwort", natürlich habe ich schon eine menge mehr geschrieben, aber erstens ist das noch nicht druckreif und zweitens bleibt ja noch genügend zeit und raum die anderen teile zu veröffentlichen read more...

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keine ahnung von wem die ist, aber genau so stell ich mir vor china vor...

und außerdem, es regnet endlich mal wieder. ich hätte nie gedacht, dass ich mich über regen mal so wie heute freuen würde. es ist halt nur, dass seitdem es sommer geworden ist es noch kein mal geregnet hat. das letzte mal war sogar anfang märz, ihr erinnert euch aus meinem blogeintrag, den schneeregen.

sowieso habe ich hier seitdem ich in china bin bestimmt erst 20 regentage erlebt.


es riecht jetzt einfach sooo schön nach sommer, wenns regnet

blog

hab mal alle meine alten blog einträge aus dem alten hierher rüber geholt, leider fehlen noch einige links und die bilder.

reisevorbereitung: transmongolische eisenbahn

einfachhalber bleib ich aber mal beim begriff transsib, obwohl das eigentlich nicht ganz korrekt ist, da wir gar nicht die transsib strecke fahren. warum gehts eigentlich?
es geht darum, dass michi und ich schon vor einiger zeit beschlossen haben, mit der transsib zu fahren. wann, wie genau und überhaupt wie das alles funktionieren soll war uns damals natürlich nicht klar. damals war irgendwie vor 1 oder 2 jahren.

jedenfalls hat sich mit unseren beiden aufenthalten hier in china die ideale gelegenheit geboten diesen plan realität werden zu lassen. schliesslich führt die transsib direkt aus der russischen hauptstadt bis zum chinesischen pendant, wo ich ja passenderweise sowieso schon lebe.

der gedanke hinter dem ganzen war ganz einfach, dass wir wohl in absehbarer zeit, und ich spreche hier nicht nur von ein paar jahren, wohl nicht wieder die gelegenheit haben werden sowas und vor allem sooo billig zu tun. und selbstverständlich ist das fahren dieser bahn an sich ein erlebnis.

nachdem michi ihre zusage für ihr pj tertial in hangzhou bekommen hatte war damit schonmal der ungefähre zeitraum für die fahrt definiert. nun ging es darum, an die tickets zu kommen. nach einiger recherche stand fest, wir beauftragen, trotz aller backpacker und "ich mach alles selbst" ambitionen, ein darauf spezialisiertes reisebüro damit.
zwar soll man auch tickets vor ort und sogar günstiger bekommen, aber dabei kann es immer probleme geben, z.b.
mit bürokratische hürden, fahrtzeiten, freie plätze und überhaupt, es ist russland. da geht es meistens nicht so wie man will oder nur mit entsprechendem kleingeld, was wir nicht haben.

der ausschlaggebenste punkt war jedoch, dass wir einfach nicht die zeit hatten uns auf eventuelle abenteuer einzulassen, da wir beide wieder zu einer bestimmten zeit in china sein mussten. somit haben wir ein bisschen mehr bezahlt, aber hatten damit schonmal alle vorkehrungen für die fahrt selbst getroffen und wussten, wann und wo wir während der fahrt sein werden. ausserdem ist der große finanzielle akt damit erledigt und man will nicht unbedingt grosse geldmengen mit nach russland nehmen.

die tickets zu bestellen war eigentlich kein großes problem, klar - wir mussten ja dem büro lediglich ein paar daten mitteilen. bei dem unternehmen "ein fax für deutschland" wurde ich mal wieder von geschäftstüchtigen chinesen abgezockt. neben der vielen zeit hat mich die eine faxseite 25kuai, also 2,5€ gekostet.

na jedenfalls war damit ein großer schritt richtung transsib getan. was nun noch auf dem programm stand waren die visa für russland und die mongolei und für michi natürlich noch für china

und an dieser stelle kommt der punkt warum ich erkläre das wir eigentlich nicht transsib fahren, die von moskau über irkutsk nach wladivostok und von dort aus nach peking führt. wir hingegen biegen in irkutsk, also am beikalsee, nach süden ab und fahren über bzw. durch die mongolei. erstens geht das etwas schneller und zweitens lernt man gleich auch noch ein anderes, interessantes land kennen, die mongolei. weshald diese route auch als transmongolische bekannt ist.

und für die monogolei benötigt man ebenfalls ein visum. gesagt getan ging es vor einigen wochen ab in eines der botschaftsviertel, genauer gesagt die ritan gegend, wem das was sagt.
das mongolische visum zu beantragen und zu bekommen war eigentlich kein großer akt. antrag ausfüllen, passbild aufkleben, die knapp 300kuai bezahlen und nach 1 woche abholen. alles ohne probleme.

für russland war das schon eine ecke schwieriger, so dachte ich jedenfalls und so war es auch. ich habe mich im vorfeld mal in den einschlägigen beijing foren herumgetrieben und nach empfehlungen gesucht. mir war nicht klar, ob es vielleicht umständlicher ist im nicht heimatland das visum zu beantragen. dann habe ich mich entschlossen in einigen kleineren und größeren reisebüros neben einem flug auch gleich die erledigung der visaangelegenheiten zu klären.

meistens wurde nicht verstanden was ich wollte und wenn doch, dann hieß es nur, dass die sowas nicht machen. auch habe ich spaßeshalber mal bei einem aeroflot büro direkt wegen visum nachgefragt und mir wurde barsch, von einer typisch russischen "blondine" klar gemacht - wee arRRe just seeeaaling tiieeckeets"

ich bin dann also doch auf eigene faust los und hab mir die für ein russisches visum nötige einladung im internet bestellt. das ging auch alles ganz fix und mit den unterlagen bin ich dann zur russischen botschaft. am gleichen tag bin ich vorher noch mein mongolisches visum abholen und im anschluß auch gleich noch mein flugticket bei aeroflot kaufen gefahren.

nachdem die einzelheiten geklärt wurden suchte die dame am schalter bei aeroflot verzweifelt in meinem pass nach irgendetwas. bis ich und sie herausgefunden haben, dass das russische visum, welches ich bis dato noch gar nicht hatte, logischerweise fehlte. ich habe dann natürlich erklärt, dass ich das gleich noch beantragen werde. die antwort war kurz, prägnant und wenig erheiternd: "the ticket is not refundable" tja, das macht einem mut.

ich hatte ja auch schon einiges in den einschlägigen foren gelesen, nämlich dass es durchaus schwierigkeiten mit der visabeschaffung für russland geben kann. ich habe das ticket dann trotzdem gleich gekauft und bin weiter zur botschaft, an der ich dann leider 13 minuten zu spät ankam und die visaabteilung schon zu hatte. das war mal wieder ärgerlich.

ich also am nächsten tag nochmal dorthin, zettel ausgefüllt und ... jetzt fehlte eine kopie von meinen reisepassdaten. nicht, dass sie mir die schnell netterweise hätten kopieren können, nein - ich wurde weggeschickt mit der "bitte" (haha) erst noch diese kopie zu machen. ich raus, fahrrad rauf zum copyshop und wieder zurück, fahrrad runter und rein. gehetzt wurde ich zum bezahlschalter geschickt, wo eine, diesmal, typisch russische rothaarige seelenruhig münzen zählte, während eine chinesin und ich 1 meter, durch eine dicke glasscheibe, getrennt von ihr, auf ihr wohlwollen uns zu bedienen (eigentlich um uns geld abzuknöpfen) ungefähr 5minuten warten mussten bis sie mir die völlig überhöhte rechnung präsentierte. es waren gut 550kuai, nur für dieses sch*** visum. dazu kommen natürlich nochmal die 24€ für die einladung. alles in allem war die visabeschaffung doch eine recht teure angelegenheit. so ungefähr gut 100€ sind dabei drauf gegangen.

mir wurde schon wieder bange, als ich an dieser dicken glasscheibe den zettel mit dem hinweis entdeckte, dass das geld bei nicht erteilung des visum nicht zurück erstattet wird. mal abgesehen davon, dass ich denen grade vielleicht 55€ geschenkt habe hieß das also, dass nur weil ich bezahle, ich keine garantie auf das visum habe. außerdem war ich mir allein schon bei meinen eingereichten unterlagen unsicher ob die alles anerkennen. antragsteller aus den schengen mitgliedsstaaten müssen nämlich im besitz einer von russland anerkannten gültigen auslandsreisekrankenversicherung sein. die habe ich zwar, aber lediglich das in deutsch verfasste antragsschreiben. ich meine, mehr habe ich zwar nicht bekommen, aber der umstand, dass es lediglich in deutsch, schlecht lesbar und nicht eindeutig zu erkennen war, dass es die dkv ist, machte mir dann doch sorgen. da kam mir natürlich der gedanke, dass die russen das als grund nehmen könnten mich den antrag und damit die 550kuai ein zweites mal zahlen zu lassen.

nach 1 woche, also wesentlich schneller als in deutschland, sollte ich mein visum dann abholen können. ich dahin, runter vom fahrrad und rein. ich war kurz vor schluß da und offensichtlich war heute für mich wie für 20 andere chinesen abholtag. die wurden dann witzigerweise wie im kindergarten nach der reihe aufgerufen und konnten die visa mitnehmen. ich wurde natürlich nicht aufgerufen. ich wartete bis alle chinesen weg waren und wurde dann herangewunken. viel mut wurde mir während der wartezeit nicht gemacht, weil der chef mich des öfteren mit merkwürdigen blicken würdigte und mit dem finger auf mich zeigte. warum weiß ich aber nicht.

aber, es endete alles glücklich. ich habe mein russisches visum bekommen und bin dann schnellstmöglich aus der botschaft, bevor die noch irgendetwas von mir wollten.

soviel zu reisevorbereitung hier in china von mir.
neben den vorkehrungen für ein- und rumreise ging es nun noch darum, wenn möglich, schon unterkünfte für unsere route zu besorgen.

nachdem michi nun schon anfang mai nach st.petersburg fliegen wird um dort eine gute freundin aus schweden zu besuchen werden wir uns am 06.mai in moskau treffen. dank der beziehungen meiner mutter sind wir in der angenehmen situation, eine eigene und günstige unterkunft in einem gewerkschaftswohnheim, "relativ" zentral für "relativ" wenig geld zu haben. man muss wissen, dass moskau eine wirklich extrem teure stadt ist und wir vorerst geplant hatten in ein billiges hostel zu gehen. so aber haben wir nun ein eigenes zimmer zum sogar günstigeren preis als ein dorm im hostel. außerdem haben wir gleich auch noch jemanden, der uns ein bisschen hilfestellung geben kann, falls wir probleme haben.

am 9.mai geht es dann los. wir werden einige tage mit der bahn in einem vierer abteil bis nach irkutsk fahren. wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass wir jetzt auch schon eine, vielleicht kostenlose, unterkunft in ikutsk haben. eine von michis kollegin aus der bibliothek war so freundlich uns bei einem befreundeten künstlerpaar in irkutsk anzumelden, wo wir dann für die paar tage übernachten können. da bin ich sehr gespannt drauf.

dann geht es vom baikalsee aus in etwa einem tag bis ulan baatar, jetzt schon in der mongolei. dort müssen wir uns noch was suchen zum übernachten. wir bleiben dort ungefähr eine ganze woche, der zug fährt nämlich nur jede woche und dann geht es vom 27. bis 28. mai wieder zurück nach beijing.

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nachdem wir zug- und flugtickets, visa und unterkünfte haben, was bleibt da noch? eigentlich nicht viel. in diesen letzten tagen werde ich mich noch um verpflegung, reiseutensilien und sonstiges kümmern. einen bzw. mehrere reiseführer haben wir natürlich auch schon besorgt.

wir sind also gewappnet für unseren trip

happy birthday

alles alles gute, gesundheit und glück im kommenden lebensjahr wünsche ich dir - roland.

*auf dass du die hocker und treppen dieser welt in die flucht schlägst

robert zu besuch: shanghai

im anschluss an die ausflüge mit meinen eltern bin ich mitte märz mit robert noch für ein paar tage nach shanghai gefahren, damit er auch mal das westliche, das untypische china zu gesicht bekommt, von dem so viel gesprochen wird. diese stadt mit seinen ca 16mio einwohnern, dem transrapid, der nicht mal in deutschland kommerziell genutzt wird, wohl aber hier und dem wirtschaftszentrum chinas "pudong" ist anziehungspunkt und für massen von touristengruppen.

nachdem wir mit dem nachtzug am frühen morgen angekommen sind ging es natürlich erstmal zur unterkunft, dem mindestens unter backpackern bekannten captains hostel in der fuzhou lu, keine 5 gehminuten vom bund entfernt. damit residierten wir also mitten im herzen der stadt, jedenfalls des touristischen herzens.

dort angekommen waren wir von unserer unterkunft, einem 8er dorm, doch ersteinmal geschockt. weckten die fotos von der website einen sehr willkommenen eindruck der zimmer, war dieser nach kurzer zeit verblasst. leider waren unsere mitbewohner keine sehr pfleglichen menschen bzw. männer und überall lagen dreckige wäsche, socken und bierflaschen rum was dem zimmer seinen ganz eigenen duft verlieh. selbst das lüften den zimmers über den ganzen tag hat da nicht viel mehr helfen können.
wir haben uns damit natürlich abgefunden, was blieb uns anderes übrig.

obwohl mir ja shanghai bei meinem ersten aufenthalt in china, also 2004 unglaublich gut gefallen hat war ich diesmal umso enttäuschter. ausschlaggebend war für mich dabei hauptsächlich das schlechte wetter, was wir diesmal hatten. meistens regnete es und oder es war extrem windig - und das mag ich so überhaupt gar nicht. vielleicht lag es aber auch daran, dass es so komplett unchinesisch ist, was mir aber erst jetzt so richtig aufgefallen ist, nachdem ich nun über ein halbes jahr in einer sehr typisch chinesischen, was sonst, stadt verbracht habe.

trotzdem sie so untypisch ist, gibt es viel zu sehen, aber mehr architektonisches als kulturelles. vor allem der bund beeindruckt. der bund, wenn man nicht weiß was das sein soll, ist ganz einfach erklärt die "uferpromenade" oder skyline der altstadt, wobei es natürlich keine skyscrapers sind. es ist eigentlich nur eine große straße direkt am fluß, an dem sich viele der alten kolonialbauten drängen und zusammen, vor allem bei nacht und entsprechender beleuchtung, eindrucksvoll schön aussehen. bund kommt übrigens von einem alten anglo-indischen begriff "bunding", was soviel bedeutet wie "befestigung morastigen uferlands"

die wenigen tage, die wir dort verbracht haben, haben wir uns die spärlichen "sehenswürdigkeiten" angesehen, wie natürlich den bund, den yuyuan garten, den volksplatz und volkgarten, pudong district, den oriental pearl tower und nicht zu vergessen den jadebuddha tempel, als einige der kulturellen höhepunkte unserer reise nach shanghai. an der tongji daxue waren wir auch noch, da ich gerne sehen wollte wo ich gelandet wäre, wenn ich anstatt auf den 4. auf den 3. platz der 16 bewerber für das tongji programm gekommen wäre. mittlerweile bin ich aber ganz froh, dass es peking geworden ist. hier habe ich ganz nette freunde gehabt und kennengelernt und ... ach es gefällt mir hier einfach UND es ist natürlich die hauptstadt.

neben dem "etwas ansehen" ist man in shanghai natürlich auch zum einkaufen und zum "einfach so rumschlendern" und das tut man natürlich als guter tourist in der nanjing donglu, der großen einkaufsstraße oder in den hergerichteten hutongstraßen um den yuyuan garten herum.

eine kleine aufregung gab es gleich am ersten tag auch noch. es sollte nämlich mit dem boot zum yangzi delta gehen, eine 3h tour bis zur flussmündung vom huangpu und dem gelben fluss. die tickets wollten wir an einem der zahlreichen stände am flussufer kaufen. als es ans bezahlen ging, gab es auf einmal das problem, dass einer von roberts 100er scheinen eine fälschung sein sollte. da waren wir ja erstmal platt und sind dann erstmal zum frühstücken. dort angekommen und nach aufnahme von etwas nährhaftem sind wohl unsere gehirnzellen endlich angesprungen. im nachhinein ist uns aufgefallen, dass dieser chinese den schein angenommen hat, ihn kurz irgendwo hatte, wo wir ihn nicht sehen konnten und ihn uns danach präsentiert, mit dem hinweis auf die unechtheit des scheins zurückgegeben bzw. ausgetauscht hat. sicher waren wir uns dabei natürlich nicht, aber der umstand, dass der schein direkt aus dem bankautomaten kommen und wir den nirgendwo sonst herbekommen haben können ließ uns den plan schmieden gleich im anschluß ans frühstück diese diebe zu stellen und ggf. mit polizei zu drohen, zu verlieren hatten wir ja nichts. vielleicht ist das etwas viel aufwand, bei 10euro, wird sich einer denken, aber ich meine, man muss sich ja nicht verarschen lassen, und schon gar nicht von so komischen chinesen, der meint uns überlisten zu können.

fazit, es hat sich gelohnt und damit lagen wir mit unserer "vermutung" offensichtlich richtig. die männer, die uns den falschen hunni angedreht haben, haben sich einfach dumm gestellt, die frau im hintergrund das ganze mitbekommen hatte, lenkte dann aber schließlich ein und meinte, wenn wir irgendwas kaufen, können wir auch mit dem falschen 100er zahlen. na gut, dann haben sie uns eine cola verkauft, die wir nicht wollten, aber wenigstens haben wir dann restlichen 9,5 "gerettet".

zurück ging es dann am abend mit dem flieger, leider nicht von pudong aus, also sind wir auch leider nicht mit dem maglev train, dem transrapid, zum flughafen.
die restliche knappe woche hat robert hier noch in peking verbracht und sich die kleineren sehenswürdigkeiten angeschaut.

alles in allem war es doch ein gelungener urlaub für meine gäste, so hoffe ich zumindest und ich bin schon sehr gespannt darauf, wenn, mittlerweile, wir, hier weitere besucher empfangen können.

meine eltern zu besuch: xi'an

xi'an, ob ich das nach sooo langer zeit jetzt noch zusammen bekomme?
ich versuchs mal...

nachdem wir also 5,5tage an allen möglichen sehenswürdigkeiten in und um beijing waren ging es am 10.märz früh morgens zum flughafen. wir hatten uns entschieden einen günstigen flug nach xian zu buchen. die entscheidung fiel nicht schwer, zumal der flug günstiger war als die übernachtfahrt mit dem zug.

nach 2h flug sind wir halb ausgeschlafen und mit wasser und orangensaft von den stewardessen bekleckert in xian angekommen. dort gings dann gleich mit dem shuttle bus ab in die stadt, was eine glückliche entscheidung war, weil

1. es so westenlich billiger war als ein taxi zu nehmen und
2. wir dadurch die planung für die kommenden 2 tage weg hatten, denn

in xian ist der touristenservice wirklich exzellent. es fing schon im bus damit an, dass die busbegleiterin jeden der fahrgäste fragte, ob sie irgendwie behilflich sein könnte. so auch bei uns und dank dem loose fanden wir uns gleich nach ankunft in xian in meinem wunschhotel vermittelt wieder. das may1st liegt mitten in der innenstadt, ca 5min zu fuss vom drumtower entfernt. und ganz wichtig, mit eigenem jiaozi guan im foyer.

etwas verwirrend war nur, dass man das hotel hinter dem restaurant nicht sofort entdeckt. nachdem wir zunächst in dem kleinen büro dieses travelservices waren und gleich auch noch eine relativ günstige tour für den kommenden tag gebucht haben, wurden wir mit einem minibus in das, zu fuss 10min, entfernte may1st gefahren. natürlich hätten wir die 10min auch laufen können anstatt 15min auf den bus zu warten, aber so war es dann doch bequemer

sprichwörtlich rausgeschmissen wurden wir dann vor dem besagten restaurant. und wie erwähnt, hat man das hotel dahinter nicht gleich entdeckt, dementsprechend groß war unsere verwirrung.

am ende haben wir natürlich alles gefunden, eingecheckt und sind losgestiefelt, ab zu den sehenswürdigkeiten. auf dem programm standen der drum- und belltower, sowie die stadtmauer, natürlich. gern, hätte ich auch mehr gesehen, aber es blieb einfach zu wenig zeit dafür an diesem einen nachmittag.

es ist wirklich schade, dass ich euch jetzt keine bilder von xian präsentieren kann, es ist wirklich eine schöne stadt.

die stadtmauer hatte ich eigentlich geplant mit einem fahrrad zu umrunden. daraus wurde leider nichts, weil es schon zu spät war die etwa 12km lange strecke in einer halben stunde zurück zu legen.

also sind wir erstmal losgelaufen und haben geschaut wie weit wir kommen. nach einem viertel der strecke waren meine eltern schon ein bisschen geschafft und wollten außerdem auch noch etwas shoppen gehen, weshalb wir dann auf uns allein gestellt waren, die restliche strecke zu bewältigen. losgelaufen sind wir übrigens vom quasi haupteingang, dem nanmen (südeingang) und geschafft haben wir es schlußendlich bis zum beimen (nordtor), dort haben wir uns dann aber entschieden die bauarbeiter unten am eingang zu bitten uns rauszulassen, weil die ausgänge der mauer mittlerweile offiziell längst geschlossen waren und wir wenig lust hatten später im dunkeln irgendwo rüber zu klettern.

vom nordtor gings ab mit dem bus wieder zum tower und am abend wurde dann, natürlich im hauseigenem restaurant, vorzüglich gespeist.

am nächsten morgen ging es früh los mit unserer kleinen reisegruppe. wir, das waren außer uns vieren noch 2 amifrauen, ein niederländisch (oder sowas)-chinesisches päarchen und natürlich unser chinesischer reiseführer, der sich sein englisch selbst beigebracht hatte, wie er immer wieder stolz versichert hat.

also erstes ging es zu einer staatlichen manufaktur, wo nach traditioneller art die terrakotta figuren hergestellt werden. also es ähnelte eher einer kaffeefahrt und ich dachte schon, wir hätten einen fehler mit der buchung dieser tour gemacht. aber im endeffekt war es ganz interessant und meine eltern haben sogar eines der unglaublich, viel zu viel geld kostenden möbelstücke erstanden. mehr sag ich dazu nicht. Winking

dann ging es endlich zu den ersten sehenswürdigkeiten. darunter waren, nennenswerter weise, die huaqing (hot springs), also heiße termalquellen um die herum, kaiser etlicher dynastien sich mit ihren konkubinen in ihren eigens angelegten badehäusern vergnügten.
außerdem ging es noch zu zig weiteren tempeln und museen und märkten und was weiß ich noch alles. es ist jetzt schon eine ganze weile her und so gut ist mein gedächtnis dann auch nicht mehr. außerdem gilt für mich mittlerweile "kennste eine kennste alle". es ähnelt sich mit der zeit doch alles sehr, leider.

nach dem mittag ging es dann endlich zu den kriegern.
das ganze ist eigentlich ein ausgrabungskomplex, auf denen hallen zum schutz errichtet wurden. drumherum wird mittlerweile außerdem eine ganze touristadt gebaut, mit etlichen souveniershops und anderem unnötigen zeug, die die kommenden touristenschwärme dann kiloweise kaufen sollen. ich meine, es ist ja ganz nett gemacht und es schafft arbeitsplätze, aber es ist mal wieder eine von diesen übertriebenen touriorten, für die die chinesen, bei mir zumindest, bekannt sind.

von den 3 hallen ist eigentlich, wie ich finde, nur die eine interessant, eben die, wo man die krieger in voller größe sehen kann. in den anderen hallen gibt es lediglich einen kleinen raum mit einigen wenigen kriegerfiguren und in der anderen halle, die zwar groß ist, aber dafür sind in dieser alle figuren nicht bis zum schluss ausgegraben, um ihren originalzustand zu bewahren. was man vielleicht nicht weiß ist, dass die krieger auch bemalt wurden und diese farbe bei den freigelegten figuren schon längst verschwunden ist. bis man dieses problem nicht gelöst hat, sollen diese anderen krieger ersteinmal unter der erde bleiben.

ansonsten befinden sich auf dem gelände natürlich noch museen, die zum beispiel von der geschichte der ausgrabungsstädte berichten, oder auch schöne teure teehäuser. im endeffekt kann man guten gewissens behaupten, dass sich der ausflug lohnt, natürlich, aber man sollte nicht zu viel erwarten.

als wir am nachmittag wieder in der stadt angekommen sind, wurden wir freundlicher weise auch gleich beim bahnhof rausgelassen, denn leider waren unsere 2 tage in xian schon zu ende und zurück ging es diesmal mit dem zug.

für, mal wieder, viel zu viel geld, konnten wir am vortag karten für den softsleeper kaufen, weil, natürlich, es keine hardsleeper mehr gab. aber im nachhinein glaube ich, dass das auch besser war für meine eltern, also soft- anstatt hardsleeper.
blöderweise hat uns die dumme tickettante jeweils 2 karten für unterschiedlich wagen verkauft, weshalb meine eltern dann also die nacht mit 2 chinesen verbringen durften, ebenso wie robert und ich.

das beste an der rückfahrt war aber die nacht und das obligatorische schnarchen. ich muss ja sagen, dass ich vom schnarchen immer sofort aufwache und schnarchenden menschen am liebsten ein kopfkissen aufs gesicht drücken würde. aber diese nacht habe ich geschlafen wie ein baby. am morgen wurde ich dann erstaunt von robert und dem einen, leisen chinesen angeschaut. warum?

nein, nicht weil ich geschnarcht habe, sondern der chinese auf der anderen seite, und das nicht zu leise.
soweit ich das noch mitbekommen habe, hat der andere (leise) chinese, neben mir, in der nacht ab und zu mal etwas lauter gemäckert, mehr habe ich aber in dieser nicht mitbekommen.

robert hat mich dann am nächsten morgen aufgeklärt, dass der schnarcher so unglaublich laut seinen wald abgeholzt hat, dass man hätte unmöglich dabei schlafen können. der besagte andere chinese hat wohl sogar gegen wände und decke geschlagen um unseren schnarcher zu beruhigen. ich hab das kaum glauben können, aber der schnarcher selbst hat sich am nächsten morgen unegfähr 10mal dafür entschuldigt, so laut gewesen zu sein.

also ich hab super geschlafen, dieses mal. Happy


wieder in peking, ging es dann ab zum hotel und siehe da, die nächste überraschung stand vor der tür. diesmal waren wir die überraschung, und zwar für das hotel, denn in dem noch vor wenigen tagen offensichtlich halb lehren hotel, gab es auf einmal kein freies zimmer mehr. damit habe ich wirklich nicht gerechnet und war verständlicher weise erstmal genervt. sind wir dann erstmal mitsamt dem ganzen gepäck meiner eltern in meine wohnung. mir ist dann zum glück ein kleines hostel in der nähe eingefallen, was ich mal gefunden hatte.
dass es ein hostel war fand ich natürlich erstmal nicht besonders passend für meine eltern.
als ich dann aber doch noch die website von denen gefunden habe und entdeckt habe, dass es sogar noch freie 2bett zimmer gab, war ich wieder besser gelaunt.

jedenfalls waren die leute dort sehr freundlich und mittlerweile bin ich auch wieder froh darüber, da dieses hostel mitten in den hutongs am xihai lag. also beste lage, wunderschön um abends oder früh morgens einen spaziergang zu unternehmen und das "alte" peking zu erleben.

mittlerweile weiß ich schon gar nicht mehr, was wir noch besonderes die restlichen 2 tage unternommen haben, aber das ist auch nicht so wichtig. die wichtigsten sachen haben wir vorher schon mitgenommen und ich hoffe und denke, dass meine eltern viele schöne und eindrucksvolle erinnerungen mit nach hause genommen haben.

update

hier also das versprochene update:
also, was habe ich so gemacht und warum eigentlich diese neue website?

mein letzter richtiger eintrag endete ja auf meiner alten website und darin ging es um die ersten tage, an denen ich meine eltern und robert zu besuch hatte. das war so anfang märz. nachdem meine eltern mitte märz dann genug von china hatten und abgereist sind fand ich endlich die zeit den blog zu aktualisieren und eigentlich hatte ich vor euch dann in den folgenden tagen etwas von unserem aufenthalt in xian inkl. fotos zu erzählen.
offensichtlich hat das jedoch nicht funktioniert, aber warum?
mal wieder hat mir die technik einen strich durch die rechnung gemacht, genauer gesagt, hat sich meine festplatte verabschiedet...

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und gerade habe ich gesehen, dass ich die 2 absätze, die ich eben geschrieben habe, umsonst geschrieben habe, da ich darüber ja schon in einem der vorherigen einträge berichtet habe. darüber wisst ihr also schon bescheid...:
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schlussendlich habe ich mich entschieden, dass die mir eine neue platte einbauen, die 160GB haben sollte, mir aber dann eine 100er eingebaut wurde, na sowas. ups. in china muss man alles immer doppelt und dreifach sagen und sich versichern lassen und selbst dann kann man sich nicht sicher sein, dass alles so erledigt wird, wie man das haben will.
die alte haben ich jetzt für alle fälle erstmal behalten. so hoffe ich, irgendwann doch noch an die daten ranzukommen.

jedenfalls habe ich nun wenigstens wieder einen neuen rechner, das topcase (verschalung) wurde mal wieder von apple kostenlos getauscht (da waren am rand mal wieder plastikstückchen abgeplatzt), mein motherboard wurde ja auch schon komplett getauscht und nun die neue festplatte. jetzt freu ich mich über, immerhin, 20GB mehr speicher, die ich gleich mal mit windows belegt habe. gerade hier in china, wo es quasi gar keine apples gibt, ist das schon mal wichtig, windows zu haben, für alle fälle.

so, aber warum nun der neue blog? technisch gesehen ist das ganz simple. mit meiner alten platte haben sich auch die daten für meine alte website verabschiedet und wenn ich nun mit iweb eine neue website aufsetze wird die alte gelöscht, naja und das will ich nicht unbedingt, weil es quasi das einzige backup meiner fotos ist.

a pro pos backup, was unglaubliches unglüklich war, ist, dass robert und ich vielleicht 2h stunden bevor die platte tschüss gesagt hat vorhatten alle fotos vom urlaub auf ne dvd für ihn zu brennen. wir haben uns dann entschieden bis zum letzten tag zu warten, damit auch noch die fotos von seinen letzten tagen hier in china mit auf die dvd kommen.
mehr pech geht wohl kaum!

na gut, aber warum eigentlich ringblog?
also hauptsächlich wollte ich einen griffigen namen für den neuen blog. blog steht, wer es nicht weiß, für weblog. das ist ein im internet geführtes journal, also ein im web geführtes logbuch. in meinem fall ist dieses journal fast ausschließlich ein tagebuch, mehr oder minder.

ring bezieht sich ganz profan auf die ringstraßen hier in beijing. seit ich hier angekommen bin lebe, lerne und lache (?) ich hier an den ringstraßen, ach und leiden passt auch noch ganz gut. klingt jetzt sehr poetisch, ich weiß. na jedenfalls verbinde ich damit und mit beijing sehr viel und habe mich deshalb dafür entschieden.

soviel erstmal zu den geschehnissen in den letzten wochen. mittlerweile haben wir ja schon den 23.april und es sind nur noch wenige wochen, bis ich nach moskau fliegen werde.

ach, davon wisst ihr ja auch noch nichts. ich berichte dann davon im nächsten eintrag. ich will ja hier nicht mit den kategorien durcheinander kommen.

ps.: wundert euch nicht, wenn hier einige links noch nicht funktionieren. irgendwie gibts wohl noch schwierigkeiten mit dem programm, mit dem ich mich eh erstmal zurecht finden muss.

re-relaunch

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happy birthday

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relaunch

willkommen auf www.ringblog.eu read more...

Meine Eltern zu Besuch: Peking

Zum 2. Mal während meines Aufenthaltes in China bekam ich Besuch aus Deutschland. Für meine Eltern bedeutete das (hoffentlich) einen erholsamen Urlaub zu erleben und mit möglichst zahlreichen und eindrucksvollen Erinnerungen heimzukehren, naja und mich eben wieder zu sehen. Für mich hieß das zahlreiche und erfahrungsreiche Eindrücke vom Leben eines Reiseleiters zu gewinnen. Das bedeutete also u.a. ein Hotelzimmer zu finden, natürlich möglichst nahe meiner Wohnung, gute Verkehrsverbindungen herauszusuchen und überhaupt ein Programm mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten aufzustellen, dass man in den wenigen Tagen, die den beiden, 10 Tage mit jeweils 1 Ab- und Anreisetag = 8 Urlaubstage, zur Verfügung standen, schaffen kann.

Als Einwohner Pekings war mir natürlich klar was Besucher dieser Stadt unbedingt sehen müssen und von daher war es gar nicht so schwer den Plan aufzustellen. Wie zu jedem guten China Urlaub gehören die Sehenswürdigkeiten Pekings in jedes Programm, das bedeutet den Tiananmen zu sehen, die Verbotene Stadt zu besichtigen, den Himmelstempel und Sommerpalast zu sehen und selbstverständlich die chinesische Mauer zu besteigen. Mit diesem Programm kann man gut einige Tage füllen. Die restliche Zeit haben wir mit Shopping und dem Besuch meiner Uni und anderen weniger bekannten Sehenswürdigkeiten verbracht.

Nicht zu vergessen stand natürlich noch ein Abstecher nach Xi‘an auf meinem vollen Touriprogramm.

Selbstverständlich beschreibe ich euch jetzt nicht jeden Tag an jedem dieser Scenic Spots, sondern beschränke mich auf die interessanten und amüsanten Erlebnisse während dieser Zeit.

Mit der Ankunft meiner Eltern am 4.März kam auch endlich wieder das gute Wetter zurück. Noch einen Tag vorher hatte es sogar wieder geregnet und geschneit in Peking, was mir doch große Sorgen für meine Pläne bereitete, aber wir hatten einfach Glück. Die ganze Zeit über, in der sie hier waren, hatten wir bestes Reisewetter, wirklich unglaublich, Sonnenschein jeden Tag.

Am ersten Urlaubstag ging es dann gleich mal zu den wichtigsten Punkten, d.h. Tiananmen und Verbotene Stadt. Viel schreiben brauch ich dazu ja nicht, weil man das einfach nur sehen muss. Schade war nur, dass die Chinesen mal wieder alles Sehenswertes mit Bauzäunen verpackt haben um notwendige Reparaturen durchzuführen. Sad

Obwohl auf meiner Abhakliste(!) auch noch der Kohlehügel in der direkten Folge von Tiananmen und Verbotener Stadt stand wurde genörgelt, das sei genug für einen Tag, was ich jetzt mal auf das erfahrene Alter und das ziemlich windige Wetter schiebe, sodass wir uns nur noch auf den Weg zu meinem Campus gemacht haben um einen Eindruck von meiner Uni zu bekommen.

Achja, es war wirklich windig und dementsprechend kühl bzw. kalt (s.u.)

Am Abend gab es dann gleich mal das erste Festessen in dem besten Pekingenten Restaurant meiner Stadt, laut dem Nadler Stadtführer, ist das das „King Roast Duck“ in der Jianguomen. Kein Kommentar von mir zu solchen Aussagen, aber lecker war es allemal. Im Übrigen bekommt ihr hier nachfolgend das erste Lehrvideo geboten, wo man das korrekte essen einer Pekingente lernen kann. Viel Spaß.

Am 2. Tag standen dann Himmelstempel und der Sommerpalast auf dem Programm. Wiedereinmal hatten wir bestes Wetter und konnten somit diese schönen Parkanlagen mit ihren Tempeln, Hallen usw. genießen und schönste Aufnahmen machen.

Als meine Mutter dann das Folgende über den Ursprung des Sommerpalastes erfahren hatte, war es quasi um mich und mein Geburtstagsgeschenk für dieses Jahr geschehen.

Kaiser Qianlong ließ ihn 1751-1764 für eine Gesamtsumme von 4,8 Mio. Silbertael als Geschenk zum 60. Geburtstag seiner Mutter errichten.

Gut, dass ich kein Kaiser bin, sage ich jetzt mal.

Am 3. Tag ging es dann als krönenden Abschluß der Pekingbesichtigungstour zur Großen Mauer nach Badaling. Gerne wäre ich woanders hingefahren, aber nachdem ich bereits 4 andere Mauerstück kenne und wusste, wie schlecht man auf diesen Vorwärts kommt, habe ich mich entschlossen meinen Eltern nicht zu viel zu zumuten und in den ausgebauten Abschnitt nach Badaling zu fahren. Dieser Abschnitt liegt mit ca. 80km von Peking entfernt am nähsten und ist damit die erste Wahl für Mauerbesichtigungen, was man leider auch sofort feststellt. Überall Touribussi, etliche Straßenhändler und horrende Preise für die sonst billigsten Dinge in China. So haben wir beispielsweise 60kuai für eine Kanne Hongcha (Schwarzer Tee) bezahlt. Da war ich wirklich baff.

Glücklicherweise waren wir nicht in der Hauptreisezeit dort, so dass es trotz der vielen Reisenden vermutlich relativ leer war. Schön war dieser Mauerabschnitt aber trotzdem, weil wir (alle) die Mauer mit Schnee bedeckt erleben konnten, was eher selten ist, aufgrund des wenigen Schnees, der hier im Winter fällt.

Was ich aber unbedingt noch beschreiben muss, ist wie wir überhaupt dorthin gekommen sind, denn das ist wirklich eine Erwähnung wert. Der 1. Plan war mit dem Zug nach Badaling zu fahren. Gesagt getan, am Vortag Tickets besorgt am nächsten Morgen ab zum Bahnhof.

Merkwürdigerweise konnte ich jedoch unsere Zugnummer nicht auf der Anzeigetafel finden und sah mich selbst dann entsetzt, als ich auf dem Ticketschein hinter Beijing noch das Zeichen „Bei“ entdeckte. Zu dieser Zeit hatten wir noch etwa 20Minuten um also zum besagten Nordbahnhof zu kommen. Die Frage war nur, wo genau liegt der Nordbahnhof? Selbstverständlich habe ich dafür schon Sprüche wie „im Norden“ bekommen, die jedoch entgegen allen Vermutungen und zu diesem Zeitpunkt wenig hilfreich und eher kontraproduktiv waren, und es noch immer sind Winking

Was also macht ein guter Reiseleiter in dieser Situation? Richtig, er sucht ein Taxi mit eloquenten und geschultem Personal. Falsche Entscheidung! Unser Taxifahrer selbst wusste nichts mit Beijing Bei anzufangen und quasselte immer was von Beida, ich hab‘s nicht verstanden. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass selbst ein Pekingtaxifahrer nicht wusste, wo der Nordbahnhof sein sollte. Ich habe mich dann kurzfristig umentschieden und mich auf den Tipp im Nadler berufen mit einem Linienbus dorthin zu fahren.

Übrigens ist der Beijing Bei = Xizhimen, also etwa 10 Minuten von meiner Wohnung entfernt. Das war wirklich bitter, bei einer Abfahrtszeit des Zuges um 8:14 morgens.

Den Bus, den wir dann genommen haben ist von Deshengmen abgefahren, ebenfalls bitter, weil auch nur etwa 15Minuten von meiner Wohnung entfernt. Sei es drum. Wie so oft, findet man den Bus erst nach 10maligen Fragen und Suchen der richtigen Bushaltestelle aus den 1000en anderen drumherum. Wie ich bereits wusste, kamen wir mit diesem Bus jedoch nur bis auf gut 2/3 der Strecke nach Badaling, den Rest solle man nach einem nummernlosen Bus Ausschau halten (???) Das sind sehr wahrscheinlich diese Abzocktaxis, wie jenes, dass wir (Michi&Ich) nach Huanghoa genommen haben und das wollte ich dieses Mal nicht.

Deswegen habe ich in Changping nachgefragt, ob es nicht einen Linienbus nach Badaling gäbe, den es sogar geben sollte, laut den Angestellten und den es laut den Taxifahrern eben nicht geben sollte. Hmm, also erstmal rein in den Bus und los gings. Nach 10Minuten Fahrt wurden wir jedoch schon wieder an einer riesigen Schnellstraße rausgeworfen mit dem Fingerzeig auf einen Kiosk.

Zu diesem Zeitpunkt war ich erstmal verunsichert und entmutigt. Da steht man dann ganz allein mit den Eltern und weiß nicht wie weiter, es waren ja nicht einmal mehr diese Taxis oder gar irgendwelche Taxis oder Busse zu sehen.

Glücklicherweise war diese unangenehme Situation ziemlich schnell vorbei, weil ich einen nummernbehafteten (??) Bus auf uns zukommen sah, aus dem eine freundliche Schaffnerin auf die Frage, ob sie nach Badaling fahren, nickte und uns herein winkte.

Jedenfalls ist alles gut verlaufen und im Nachhinein freu ich mich, weil das genau so ein Situation war, die einem Chinareisenden nur allzu oft begegnet. Also, ankommen tut man immer irgendwie.

Der Rückweg war weniger anstrengend. Nachdem wir erfahren haben, es es lediglich 2 Züge am Tag gibt, die von und nach Peking fahren. Den 1. hatten wir grade verpasst und auf den 2. hätten wir noch 4h warten müssen. So haben wir den Linienbus 919 genommen, der direkt (ohne umsteigen o.ä.) jetzt ratet mal wohin!

zur Busstation Deshengmen fährt

Der 4. Tag sollte vor unserer Abreise nach Xi‘an etwas ruhiger werden. Deswegen habe ich kurzfristig, neben dem Shopping, den Besuch des Fernsehturms vorgeschlagen, weil das Wetter jetzt endlich einfach zu schön und zu warm war, um nur in irgendwelchen Mall‘s rumzuhängen und um jeden Kuai zu feilschen.

Danach noch kurz zum Hongqiao („Antikmarkt&ldquoWinking so antik wie chinesische Antikmärkte eben sein können und einen haufen nutzloses Zeug gekauft, für sehr wahrscheinlich viel zu viel Geld, trotz hartnäckigem Handeln.

Danach noch kurz zum Fitting für unseren neuen Anzüge und Kostüme.
Und dann packen für die Reise nach Xi‘an

Über Xi‘an berichte ich euch dann das nächste Mal.

新年快乐 - Happy Chinese New Year

Der Neujahrstag ist zwar schon eine kleine Weile her, was mich aber trotzdem nicht daran hindern soll, euch nun davon zu berichten.

Wie ihr vielleicht wisst oder auch nicht wisst wird in China, auch wenn hier bereits offiziell der gregorianische Kalender gilt, noch immer das traditionelle, nach dem Bauernkalender, bestimmte chinesische Neujahrsfest bzw. Frühlingsfest gefeiert. Das neue Jahr kann dabei zwischen dem 20.Januar und 21.Februar eines jeden Jahres liegen und richtet sich nach dem ersten Neuen Mond im ersten Monat des Jahres. Deswegen liegt der Neujahrstag jedes Jahr anders.

Zu diesem Fest beginnt traditionell eine der größten Völkerwanderungen Chinas und vermutlich auch der Welt. Zum chinesischen Neujahr fahren nämlich die meisten Chinesen zurück in ihre Heimatdörfer um dort mit ihren Familien und Verandten das Fest der Feste zu feiern. Auch mein lieber Freund Han war in dieser Zeit bei seiner Familie daheim und hat mir sogar von dort herzliche Neujahrsgrüße zukommen lassen was ich ja sehr nett von ihm fand.

Das wirklich Interessante an Neujahr war aber das Böllern und Feiern. Was zum 1.1. diesen Jahres wohl nur ein Probedurchlauf zum chinesischen Neujahr gewesen schien, war in dieser Nacht 1000x verrückter.

Aber mal von Anfang an. Um das neue Jahr gebührend zu empfangen haben wir, also einige von der Beida, einige von irgendwo aus Wudaokou (ist ne andere Uni) und ich uns mal wieder entschlossen bei mir zu feiern. So ganz traditionell natürlich mit einem leckeren Jiaozi-Essen. Wir haben uns dann aber doch noch kurzfristig entschlossen in ein Jiaozi Restaurant zu gehen, weil es doch um einiges leckerer ist, als die Tiefgekühlten Dinger... Na davon habe ich euch ja schonmal berichtet.

Jedenfalls war es ein ganz netter Abend und die Party ging dann ab 24h so richtig los. Was die Chinesen hier an Böllern und Raketen und und und abgeschossen haben kann man sich gar nicht vorstellen. Ich möchte das mal so beschreiben:

Man kennt doch bei uns diese witzigen, netten kleinen Knallfrösche, also so eine Aneinanderreihung von mini Knallern. Genau sowas haben die hier auch, nur dass daran nicht diese süßen, kleinen Dinger dran waren, sondern mindestens welche von der uns als D-Böller bekannten Sorte. Und ganz ehrlich, dass waren noch die kleinen. Da wundert es keinen, dass es wohl zig Verletzte gab und sogar einen Toten, obwohl ich ja sagen muss, dass ich das angesichts der Massen von Feuerwerk etc. für viel zu wenig Verletzte halte. Na vielleicht haben da die Offiziellen bei der Statistik etwas nachgeholfen.

Jedenfalls ist das Chinesische Neujahr wirklich erlebenswert (gibt‘s das Wort?)
Aber damit nicht genug, und auch grade deshalb finde ich es nicht so schlimm, dass ich euch „erst“ jetzt davon berichte, denn noch immer wird auf den Straßen und Höfen Feuerwerk abgeböllert. Noch immer heißt wirklich, heute abend noch.

Vermutlich liegt es daran, dass noch 15 Tage nach dem Neujahrsbeginn offiziell gefeiert wird.

Auch finden in dieser Zeit noch etliche Festlichkeiten in ganz Peking statt. Etwas schade ist aber, dass wir irgendwie versäumt haben, rechtzeitig in einen der zahlreichen Parks zu gehen, wo bspw. der traditionelle Löwen- und oder Drachentanz aufgeführt wird.

Wir sind dann zwar dort hin(zum Ditan der das Pendant zum Himmelstempel darstellt) gestern am 25.02., mussten aber feststellen, dass das Fest nur bis zum 24.02. stattfand, das war natürlich bitter.

Wir konnten also lediglich zusehen, wie die Zelte, Buden usw. abgebaut wurden.

Jedenfalls war es eine schöne Zeit und nun geht es auch schon weiter, denn ich bekomme ja schon dieses Wochenende wieder Besuch. Davon werde ich dann sicherlich berichten.

ps: Ich habe natürlich auch ein paar Videos vom Böllern „gedreht“. Das werde ich euch mal zusammen schneiden und dann präsentieren, aber etwas später.

哈尔滨 - Harbin

Da bin ich wieder, zurück aus dem hohen Norden Chinas, wo ich letztens einige schöne Tage verbracht habe. Darüber gibt‘s natürlich eine Menge zu erzählen und am besten ich fang‘ gleich mal damit an.

Von meinem Ticketkauf habe ich euch ja letztens schon berichtet. Jedenfalls ging es am nächsten Abend auch schon los. Mit Sack und Pack, eigentlich war es nur ein kleiner Rucksack, mit allem Nötigem vollgestopft, bin ich ab zum Bahnhof. Die Hinfahrt war sehr gediegen, ich habe schließlich auch den Softsleeper bezahlt, es war also dementsprechend luxuriös wie ihr hier an der Wartehalle oder meinem Abteil sehen könnt.

Im Zug angekommen gab‘s gleich mal die erste Tauschaktion. Eine Gruppe von jungen Chinesen wurde offensichtlich nicht in ein Abteil gesteckt und wollten deshalb mit mir die Plätze tauschen. Na, da hatte ich nichts dagegen und hab einfach ja gesagt. Dann gab es irgendwie nochmal ein Hin-und-Her wegen den Tickets, aber am Ende bin ich ohne Probleme um 7 Uhr morgens in Harbin angekommen. Schon als ich noch im Zug wartete und die Türen geöffnet wurden durchflog eine Eiseskälte den Waggon. Als ich dann auf dem Gleis stand hat man die frischen -15 Grad dann doch deutlich gespürt, zumal ich aus einem schon +15 grad warmen Peking angereist kam.

Jedenfalls bin ich raus aus dem Bahnhof und zielstrebig Richtung Selbigem für Busse gegangen. Bevor ich dahin bin habe ich mir aber natürlich gleich noch einen Stadtplan zur Orientierung gekauft, der sich, trotz der fehlenden pinyin, als äußerst hilfreich erweisen sollte.

Auf dem Bahnhofsplatz wurde ich dann gleich mal wieder von irgendwelchen Chinesen angequatscht, aber...
nicht wie man denken würde auf Chinesisch, sondern diesmal auf Russisch. Man muss nämlich wissen, dass die Stadt Harbin tiefe Wurzeln zur Russischen Kultur hat, bedingt durch den Bau der Transsib, den Flüchtlingen der Verfolgung durch die Bolschewiken und der Einnahme der Stadt durch die Russen 1945. Der Einfluss spiegelt sich offensichtlich vor allen in dem alten Stadtkern Harbins wieder, der geprägt ist durch viele alte russische Herrenhäuser, die aber mittlerweile immer mehr verfallen. Hier seht ihr mal welche die noch ganz gut erhalten ist.

Jedenfalls bin ich, glücklicherweise, gleich mit dem richtigen Bus bis zu richtigen Haltestelle gefahren um dort mein Bett in dem 8er Dorm eines Hostels zu beziehen. Das Hostel wo wir genächtigt haben war jetzt nicht von allerbester Qualität, aber zum Übernachten für wenige Tage sollte es, mir zumindest, genügen. „Mir zumindest“ soll heißen, dass den anderen beiden, die ein eigenes Doppelzimmer hatten, der Anblick und der Geruch des Schimmels die folgenden Tage nicht mehr aus dem Kopf gingen und sie deshalb sehr, ich sage mal, enttäuscht waren von unserer Unterkunft.

Unterwegs war ich noch mit Johanna, einer Freundin von Mareen aus Freiburg und ihr selbst natürlich. Die beiden studieren, wie man sich vielleicht denken kann, Sinologie, aber in Freiburg.

Ich bin dann auch schon bald wieder in die Innenstadt rein um mich unzuschauen und die beiden abzuholen, die übrigens 4h vor mir los sind und gute 5h nach mir in Harbin ankamen...

Den Rest des 1. Tages haben wir damit verbracht einmal über den zugefrorenen Fluss, den Songhua, zu laufen, die Eisskulpturenausstellung im Zhaolin Park zu bewundern und natürlich die Rückfahrtickets zu kaufen, was an und für sich, auch wieder eine kleine Geschichte war. Es ist ganz schlecht sowas zu beschreiben, weil man sich so unfreundliche Ticketverkäuferinnen in Deutschland gar nicht vorstellen kann, deswegen nur soviel. Der Kauf unserer Rückfahrtickets war ein Kampf gegen die offensichtlich fehlende Motivation, dem kleinen Durchreicheschlitz und der ab und zu ausgeschalteten Gegensprechanlage. Diese Frau war wirklich unglaublich, wie sie es schaffte auf eine so angewiederte Art und Weise uns „arroganten“ Westlern Auskunft zu erteilen, ja sogar die Fahrkarten auch noch auszustellen. Das Geld mussten wir auch noch die letzten 5cm bis zu ihrer Hand durch diesen scheiß Schlitz durchschieben (man kennt das vielleicht aus irgendwelchen Automaten, wo man was rausholen will), gut sie hätte auch ihre Hand 5cm bewegen können, und zu allem Überfluss hat sie einfach auch mal die Sprechanlage ausgeschaltet um unser Gerede nicht länger mit anhören zu müssen. Gut, vorbei, wir sind ja wieder heil angekommen. Wenigstens hat auch sie am Ende noch versöhnlicht gelächelt.

Danach sind wir zum Fluß
und dort rüberspaziert.
Er war zwar zugefroren,
er sah aber nicht so aus, als ob
er sehr tief gewesen wäre.

Anschließend, als es schon dunkel wurde, haben wir uns zum Zhaolin Park begeben, wo eines der vielen Eisskulpturen“städte“ jedes Jahr seit 1963 aufs Neue aufgebaut werden und vor allem die Kinderherzen höher schlagen lassen. Teilweise wirkt es eher wie ein kleiner Vergnügungspark, nur eben aus Eis. Es gibt Rutschen, Riesenräder,
Labyrinthe und Schaukeln.

Wie man sieht sind die Skulpturen und Bauten auch noch sehr schon von innen beleuchet und sowieso strahl Harbin, nicht nur deswegen, in der Nacht besonders schön, wie man hier an der schönsten Einkaufsstraße in der Altstadt Harbins sehen kann. Übrigens sind in der Zhongyang (die Einkaufsstraße) wie auch in der ganzen Stadt an vielen anderen Stellen Eis- oder Schneeskulpturen oder Bauten aufgebaut.

Als letztes Stand ein Besuch der alten russisch-orthodoxen Kirche an, auch ein
Wahrzeichen Harbins.

Es war aber leider schon recht spät, weswegen wir nicht mehr in die Kirche konnten. Diesen Besuch haben wir dann am letzten Tag nachgeholt. Was an Harbin und vielen anderen chinesischen Touristengegenden und „Attraktionen“ wirklich schade ist, ist, dass sie meistens sehr „chinesed“ sind (in deutsch würde das einfach zu blöd klingen). Das soll bedeuten, dass die Wahrzeichen, Denkmäler,... zwar äußerlich noch wirken oder aussehen wie aus anderen Zeiten, aber was und wie die Chinesen alles drumherum in einem für einen riesigen Touristenandrang ausgelegten Disneypark ausbauen, lässt alles sehr unwirklich erscheinen. Ein sehr schönes Beispiel dafür ist das Innere dieser Kirche.

Von Außen, wie hier zu sehen, ist sie, vor allem bei Nacht, wunderschön, aber innen ist sie einfach zu einem Tourishop umgebaut worden

In Ordnung, ich muss zugeben, dass sie mit dieser kleinen Gallerie zur Geschichte des russischen Einflusses wenigstens etwas von einem Kulturdenkmal draus machen konnten, aber die Tatsache, dass 2m weiter schon der nächste Verkaufsstand war, macht das ganze doch wieder etwas lächerlich.
Trotz alledem kann ich einen Besuch der Kirche nur empfehlen.

Am Abend ging es noch in ein kleines Jiaozi Restaurant wo wir sehr lecker gespeist haben. Leider war es nicht das in jeglichen Chinareiseführern gelobte Jiaozi Restaurant.

Dort gab es sogar, man mag es kaum glauben, ein eigenes Harbin Bier. Ich glaube langsam, dass jede chinesische Großstadt, die etwas auf sich hält, sein eigenes Bier haben muss.

Am 2.Tag standen auf dem Programm:

1) Sunisland
2) Siberia Tiger Park

Sunisland liegt genau auf dem gegenüber der Allstadt liegenden Flußufer, also dort, wo wir am 1. Tag auch schon mal rübergelaufen sind. Dafür haben wir aber diesmal die Seilbahn benutzt. An sich war das jetzt nicht so spannend, aber von dort oben hatte man einen sehr schönen „weiten“ Blick über Harbin.

In Sunisland (ich weiß den chinesischen Namen grade nicht) gibt es neben die vielen Schneeskulpturen auch noch viele alte traditionelle Russische Häuser. Natürlich ist auch hier vieles sehr touristisch ausgebaut. Über den Park selbst kann man soooo viel schreiben, aber gesehen haben wir eigentlich nur die Skulpturen und einen ansonsten riesigen Park, in dem man sich leicht verirren kann. Jetzt im Winter und mit dem ganzen Schnee war er wirklich schön und wir haben vermutet, dass er im Sommer mindestens genauso schön ist. Ebenfalls ein unbedingtes Muss für den Harbinbesuch, egal wann also.

Im Tigerpark gab es dann wirklich auch spannendere Dinge zu beobachten, als zu Figuren geformter Schnee. Für relativ wenig Geld haben wir diesmal wirklich Einiges zu sehen bekommen. Zunächst war mir ja gar nicht bewusst, wie dieser Park aussehen sollte, aber als ich dann diese zahlreichen Busse gesehen habe war ich erstmal froh, mal nicht laufen zu müssen und schon gar nicht in der Kälte, wo wir einige Stunden vorher schon draussen verbracht haben.
Die Fahrt selbst war natürlich das Highlight der ganzen Tour, so dachte vermutlich unser Fahrer, der wirklich wie ein Verrückter durch den Parkour gefahren ist. Aber nicht weil uns irgendwelche Tiger verfolgt hätten sondern einfach aus Spaß.

Der Park war so aufgebaut, dass man mit dem Bus durch, mit Schleusen abgetrennten, Gehege gefahren wurde, wo man dann die Tiger und Löwen verschiedenster Arten in ihrer natürlichen Umgebung beobachten konnte, also wie ein Naturforscher quasi. Das sieht man auch ganz deutlich auf folgendem Bild.

Auch unsere Tarnung war, genau genommen, perfekt. Damit kamen wir den Tigern bis auf weniger Meter nah heran.

Wo wir, und unsere Kollegen, dann unter Verwendung modernster wissenschaftlicher Methoden und Techniken unsere Untersuchungen durchführten.

Nur dank unseres Mutes, konnten wir auch einen Blick auf die natürliche Beute der Tiger werfen. Es war außerst mühsam überhaupt eines dieser Tiere zu finden, geschweige denn zu fotografieren noch bevor es durch die Wildkatzen mit außerster Brutalität unter Anwendung ihrer instinktiv-aggressiven Jagdmethoden zerfleischt wird.

Aber Spaß bei Seite, die Chinesen haben mich hier richtig angewiedert, wie die das Fleisch durch die Gitter grade so weit gehangen haben, dass die Tiere zwar drankamen, aber es nicht zu fassen bekamen. Scheiß Chinesen.

Man konnte übrigens auch wirklich ein lebendes Tier kaufen, wie oben zu sehen ist. Das hat dann aber doch keiner gemacht, auch die sensationsgeilen Chinesen nicht.

Nach der Bustour gab es dann doch auch noch einen kleinen größeren Rundgang über ein paar Brücken durch das Gelände, wo man dann auch noch ein paar Leoparden, Geparden und weiße Tiger sehen konnte. Alles in Allem war auch die Ausflug lohnenswert.

Zurück in der Stadt waren wie am Abend noch in der Bluesbar. Dort wurde aber nicht, wie man vermuten könnte, Blues gespielt.

Am letzten Tag wollten wir eigentlich nur noch mal in die Altstadt und vor allem zur Kirche, um dort eben auch mal reinzugehen. Bevor wir dann zum Bahnhof sind haben wir noch einen kleinen Nachtmarkt besucht, wo es allerlei Leckereien und Krims-Kram und und und zu kaufen gibt. Auch wenn ich gewarnt wurde dort nichts zu essen konnte ich nicht wiederstehen und habe verschiedene leckere Sachen probiert. Ich hab auch nicht wirklich verstanden wie man in China nichts von einem dieser Stände, ob in Harbin oder sonst wo, was essen kann. Das gehört doch dazu.

So liebe Leute. Es ist einfach sooo viel was wir dort erlebt haben und worüber man schreiben könnte, deswegen hoffe ich euch mit dieser kleinen Auswahl der wichtigsten Ereignisse zufrieden stimmen zu können. Auch gibt es heute keine Vokabeln, yeah !

Ich habe für diesen Bericht einige Tage gebraucht, weil es eben so viel war.
Gerade diesmal würden mich deshalb eure Kommentare freuen.

Hier noch ein Appell: Fahrt nach Harbin, wenn ihr in China seid!
Ich denke, da würden mir jetzt einige meiner Leser kopfnickend zustimmen.

Denis

ps: Fotos kommen noch, es ist grad schon so spät und ich will euch die Freude machen schon heute was lesen zu können.

Auf Reisen: Harbin, ich komme

Harbin & ab dafür. Morgen gehts erstmal für ein paar Tage in diese Stadt im Nordosten von China, d.h. auch, es wird richtig kalt. Ich hab schon schlimme Geschichten von u.a. eingefrorenen Handys gehört, also dick anziehen.

Aber wie kommts? Eigentlich wollte ich ja schon Anfang Januar mit einigen anderen Leuten nach Harbin fahren, leider hat sich das aber dann doch nicht mehr ergeben, außerdem habe ich auf die Antwort von den Profs aus Berlin bzw. Beijing gewartet, die dann aber ewig nicht kam. Jedenfalls hat sich mir jetzt die Möglichkeit geboten mit Mareen (die vom Bild am Pekingentenessen) und anderen dorthin zu fahren. Und aus diesem Grund war ich heute lange unterwegs, unglaublich lang!

Ich habe wegen dem Ticket erstmal im Internet geschaut und natürlich auch was gefunden wo man online bestellen kann, teilweise aber auch nur auf Chinesisch. Na jedenfalls habe ich da irgendwo angerufen und natürlich erstmal versucht mich auf Englisch verständlich zu machen, was natürlich nicht funktioniert hat.

Danach bin ich dann mit meinem Chinesisch an der netten Dame gescheitert.
Sehr deprimierend! Kennt das jemand? ;(

„Was solls“ hab ich mir gedacht. Macht doch eh viel mehr Spaß raus zu gehen und was zu erleben. Ab aufs Rad, mal wieder, und Richtung Xizhan (ist näher von mir aus). Unterwegs habe ich auch einen dieser kleinen 车票 Läden entdeckt. Ich bin dann aber doch nicht rein, weil 1) der irre voll war und 2) ich sicherlich nichts verstanden hätte, selbst wenn ich hätte erklären können was ich will.

Egal, ich also zum West-Bahnhof und dort an den ersten English-Speaking Schalter gegangen den ich entdecken konnte. Und was erwartet einen dort? Natürlich ne Schlange von Menschen, aber nicht, wie man denken würde, alles Ausländer, neee! Nur Chinesen. Ich wette nicht einer von denen kann Englisch! Winking

Nach 10 Minuten warten war ich dann dran und wurde nach einem Satz gleich per Zettel und Handbewegung weggeschickt. Bis ich nach einiger Zeit verstanden bzw. entziffern konnte, dass auf dem Zettel 16 (und noch irgendwas) stand und ich zum Schalter 16 sollte, weil es dort noch einen English.. Schalter gibt, war ich erstmal verwirrt, was ich jetzt machen sollte.

Dort angekommen entdeckte ich natürlich die obligatorische Schlange, von denen aber alle nicht so aussahen, als ob sie was kaufen oder fragen wollten. Na ich erst noch zivilisiert wie ich bin, mich hinten angestellt, immer nach vorne geguckt zur Ticket-Tante in der Hoffnung sie würde mich ranwinken, aber - is nicht.
Irgendwann, weil keiner am Schalter direkt stand, bin ich dann einfach vorgegangen.
Nach etlichen Missverständnissen hatte sie dann verstanden, dass ich nach Harbin will und nicht den Nachmittagszug um 16:30 nehmen kann. Daneben gab es noch ein Angebot um 23:10 oder so zu fahren. Dort gab es aber nur noch Hardseater und darauf habe ich ehrlich gesagt keine Lust. Die Zugfahrt dauert einen guten halben Tag und das über Nacht, nur im Sitzen, nein danke. Und di Hardseater sind nicht vergleichtbar mit Deutschen Bahnen, das sag ich euch. Happy

Vielleicht fragt ihr euch, warum ich denn nicht den Nachmittagszug nehme. Morgen darf ich nämlich noch eine Berliner Chor-Reisegruppe vom JFK „betreuen“. Prof. Meng hatte mich darum gebeten. Darüber kann ich ja dann berichten, wenn ich wieder da bin.

Jedenfalls habe ich am Ende kein Ticket gekauft und bin in der Hoffnung, vielleicht am Beijingzhan noch was zu bekommen, dorthin gefahren. Mit einem kleinen Verfahrer bin ich dann irgendwann Abends angekommen und glücklicherweise auch einen englischsprechenden Schalter gefunden. Dann ging alles ganz flott, ich habe eine viel bessere Verbindung bekommen (20:30-7:00) Softsleeper (war nur noch übrig) und es hat mich 411kuai gekostet.
Ein Flug hätte mich das doppelte gekostet, wäre aber auch um einiges schneller gewesen, natürlich.

Dann gings ab nach Hause und jetzt bin ich völlig kaputt. Hier mal mein Weg.

Wenigstens lernt man so die Stadt echt gut kennen.

So, Vokabeln gibt‘s heute natürlich auch noch, passen aber heute gar nicht zum Thema, es sind nämlich: Geschlecht und Personalausweis.

Damit will ich mich aber schon mal verabschieden, da ich morgen nach meiner Gruppe gleich an den Bahnhof fahren werde, wo ich mich dann auf die Reise nach Harbin begeben werde. Tschüss, bis dahin.

Achso, ich komme schon am 9.2. wieder.
Denis

04.02.2007, Sonntag, Woche 5

北京烤鸭

Tja, da hab ich wohl gar keine Fotos vom eigentlichen Essen gemacht. Aber die bekomme ich noch von den anderen. Gestern ging es nämlich mal wieder nach langer Zeit zum Pekingentenessen. Das war vielleicht ein Erlebnis.

Ersteinmal bin ich, wie immer sportlich Winking mit Fahrrad bis in die Gegend vom Tiananmen, dort gibt es nämlich ein kleines „Restaurant“, das Liqun. Ein wenig ungewöhnlich war nur, dass man erst durch einen Baustellenzaun, über ein paar Schotterwege und eine kleine dunkle Gasse gehen musste, ehe man erstaunt vor einem kleinen Hutong stand indem das Restaurant sein sollte. Also hierher hat sich sicherlich noch keine Reisegruppe verirrt. Betritt man das Restaurant durch die kleine Tür sieht man erstmal nur einen kleinen Gang an dessen Ende man einen Koch oder Küchengehilfe auf dem Boden hockend erblickt und sich in diesem Moment die Frage stellt wo man denn hier gelandet sei. Ein paar Schritte den Gang entlang taucht zum Glück links von einem der Durchgang zum Speiseraum auf. Endlich angekommen.

Das Essen war sehr lecker, Peking Ente eben. Dazu gab es noch ein bisschen was für die Vegetarier und seit Ewigkeiten auch wieder mal Wein. Ich glaube, dass war mein erster Wein seitdem ich aus Deutschland weg bin. Ja, Fotos liefer ich bestimmt noch nach, da hier die anderen alle schon welche gemacht und das nervt, wenn alle hintereinander das gleiche Foto machen, deswegen hab ich es gelassen.

Danach wollten wir eigentlich noch ein bisschen weg. Es wurde auch ein Konzert vorgeschlagen, aber angesichts der Tatsache, dass 3 von uns mit Fahrrad unterwegs waren, dieses Konzert irgendwo am westlichen 4.! Ring sein sollte und es schon gegen 23uhr war, haben wir die Idee verworfen. Wir haben uns dann für die Gegend um den Trommelturm entschieden. Wir sind dann in irgendeins der unzähligen Cafes gegangen und ne ganze Weile da geblieben.
Nach etwas verwunderten Blicken der Kellnerin haben wir sie erstmal drüber aufgeklärt was ein golden Tequilia ist.

Zwischenzeitlich hat sich dann auch noch irgendein Brite zu uns gesellt, weil er wohl mitbekommen hat, dass bei uns ein paar Amis bzw. Iren dabei sind. Keine Ahnung was der wollte. Das wars.

Alles Gute,
Denis

Sonne, Mond und...

...nicht die Sterne. Glücklicherweise muss ich nur 2 Vokabeln pro Tag lernen, vielleicht hat mir das die Sterne heute erspart, man weiß es nicht.

An dieser Stelle würde es sich eigentlich anbieten etwas über das bekannte oder vielleicht auch nicht bekannte Mondfest zu schreiben. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das Mondfest hier in China nicht richtig mitbekommen habe. Es gab zwar hier und da mal einen der „begehrten“ Süßigkeiten, den Mondkuchen, aber über den Hintergrund wurde man nicht aufgeklärt.

Deshalb verweise ich auf den folgenden Wikipedia Eintrag:

Das Mondfest oder Mittherbstfest (chin. 中秋/中秋節, ZhōngqiūjiéWinking wird in China am 15. Tag des 8. Mondmonats nach dem traditionellen chinesischen Kalender begangen. Im Altertum opferten die Kaiser im Frühling der Sonne und im Herbst dem Mond. Schon in den Geschichtswerken aus der Zhou-Dynastie (ca. 11. Jahrhundert-256 v. Chr.) ist das Wort „Mittherbst“ zu finden. Später folgten die Adligen und Literaten dem Beispiel der Kaiser und bewunderten im Herbst den hellen Vollmond. In der Tang-Dynastie (618-907), der Ming- und der Qing-Dynastie (1368-1911) wurde es eines der wichtigsten Feste Chinas.

Traditionell werden am Mondfest Mondkuchen mit verschiedenen Füllungen gegessen. In Taiwan wird dazu überall an den Straßen im Familienkreis und mit Nachbarn zusammen gegrillt. Außerdem werden auch gern Pomelos verschenkt, die durch ihre Form ebenfalls an den Vollmond erinnern.

Zum Mondfest gibt es mehrere Sagen. Nach einer rührt das Mondfest von der Legende (Chang'e benyue 嫦娥奔月) um den Helden Hou Yi her. In der Vorzeit gab es zehn Sonnen, die die Erde vertrockneten und die Ernte verdorren ließen. Hou Yi bestieg den Gipfel des Kunlun-Berges, schoss neun Sonnen herunter und befahl der letzten Sonne, jeden Tag pünktlich auf- und unterzugehen.

Von einer Göttin hatte Hou Yi eine Pille der Unsterblichkeit bekommen. Seine Frau Chang'e schluckte diese Medizin und schwebte daraufhin zum Mond empor. Dort baute sie sich einen Palast, in dem sie seitdem lebt.

Offensichtlich wird der Begriff für das Mondfest aber nicht aus dem Begriff für Mond, also yuèliang gebildet. Viel Spaß beim lernen.

03.02.2007, Samstag, Woche 5

Qingdao: Am Meer oder Ozean?

Liegt Qingdao nun an einem Meer hǎi oder Ozean yáng ??? Das ist natürlich eine rhetorische Frage. Qingdao liegt um genau zu sein am Gelben Meer, was wiederum zum Pazifischen Ozean gehört. Demnach liegt diese schöne Stadt an beidem, oder?!

Ich glaube ich habe auch schon mal bessere Einleitungen geschrieben, naja.
Als ich 2004 das erste Mal in China und zum Ende der Reise auch in Qingdao war, war ich wirklich begeistert. Mir hat diese Stadt sehr gut gefallen. Ok, ich muss zugeben, dass wir auch fast nur den hübschen alten Stadtkern gesehen haben und den vieeel größeren Rest der Stadt erst auf dem Weg zum Flughafen.

Dabei hatte ich die 3 Tage lang, die wir hier verbracht hatten, immer so eine schöne Vorstellung von dieser „kleinen“ Stadt mit ihrem alten Stadtkern, mit u.a. einer netten, farbenfrohen Kirche, der noch aus der Zeit stammt, als Qingdao eine deutsche Kolonie war.

Also geblendet von dieser schönen „Kleinstadt“ dachte ich mir die ganze Zeit, wie schön es doch sein kann, in China auch mal kleinere Städte zu finden mit ihrem ganz eigenem Charme... bis mir auf der Fahrt zum Flughafen klar wurde, dass hier nicht nur 1mio Menschen leben, sondern wie so oft in chinesischen Städten, ein paar mehr als 1. Um genau zu sein sind es an die 8 Millionen.

Aber ich will auch gar nicht zu viel erzählen. In letzter Zeit vergebe ich ja gerne Schreibaufträge, weshalb ich mir überlegt habe eine ganz liebe Freundin von mir hiermit um einen kleinen feinen Bericht über Qingdao zu bitten, den ich hier voröffentlichen würde. Sie hat dort nämlich ein ganzes Jahr verbracht und wer könnte demnach besser über einer Stadt berichten als ein Einheimischer?

Natürlich nur wenn Zeit ist.

Dann könnte ich hier auch mal ne Co-Autoren Liste aufmachen.

1noch: Wie ihr sicherlich festgestellt habt, gibt es oben nun zum Bild auch Musik. Angeregt durch Trackback werde ich hier in unregelmäßigen Abständen frei erhältliche bzw. downloadbare Musik reinstellen. Heute ist es sogar Musik mit Chinabezug, aber ich denke, ich werde mich in Zukunft nicht darauf beschränken. Viel Spaß damit.
Denis

02.02.2007, Freitag, Woche 5

Ohne Zeit und Raum II

Heute geht es offiziell um die chinesische Schrift bzw. die Schriftzeichen. Inoffiziell wollte ich jedoch mit dem gestrigen Eintrag fortfahren. Ich habe gestern, wie ich sicherlich noch wisst, damit begonnen, ein Zwischenfazit meines bisherigen, 5 Monate dauernden, Auslandsaufenthalt zu ziehen.

Dann mach ich doch gleich mal hiermit weiter:

13.September 2006
„Auf Nachfragen eines Inders, der unbedingt in China Autofahren möchte ( wie ich Happy) und sich sogar einen Internationalen Führerschein besorgt hat ( auch wie ich Happy)))) würde mit der Antwort ruhig gestellt, dass es für Ausländer in China verboten sei „Motor Cars“ zu fahren, gleichwohl es mit Chinesischem Führerschein aber erlaubt sei „Cars“ zu fahren.“

Was soll ich dazu sagen? Über meinen neulich erlangten chinesischen Führerschein habe ich ja lang und breit berichtet. Ich wiederhole mich ja nur ungern Winking aber einen Service dafür zu beauftragen, die Formalitäten zu erledigen, sollte man unbedingt in Betracht ziehen. Es erspart einem viel Mühe und Zeit.

26.Oktober 2006
“ d.h. m.a.W. mir wurde meine Digicam gestohlen“

Das war echt scheiße. Zum einen weil die Kamera grade neu war und zum anderen, weil mir die sehr gut gefallen hat. Naja, und im Auslandssemester ist man grundsätzlich knapper bei Kasse, so dass der Kauf einer neuen Kamera mal nicht so nebenbei möglich ist. Aber was solls, jetzt habe ich ja wieder eine, wenn auch etwas älter, aber damit lassen sich ja auch Fotos schießen, die ihr dann hier sehen könnt.
Zum Thema Kriminalität kann ich soviel sagen, dass China eigentlich ein sehr sicheres Land ist, auf jeden Fall in Bezug auf schwerer Kriminalität. Dagegen kann man hier leicht das Opfer von Diebstählen oder Betrügereien werden, wie ich selbst ja schon erleben durfte. Als Tipp für Chinareisende: Wachsam sein, dann kann nicht viel passieren.

6.November 2006
„Daneben besuchen wir Deutschen hier noch den Kurs „Interkulturelle Kommunikation“ von Prof. Meng. Dabei geht es im weitesten Sinn um Kommunikationsaspekte zwischen verschiedene Kulturen, so werden Kommunikationsmodelle, Begriffsdefinitionen, usw. erläutert. Interessant daran ist, dass dies ein Kurs für chinesische Germanistik Studenten ist, der somit auch in deutscher Sprache stattfindet.“

Abgesehen davon, dass ich diesen Kurs höchstwahrscheinlich nicht angerechnet bekomme, da meine Wahlfächer ja quasi schon feststehen und vollständig abgeleistet sind, war ich trotzdem ganz froh den besucht zu haben, ehrlich. Auch ganz ehrlich: Der Kurs ist an und für sich für uns nicht wirklich brauchbar. Es werden einige interessante Dinge angesprochen, z.B. Theorien der Kommunikationswissenschaft (insbesondere warum sich Mann und Frau oder Eltern und pubertierende Kinder nicht verstehen bzw. sich missverstehen). Wir Deutschen durften dann immer ppts mit einem Absatz aus den Theorien vorlesen und weil die meisten Chinesinnen das dann nicht verstanden haben war es dann auch gleich an uns, den Inhalt nochmal langsam gesprochen zu erklären. Wie ätzend!
Am interessantesten fand ich jedoch, dass man in diesem Kurs, endlich mal, mit „normalen“ Chinesischen Studenten zu tun hat und sieht, wie der Unterricht wirklich abläuft. Also nicht wie bei unserer Clueless clique.
Was mich wirklich beeindruckt hatte war eine der Chinesinnen, die auf Prof. Mengs Frage, zu wem man gehört (also bspw. der eigenen Familie, Stadt, Provinz) antwortete, sie gehöre zu sich selbst. Da haben wir erstmal geguckt, na und Prof. Meng auch. Und was kommt dann? Anstatt diese fortschrittliche Einstellung (wie ich finde) zu unterstützen kommt etwas verdutzt die Gegenfrage oder Feststellung man könne doch nicht nur zu sich selbst gehören.

Ich weiß nicht wieviel ihr über die chinesische Kultur wisst, aber was schon seit Jahrtausenden nicht an oberster Stelle der Kultur stand ist definitiv der Individualismus der Menschen, ganz im Gegensatz zu unserer Kultur. Wir hatten uns mit ihr auch noch unterhalten und ganz interessante Dinge erfahren, also dass sie z.B. mit ihrem Germanistikstudium unzufrieden ist und lieber in Deutschland Theaterwissenschaft studieren will. Nun kenn ich nicht sooo viele Chinesische Studenten, aber von denen die ich kennengelernt habe hatte ich den Eindruck, dass ihr Studium und die erfolgreiche Beeindigung extrem wichtig für sie selbst und ihre Familie sind. Dazu kommt, dass man Geschichten hört, dass sich Studenten vom Hauptgebäude in den Tod stürzen, weil sie ihr Studium mit größter Wahrscheinlichkeit nicht schaffen werden und Angst davor haben zurück zur Familie mit diesen Neuigkeiten zukommen, echt traurig. So ein Vorfall ist übrigens auch währeind unserer Zeit hier (etwa im November) passiert.

Wo ich wirklich negativ überrascht von einer unserer „cleveren“ Dozenten war die Meinung, dass der Student sich doch hätte mehr anstrengen sollen damit er erst gar nicht auf Suizidgedanken käme. Das ganze war also als Motivation gedacht für unsere LSBU Studenten. Danach haben wir auch erstmal gestaunt, wie man sowas als Dozent sagen kann.

Das soll‘s erstmal für heute gewesen sein. Ich bin mir jetzt noch nicht sicher, ob die neueren Einträge einer Revision würdig sind, deshalb werde ich die Reihe „Ohne Zeit und Raum“ erstmal ruhen lassen.

01.02.2007, Donnerstag, Woche 5

Ohne Zeit und Raum I

Wie schnell doch die Zeit vergehen kann. An diesem Zeitpunkt, dem shíhou, möchte ich mal ein Zwischenfazit über den Zeitraum, dem shíjiān, über die letzten 5 Monate, ziehen. Richtig, ich bin mittlerweile, ab morgen, schon ganze 5 Monate in China. Ich will jetzt aber auch gar nicht mit diesem Geplärre anfangen, bei dem man völlig erstaunt feststellt, wie schnell doch die Zeit vergangen ist, man gar nicht erwarten kann oder weiß wie was wann und bla bla bla...

Vielmehr will ich zu diesem shihou die letzten Monate noch einmal rekapitulieren. Dafür habe ich mir mal, extra für Euch, meine alten Einträge noch einmal durchgelesen und stelle fest:

29.Juli 2006
„Sofern ich Zeit dafür habe werde ich hier immer das mitteilen was mich beschäftigt hat und was ich so während dieser Zeit Interessantes erlebt habe.“

> Ich glaube, dass hat bisher ganz gut funktioniert, oder? Das mit der verfügbaren Zeit shí(hou/jian) ist aber für einen Blog, den ich hier freiwillig betreibe (muss man ja vielleicht erwähnen) eine ganz entscheidende Vorraussetzung. Vor allem als ich noch das Programm an der Uni hatte, war es schwer jeden Tag etwas zu schreiben. Ok, im Oktober war das weniger das Probem, lieber Herr Jobs!
Im Übrigen: Falls ihr gerade so beginnt euch mit der Blogosphere vertraut zu machen, kann ich euch nur die Sendung „Trackback“ empfehlen. Da geht es genau um Blogs, Podcasts usw. Jeden Samstag auf Fritz. Die Sendung gibts natürlich auch als Podcast (iTunes oder direkt auf der Website spreeblick.com) U.a. wird dort auch frei verfügbare Musik aus dem Netz gespielt (eines könnt ihr auf meiner Startseite anhören) Genug Werbung gemacht.

Ich erwähne diese Sendung, weil sie mich seit den Anfängen meines bloggens hier in China begleitet (ok, lief erst am 28.10. los, aber meinen mac hatte ich ja auch erst wieder am 14.10.)
Aber, ich habe immer interessante Tipps daraus mitgenommen und hier einfließen lassen. Aber so ein Blog ist sonst auch eine ganz gute Sache für einen Auslandsaufenthalt. Und nicht nur, um später eine nette Erinnerung davon zu haben, oder eine Grundlage für den Erfahrungsbericht, den ich noch schreiben muss, sondern vielmehr, weil es (und langsam wird mir es auch klar) eine sehr gute Möglichkeit bietet sich selbst mit der Erfahrung „Auslandsaufenthalt“ auseinander zu setzen, insbesondere, so wie ich es vielleicht jetzt gerade tue. Was mir dabei klar wird ist übrigens, dass die Idee der Paderborner Leute, einen Blog über ihren Aufenthalt schreiben zu müssen, ob Zwang jetzt eine gute Idee ist sei mal dahin gestellt, gar nicht schlecht ist. Ihr könnt deren Blog übrigens in der Blogroll auf meiner „Über mich“ Seite finden.
Man sieht vielleicht ganz gut, dass die Einträge mit dem Ende der Uni hier auch aufgehört haben. Ich meine, dass bloggen insbesondere und immer einer freiwillige Sache ist. Blogger sollten und tun es, denke ich, i.d.R. auch, aus idealistischen Gründen, sei es um zu kritisieren, zu informieren oder einfach nur um zu rekapitulieren. Sonst geht es am Gedanken des bloggens vorbei.

Womit wir, wenn wir diesen Gedanken weiterspinnen würden, bei der Idee von Trackback, der Sendung, wären, die u.a. solche Fragen näher beleuchten. Wer von euch blogt denn? Bisher kenne ich persönlich nur die Frühlingszwiebeln, die mal ruhig wieder was posten könnten unter fruehlingszwiebel.de, oder?!

01.September 2006
„Als erstes muss ich hier mal klären, dass der Flug natürlich nicht nur 6 Stunden gedauert hat. Ich hab mir da von meiner Ankunftszeit um 06:20 irgendwie verwirren lassen. Der Flug von Frankfurt (Main, es gab auf der Party auch die ein oder andere Frage welches Frankfurt) hat insgesamt etwa 9,5h gedauert.“

> So beginnt der erste Eintrag aus China. Außerdem erkäre ich wie der erste Tag abgelaufen ist. Ich muss sagen, neben den Schilderungen was einen erwartet sind sogar ein paar brauchbare Tipps drin Winking. Also genug cash dabei zu haben und froh darüber zu sein, dass einem am Anfang doch erstmal geholfen wird. Obwohl ich ja bereits 2 Jahre zuvor in China und auch in Peking war, ist es doch was ganz anderes ganz alleine hier anzukommen und sich gleich zurecht finden zu müssen, zumal mein Chinesisch da doch zu erheblichen Schwierigkeiten führen würde. Mittlerweile weiß ich ja wie man zum und vom Flughafen hier herum kommt.

Also liebe Gäste, keine Angst, ich finde euch schon, wenn ihr hier ankommt und wir finden sicher auch den Weg zu meiner Wohnung. Ihr könnt euch entscheiden, Taxi oder Bus und U-Bahn?

4.September 2006
„Dann muss man natürlich noch Registrierungsgebühren 410 und 300/Semester Krankenversicherung zahlen, mal abgesehen davon, dass ich bereits in Deutschland eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abgeschlossen habe.“

> Naja, dass man hier in China zu jeder shihou abgezockt wird, daran sollte man sich als laowai gewöhnen. Selbst die Uni ist da keine Ausnahme. Einige werden jetzt denken, dass 41€/Semester ja nicht die Welt sind, aber nach einer Weile in China wird man feststellen, dass man mit =410yuan eine ganze Menge anstellen kann. An dieses Preisniveau (um mal mit meinen vwl kenntnissen zu protzen) gwöhnt man sich jedenfalls noch schneller, als daran, dass man abgezockt wird. Das Problem dabei ist nur,dass man nach diesem shijian weiß, dass man abgezockt wird, es aber manchmal schwer fällt, sich dagegen zu wehren. Besonders beim Handeln.
Wir Deutschen sind das Handeln ja nicht gewöhnt und unterliegen deswegen anfangs meist den gewieften Chinesen. Bei uns vertraut man in den meisten Fällen den ausgeschrieben Preisen. Gibt es in Deutschland Wucher werden etliche Interessensgruppen aktiv, die Medien berichten darüber oder der Markt reguliert das von alleine. Aber hier China? Fehlanzeige. Die Kultur ist hier eben anders.

Hier weiß jeder, dass der erst genannte Preis die Startlinie markiert und dann geht das Rennen los und möglichst jeder will nicht zuviel „Preisgeben“ (Happy) Man handelt und kommt irgendwann zu einem vernünftigem Ergebnis. Und wenn einem der Preis eben doch nicht passen sollte, dann geht man eben zum nächsten Verkäufer, es gibt ja genug Angebot.
Inwiefern dabei der Umstand eine Rolle spielt, dass man Ausländer ist, kann ich jetzt nur vermuten. Ich habe aber festgestellt (was auch logisch erscheint), dass man auf einheimischen Märkten (wo es wenig Ausländer gibt) die Verkäufer einem nicht sooo dreist überhöhte Preise vorschlagen. Auch freuen sich die Verkäufer viel mehr, wenn man, so wie ich mit meinen bescheidenen Chinesischkenntnissen, anfängt zu handeln, die anderen Verkäufer schauen diesen Schauspiel zu und finden offenkündig Vergnügen daran.

Ganz anders dagegen, wenn man in einem laowaimarket, wie dem YaShow Clothing Market am Worker‘s Stadium in Chaoyang, einkauft. Dort wird man unter Garantie abgezockt. Das Handeln macht nur wenig Spaß, da hier alles wie ein Geschäft/Arbeit wirkt, also auch das Handeln selbst. Ich habe dort natürlich trotzdem etwas eingekauft. Abgesehen von dem Anzug, den ich mir dort hab schneidern lassen, wird man meistens verarscht.
Vielleicht noch kurz ‘ne Geschichte zum Handeln, die ich, ähm der Weihnachtsmann erlebt hat. In die Luilichang (da gibt‘s haufenweise „antiken“ Kram) wollte ich einen Flakon holen. Nach langwierigen Verkaufsverhandlungen, hatte ich ihn um mehr als die Hälfte gedrückt bekommen. Dummerweise habe ich mir, nur aus Interesse, noch einen anderen (unverschämt!) „teureren“ Flakon angeschaut und der Mann sah sein Geschäft. Obwohl der andere noch wertvoller war, hat er mir gleich mal die beiden zusammen für „nur“ 2x den ursprünglichen Preis des Günstigeren angeboten.

Ich habe natürlich dankend abgelehnt und war mit meinem vorherigen Verhandlungsgeschick zufrieden. Nachdem ich den Ersten gekauft hatte war ich drauf und dran zu gehen, habe nochmal einen Blick auf den „teureren“ Flakon geworfen und ging aus der Tür (ich wollte ja wirklich gehen). Und da ruft er mir hinterher und kommt sogar hinterher gelaufen um das Ding doch noch los zu werden.
Am Ende bot er mir die beiden zusammen zu dem Startpreis des Ersten an! Unglaublich oder? Man denkt, man hat klasse gehandelt und dann sowas. Ich habe mich dann breitschlagen lassen und habe auch den 2. mitgenommen.

Mein Fazit: Ohne Handeln läuft hier in China Nichts, jedenfalls nicht, wenn man nicht ausgenommen werden will wie eine Weihnachtsgans. Also, lernt das, wenn ihr herkommen wollt, oder nehm genug Geld mit, wie ihr wollt!

5.September 2006
„Heute Abend geht es zum großen Essen mit zahlreichen Austauschstudenten, Prof. Meng und natürlich dem Dekan unseres Fachbereichs. Ich bin schon sehr gespannt darauf und hoffe auch einen schönen Abend und lecker Essen.“

> Mit meiner Erfahrung aus Mensa - und Restaurantessen kann ich euch nur empfehlen: Bei ganz günstigem Essen (also um die 5-10kuai) sollte man den Imbiss kennen und wissen was gut ist, ansonsten kann es zum Glückspiel werden. Die verschiedenen Gerichte der oberen Preisklasse (30-50) würde ich meistens nicht empfehlen, das sind nämlich oft ausgefallene und exotische Gerichte,irgendwelche Krallen oder Köpfe.
Fazit: Wenn man die Karte nicht lesen kann und oder nicht gerade so etwas exotisches probieren will sollte man sich bei 10-30kuai pro Gericht halten. Dann bekommt man meistens das normale Essen, was die Chinesen auch bestellen.
Hiervon ausgenommen sind natürlich die hochpreisigen Restaurants. Ich rede jetzt also nur von den „normalen“ Imbissen/Restaurants um die Ecke.

Im Nachhinein, weiß ich nicht warum ich zum Abendessen beim Herrn Dekan geschrieben habe, dass es lecker war. Es war ok, aber teilweise nicht so mein Geschmack, um ehrlich zu sein. Vielleicht habe ich gedacht, dass die Leute das Lesen, was ich hier schreibe, und wollte es mir nicht verderben, keine Ahnung. Na wenn schon.

6.September 2006
„Heute morgen ging es erstmal ab zum „Fahrradladen“. Dort habe ich mir dann, für 400, ein ganz schickes kleines gekauft. 400 sind relativ gesehen natürlich ziemlich viel, aber ich wollte gerne etwas mehr investieren und ein qualitativ hochwertigeres Fahrrad kaufen, weil es ja ein ganzes Jahr halten soll.“

> Ehrlich, das war mein absoluter Lacher heute. Na gut, als ich das geschrieben habe, wusste ich ja noch nicht, was mich mit diesem Fahrrad erwarten würde, wie lose Hinterräder, abspringende Ketten und gebrochene Lenkstangen.
Ich muss ja sagen, dass ich, wenn ich Fahrrad fahre, es wenig schone und so manche Hürden genommen werden müssen. Und: chinesische Alltagsfahräder sind absolut nicht dazu geschaffen worden.
Ich weiß noch, wie der Fahrradhändler mein Auserwähltes genommen hat (nachdem ich angefangen habe den Preis zuverhandeln selbstverständlich), es hinten hoch gehoben hat (etwa 20cm!) und hat fallen lassen.
Oh mein Gott, es hält, unglaublich!
Keine Ahnung, was er mir damit zeigen oder vermitteln wollte, auf jeden Fall konnte ich deswegen den Preis nur sehr wenig „nachbessern“. Abgesehen davon, dass dieses verflixte Hinterad mir deswegen die Bezahlung eines horrenden Preis abverlangt hat, ging es ab und zu in der Materialschlacht Asphalt gegen Stahl, oder Alu (whatever) unter.
Am Anfang habe ich noch gedacht, ich könne mit so einem Fahrrad das Jahr über auskommen. Zumal, es im Verhältnis zu den chinesischen Rädern schon wirklich ein Gutes war, aber ich habe gemerkt, ich kann das nicht. Ich brauche ne Gangschaltung und ein Rahmen, der was aushält, sonst werd ich unglücklich.

Momentan steht es einsam und verlassen am BIT Campus und wartet darauf von mir abgeholt zu werden. Ich denke, wenn Robert kommt, werde ich es wieder holen und dann kann man ja einen Tag oder so hier in Peking rumradeln, man muss ja nicht hetzen.

So, jetzt habe ich eine Menge geschrieben und bin noch lange nicht fertig. Ich denke, dass ich morgen einfach weiter mache, vielleicht mit den Motorcars, und entlasse euch hiermit, quasi per Cliffhänger, ins Lernvergnügen.

31.01.2007, Mittwoch, Woche 5

Essenswertes: Zucker und Schokolade

Wenn man eines über China wissen muss, dann dass in Sachen Süßigkeiten die Chinesen absolute Verlierer sind. Ich habe noch Nichts in Bezug auf Süßes oder Schokoladiges gefunden, was meinem Gaumen genügt. Bevor besserwisserische Kommentare kommen: Ich rede hier von echten chinesischem Süßkram und nicht von dem nach westlicher Art Nachgemachtem.
Was ich als typisches Beispiel erwähnen muss sind diese riesen Spieße, die die chinesische Jugend häufig während des Gehens verköstigt.

Bei unserem letzten Kolloquium hat uns eine nette Chinesin nämlich jedem eines von diesen Dingern geschenkt. Die haben wir auch gerne angekommen und probiert. Es waren irgendwelche Früchte, die aufgespießt, an diesem Holzspieß mit irgendeinem extrem süßem Zeug übergossen wurden. Ich muss sagen, dass es erst ganz gut geschmeckt hat. Dieser Geschmack war vielleicht für die erste, bestenfalls noch die zweite Frucht lecker, danach wurde mir aber langsam schlecht, so süß war das Zeug.
Insgesamt waren vielleicht 7 oder 8 von diesen Dingern dran. Philipp hat das Ding, wie ich später erfahren habe, tatsächlich aufgefuttert und es ging im dann, ungelogen, noch mehrere Tage später schlecht.

Ansonsten bekommt man hier natürlich auch alles Mögliche an süßem Zeug nach westlicher bzw. amerikanischer Tradition, also Cookies, Muffins, Oreo Kekse (lecker!) und und und.
Soviel dazu, Fragen?

30.01.2007, Dienstag, Woche 5Wenn man eines über China wissen muss, dann dass in Sachen Süßigkeiten die Chinesen absolute Verlierer sind. Ich habe noch Nichts in Bezug auf Süßes oder Schokoladiges gefunden, was meinem Gaumen genügt. Bevor besserwisserische Kommentare kommen: Ich rede hier von echten chinesischem Süßkram und nicht von dem nach westlicher Art Nachgemachtem.
Was ich als typisches Beispiel erwähnen muss sind diese riesen Spieße, die die chinesische Jugend häufig während des Gehens verköstigt.

Bei unserem letzten Kolloquium hat uns eine nette Chinesin nämlich jedem eines von diesen Dingern geschenkt. Die haben wir auch gerne angekommen und probiert. Es waren irgendwelche Früchte, die aufgespießt, an diesem Holzspieß mit irgendeinem extrem süßem Zeug übergossen wurden. Ich muss sagen, dass es erst ganz gut geschmeckt hat. Dieser Geschmack war vielleicht für die erste, bestenfalls noch die zweite Frucht lecker, danach wurde mir aber langsam schlecht, so süß war das Zeug.
Insgesamt waren vielleicht 7 oder 8 von diesen Dingern dran. Philipp hat das Ding, wie ich später erfahren habe, tatsächlich aufgefuttert und es ging im dann, ungelogen, noch mehrere Tage später schlecht.

Ansonsten bekommt man hier natürlich auch alles Mögliche an süßem Zeug nach westlicher bzw. amerikanischer Tradition, also Cookies, Muffins, Oreo Kekse (lecker!) und und und.
Soviel dazu, Fragen?

30.01.2007, Dienstag, Woche 5

ps: Auf dem Foto seht ihr übrigens den Würfelzucker, den wir für die Feuerzangenbowle am Silvesterabend „angefeuert“ haben.

Auf Reisen: mit dem Zug I

Am Erlebnisreichsten reist man in China mit dem Zug. Wohl in keinem anderen Beförderungsmittel kann man an den Sitten und Unsitten der chinesischen Bevölkerung näher teilnehmen als in einem Zug. In China ist es immer und überall voll, vor allem in den Städten. Da es heute um die Begriffe Bahnsteig, Gleis und Bahnhof geht berichte ich euch heute zunächst davon, wie man überhaupt zu so einer erlebnisreichen Fahrt kommt. denn das bedarf schon einiger Vorbereitungen, die damit beginnen, sich eine Fahrkarte zu kaufen.

Am huochezhan angekommen muss man erst einmal den Fahrkartenschalter finden. Meistens ist das aber gar nicht so schwer, da man nur der sich an einigen kleinen Fenstern drängenden Menschmassen orientieren muss. Bei manchen und insbesondere bei großen huochezhan gibt es auch Ausländerschalter, wo es jmd. gibt der auch auf englisch antworten kann. Aber wir gehen jetzt mal an den domestic Schalter.
Hat man sich an diesem erstmal durch die Menge geboxt, und das ist wörtlich zu nehmen; darauf geachtet, dass keine dreisten Omi‘s oder arrogante Typen sich von der Seite vordrängeln, steht man vor‘m ersehnten Schalter und versucht irgendwie der Dame oder dem Herrn mitzuteilen wann und wo man wie hinmöchte. Je nachdem kann man sich dann, insbesondere bei langen Fahrten abgesehen von den Hard- und Softseatern zwischen eben selbigen als Sleeper entscheiden, die dann logischerweise auch mehr kosten.

Für uns junge Leute kann ich, bei Übernachtfahrten, auf jeden Fall den Hardsleeper empfehlen, weil 1) ist es günstiger als der Softsleeper und 2) absolut ausreichend zum Schlafen ist. Im Hardsleeper gibt es 3 übereinander liegenden Betten, die von unten nach oben gesehen dem Fahr- bzw. Schlafgast zunehmend weniger Raum zum Liegen (in der Höhe) bietet. Die Länge ist für den durchschnittlichen Deutschen noch ausreichend, jeder der über 1,90 hat da aber schon leichte Probleme. Der Softsleeper unterscheidet sich davon nur, dass es anstatt 2x3 Betten nur 2x2 Betten gibt.

Egal ob nun Hard- oder Softsleeper, diejenigen, die das unterste Bett haben, dürfen sich den Tag über immer über netten Besuch auf der eigenen „Couch“ freuen. Wie auf dem Bild oben zu sehen ist, gibt es quasi keine Sitzmöglichkeiten, so dass man meistens auf den Betten sitzt. Ja Mensch, ich wollte doch erstmal nur vom Bahnhof erzählen, ... also:

Hat man dann sein ersehntes Ticket, dass in den meisten Fällen nur das Hinticket ist, weil man das Rückfahrticket erst am Zielort kaufen kann, begibt man sich in die Wartehalle oder geht nochmal in einem der umliegenden Konsumtempel schlendern. Voraussgesetzt man wartet in der Halle, die meistens auch schon völlig überfüllt ist, bekommt man irgendwann die Mitteilung, dass der Zug nun bestiegen werden kann und man folgt der Masse. An mittlerweile schicken, modernen, elektronischen Anzeigetafeln kann man nun ablesen, auf welchen Bahnsteig bzw. welches Gleis, also welches zhàntái man gehen muss um seinen Zug zu finden.

Damit wünsche ich euch viel Erfolg bei eurer ersten Zugfahrt in China und habe hier die Vokabeln, so dass ihr euch auch auf dem huochezhan und am zhantai zurecht findet.

29.01.2007, Montag, Woche 5

798: Kunst und Kultur

Moderne Kunst und Kultur, also yìshù und wénhuà, findet man in Peking in der 798 factory, die in der Nähe vom Flughafen gelegen ist. Genau genommen ist die factory nur ein Teil des sehr viel größeren Kunst und Galerieviertels Dashanzi im Chaoyang District. Dort werden in alten Gebäuden, insbesondere wie oben zu sehen eben in den genannten Fabriken, zeitgenössische Kunst auf verschiedenen Arten und Weisen interessierten Besuchern präsentiert. Neben zahlreichen Ausstellungen gibt es auch beispielsweise Theaterproduktionen, Tanzauftritte, Konzerte, Design- und Architekturausstellungen, und oder oder oder...

Genug zu sehen und zu entdecken also. Ich selbt habe das persönlich noch nicht besucht und nehme es hiermit in meine offizielle „Mein-Besuch-Sightseeing-Abhack-Liste“ mit auf. Ich möchte hier nichts versprechen, aber vielleicht wird Michi noch einen kurzen Eintrag mit ihren Eindrücken zur 798 hier veröffentlichen. Ich teile euch das ggf. mit.

28.01.2007, Sonntag, Woche 4

Amüsieren in China: Lichtspiel und Tanz

Im Kino war ich noch nicht, es soll aber verhältnismäßig teuer sein, also um die 5-6€! Über Karaoke hab ich euch ja schon was erzählt.
Heute also keine Märchenstunde, sondern lediglich die Lernkarten, ihr werdet damit leben können, oder?

27.01.2007, Samstag, Woche 4

Von A nach B: Mit dem Bus

Wo 1953 noch etwa 2,5 Millionen Menschen in Peking gelebt haben sind es heute mittlerweile schon 7,5 Millionen. Diese Menschenmassen wollen bewegt werden. Neben den vielen vielen Taxen, die oft im Stau stehen, den seit dem 20jährigen Bestehenen der VR China im Jahre 1969 verkehrenden U-Bahn Linien (und so sehen sie auch aus) gibt es in Peking noch etwa 1000 Buslinien, die gōnggòng qìchē, mit denen man sich fort bewegen kann.
Vorausgesetzt man weiß wo und wann sie halten und wie und wohin sie fahren und abgesehen von den etlichen Staus, in denen sie wie die Taxen stecken, ist es wirklich praktisch in Peking mit dem Bus zu fahren um von A nach B zu kommen.
Übrigens, was viele vielleicht nicht wussten ist, dass es auch in Peking Straßenbahnlinien gab, die aber 2mal nach mehr oder weniger langer Nutzung wieder eingestellt wurden. Aber zurück zum Bus.
Die ersten Busse waren sogenannte Oberleitungsbusse, die ihren Strom wie der Name schon sagt, durch die über der Straße angebrachten Leitungen beziehen, vgl. Straßenbahn, ICE, ...
Einige dieser Busse, vom Typ her, fahren heute noch immer in Peking, sind aber eher die Ausnahme. Die meisten Buslinien sind, wie auch bei uns, ganz „Normale“ (muss ich ja nicht erklären). Unter ihnen gibt es auch wieder ganz verschiedene, die sich meist durch ihren, ich sage mal, Fahrkomfort unterscheiden. Es gibt hier wirklich kaputte, verrostete und klapprige Busse, die aber irgendwie trotzdem noch fahren. Bei denen kostet eine Fahrt meistens auch etwas weniger, als bei den schicken, modernen Bussen, die, wie auf dem Bild oben zu sehen, schon sehr ähnlich den Heimschen sind. Außerdem gibt es noch ganz spezielle Buslinie, wie auf dem Bild unten zu sehen, der 300er. Das ist ein sogenannter Expressbus, der auf dem 3. Ring fährt und nicht an jeder kleinen Haltstellen hält.

Bei diesen modernen Bussen, gibt es immer mindestens einen, aber meistens zweif SchaffnerInnen, die das Geld von den zusteigenden Fahrgästen lautstark eintreiben. Entweder hat man ein Monatsticket, mit dem man beim ein- und aussteigen automatisch registriert wird (also diesem Verfahren entgeht), oder man wendet sich an die besagten Schaffner. Bezahlen tut man einen Grundpreis für eine bestimmte Anzahl von km, hier im Beispiel 1kuai für 12km. Zusätzlich zahlt man dann einen Kilometerpreis für jede weitere km Einheit, hier also 5jiao/5km. Das alles findet man auch an den Tafeln an den Bushaltestellen. Als laowai sagt man meistens wo man hinwill und der Schaffner berechnet einem dann den Fahrpreis. Wenn man weiß, wieviel welche Strecke kostet kann man dann aber auch einfach das Geld hinlegen und bekommt den „Beleg“. Dabei muss man aber wissen, wenn man nicht rechtzeitig aussteigt, aus welchen Gründen auch immer, wird man rechtzeitig freundlich daran erinnert, dass man nur bis hierhin bezahlt hat, da hilft auch kein Verhandeln mehr, so meine Erfahrung.
Außerdem, ganz wichtig für Nachtschwärmer, sind die Fahrtzeiten, also von wieviel Uhr bis wieviel Uhr der Bus überhaupt verkehrt. Hier sieht man, dass der 300er Bus von 05:30 bis 22:00 fährt, danach ist Schluß. In Peking gibt es wohl auch einige Nachtbusse, aber bisher haben wir uns dann einfach ein Taxi genommen.
Schwieriger wird es, wenn man nicht weiß, wie man erklären soll wo man hin will. Ich glaube, dann sollte man sich lieber ein Taxi nehmen und auf die Karte zeigen. Die Karte im Bus auszupacken und in dem Gedränge der guten Frau, denn meistens sind die Schaffner Frauen, zu erklären bzw. zu zeigen, wo man hin will (und das bei deren Unvermögen Stadtpläne zu lesen, wobei ich das jetzt nicht darauf beziehe, dass es eine Frau ist) ist quasi unmöglich.

Lebt man eine Weile in dieser Stadt, und ihr müsst das von dem Blickpunkt sehen, dass ich in 1. Linie nicht hier bin um Chinesisch zu lernen, gewöhnt man sich daran mit diesem System umzugehen. Wenn man viel mit Bus unterwegs sein will, aber ehrlich gesagt bin ich das gar nicht (weil Fahrrad), kann ich nur empfehlen sich mind. einen Stadtplan zu kaufen, der die wichtigsten Buslinien, die Lù, und deren Verlauf eingezeichnet hat, oder noch besser, sich diesen Busguide zu kaufen. Den habe ich im Wangjujing Bookstore gefunden und der kostet nicht echt nicht die Welt.

Er ist zwar nicht auf englisch, auf nicht in pinyin, aber man findet sich doch ganz gut zurecht und weiß auf alle Fälle, wo welche Buslinen verkehren. Wer es lieber elektronisch haben will, findet auf folgender Seite einen ganz guten „Busfahrplan“ Aber hierfür muss man wirklich Zeichen lesen & SCHREIBEN können.

http://www.668map.com/bjmap/

Soviel zum heutigen Thema. Und damit ihr, wenn ihr in China seid, auch sagen könnte, dass ihr zum Bus wollt braucht ihr natürlich mindestens die folgenden Vokabeln.
Denis

26.01.2007, Freitag, Woche 4

Auf Reisen: Mit Koffer und Gepäck

Koffer bzw. Gepäck sind wohl die grundlegendsten Dinge, die man zum Reisen benötigt, da wird mir jeder zustimmen. Für uns heute heißt das heute die chinesischen Begriffe, xiāngzi und xíngli, also Koffer und Gepäck zu lernen.

Zum Thema Koffer/Gepäck und Reisen im Allgemeinen kann ich euch ja heute mal einen aktuelleren Einblick in meine Reiseplanung für die kommenden Monate geben.
Wie ihr vielleicht schon wisst oder auch nicht wisst, werde ich Anfang März Besuch aus Deutschland bekommen, konkret heißt das, dass mein Freund Robert und meine Eltern vorbei schauen werden.
Da ich ja, als „Chinakenner“, sicherlich ein bisschen Reiseführer spielen werde, habe ich mir schon ein paar Ausflugsziele ausgesucht. In erster Linie, na klar, wird hier in Peking das komplette Sightseeing Programm durchlaufen, sprich Verbotene Stadt, Himmelstempel, Mauer na und so weiter...

Ich hoffe das nach einigen Tagen erledigt zu haben weil mir und meinen Eltern ja nicht so viel Zeit bleibt, denn sie bleiben nur 10 Tage. Deswegen wird unser „großer“ Ausflug, den wir aber unbedingt machen wollen, wohl nach Xi‘an gehen, das ist nicht allzu weit weg (kann man bequem per Nachtzug innerhalb von ca. 12h erreichen). Erstens glaube ich, dass es dort ganz interessant ist, habe ja von Philipp und Sebastian schon einiges erfahren, und weil ich auch noch nicht da war und gerne hin möchte.

Mein Vater will außerdem unbedingt ins „Grüne“, wobei ich mich frage, wo wir das „Grüne“, also eine ruhige, naturbelassene Landschaft finden sollen, Xiangshan vielleicht? Winking
Mal schauen, ob sich da was finden lässt.
Für die Zeit, wenn meine Eltern wieder los sind, habe ich mit Robert natürlich auch noch ein paar tolle Ausflugsziele geplant. Also Shanghai steht soweit fest im Programm. Dort werde ich dann vielleicht mal die anderen 4 von der TUB treffen, die ich ja schon beim Abschiedstreffen in Berlin im Cafe Campus kennen gelernt habe.

Ob und wie wir das vielleicht mit dem Leihen eines Autos verbinden können, wissen wir noch nicht genau. Aber eigentlich war das mein Plan, weswegen ich ja auch jetzt schon den Führerschein „gemacht“ habe. Mal gucken.

Das Abreisedatum für den Mai, steht eigentlich auch schon fest. Ich werde höchstwahrscheinlich doch nach Moskau fliegen, weil die Flieger eh alle dorthin gehen. Würde ich irgendwo weiter in den Osten von Russland wollen, müsste ich eh über Moskau oder St. Petersburg fliegen, also erübrigt sich dieser Plan.
Jedenfalls werde ich um den 05.05.07 nach Moskau fliegen, wo ich mich mit Michi, die aus St.Petersburg kommen wird, treffen werde.
Sehr wahrscheinlich wird sich dann erstmal Moskau angeguckt. Ich muss ja sagen, dass ich diese Stadt noch nicht besichtigen konnte, leider.

Danach wollen wir ja die Transsib besteigen und dort erstmal bis zum Baikalsee durchfahren. Ob wir unterwegs doch mal aussteigen hängt davon ab, wie kompliziert das jetzt wirklich ist, unterwegs Anschlusstickets zu kaufen. Im Internet liest man das ein oder andere Negativerlebnis dazu.

Naja, der endgültige Reiseplan für die Transsib steht noch nicht fest. Eigentlich müsste ich sogar Transmonoglische Bahn schreiben, denn wir wollen ja die Strecke über die Monogolei fahren.
Wenn wir dann so um den 20.-25. Mai wieder in Peking ankommen bleiben uns noch ein paar Tage um Formalitäten und die Weiterfahrt nach Hangzhou bzw. Shanghai zu klären.

Wenn ihr euch fragt, ob ich denn wirklich nach Shanghai gehe, kann ich zur Zeit nur sagen, dass weiß ich noch nicht. Ich bin gerade dabei mich für Anfang Juni zu bewerben. Ich werde euch schon berichten, wann und wo ich genommen werde.

Das war‘s soweit von mir und nun die Tagesration Chinesisch.

25.01.2007, Donnerstag, Woche 4


ps: Mein Fahrrad ist jetzt blitze blank.

Mit jeder weiteren Stunde naht das Wochenende

Viel mehr als diesen einfallsreichen Titel für den heutigen Eintrag wird es leider nicht geben. Offensichtlich sind heute Stunde und Wochenende dran.

Aber da ich mich heute nicht besonders fühle und auch grad keine Idee habe was ich zu xiǎoshí und zhōumò schreiben könnte, zumal ich auch noch nicht weiß, was ich dieses Wochenende mache und sich das in der nächsten Stunde vermutlich nicht ändern wird Happy) yeah.
Leider wird der Lernerfolg deswegen vielleicht auch nicht besonders groß ausfallen. Sad( ooh

Naja, bis morgen.

24.01.2007, Mittwoch, Woche 4

naah, heute is schwer... vorher/nachher

...einen passenden Titel zu finden. Weil, heute gibt es keine schöne Bezeichnungen für irgendwelche Dinge oder so was. Heute sind zu lernen „vorher“ und „nachher“. Also quasi so wie auf den FDH Erfolgsfotomontagen, wo auf dem 2. Bild, also das yǐhòu Bild, die Leute immer ihren dicken Bauch einziehen und den Kopf vorstrecken, damit das Doppelkinn nicht so auffällt.

Na, aber ich kann euch heute berichten, was ich schönes in Peking erlebt habe. Wie ihr vielleicht entdeckt habt, schreibe ich auf die „Über mich“ Seite immer, was ich am morgigen Tag zu tun oder vor habe.
Einige wusste es deshalb schon, du bzw. ich musst heute los um dein Fahrrad zu reparieren, das hat nämlich nen Platten gehabt. In Deutschland wär das nicht weiter wild, und ehrlich gesagt, hier ja eigentlich auch nicht, aber mir waren in der näheren Umgebung keine Fahrradgeschäfte bekannt, in denen ich hätte das machen lassen können. Und ganz ganz ehrlich, ich wollte auch keinem der Straßenreparateure, vor denen ich großen Respekt habe, in der Eiseskälte so eine Arbeit für einen Hungerlohn zu erledigen, mein tolles Giantmountainbike anvertrauen, mit Schaltung usw.

Ist ja nicht bös gemeint. Jedenfalls hab ich mich auf den Weg gemacht den Gianthändler meines Vertrauens aufzusuchen. Problem war nur, dass der ungefähr 5km weit weg war und man ein Fahrrad nicht einfach in öffentliche Verkehrsmittel mitnehmen darf. Also ich, schlau wie ich bin, den kaputten Hinterreifen aufgepumpt und losgeradelt. Die Luft hat natürlich nicht lange gehalten, so dass das Fahrradfahren nach etwa 1km ziemlich mühselig wurde.

Mir ist schon klar, dass das der Felge und dem Mantel nicht gut tut und eigentlich hätte ich den Schlauch auch selbst gewechselt, aber dafür brauchste wieder Werkzeug, das ich nicht habe und mir hier auch nicht kaufen will und natürlich den Schlauch, den ich ja auch nicht hatte.

Trotz Platten war ich teilweise immer noch schneller als die meisten Chinesen auf ihren Drahteseln. Wenn ihr mal hier seit, wisst ihr wieso die Drahtessel heißen und nicht Fahrräder, jedenfalls bei den meisten chinesischen Varianten.
So, jetzt komm ich aber mal zum Schluß. Die Reparatur hat 10min und 14kuai gekostet, echt ein Lacher, wenn man bedenkt, dass bei uns in Deutschland schon der Schlauch allein 3€ oder so in etwa kostet und hier wurde der auch noch montiert.

Damit war das dann auch erledigt und ich hatte mich vorher schon entschlossen noch ein bisschen in Peking rumzuradeln, vor allem, weil das Wetter heute auch besonders schön war, also Sonnenschein ohne Ende meine ich.
Aus dem Insider‘s Guide hatte ich mir vorher schon ein paar Sachen rausgesucht, die ich mir angucken wollte und auf dem Rückweg, habe ich dann noch beschlossen Richtung Kohlehügel und Wangfujing zu fahren. Mein Ziel dort war nämlich der neu eröffnete Snowboardshop, der in der Pekinger Variante der 030 groß beworben wurde.

Hier seht ihr noch mal in groß, wo ich überall in der Stadt rumgefahren bin.

Naja, Pekingkenner werden damit vielleicht was anfangen können. Übrigens finde ich, dass man sich per Fahrrad am besten in einer Stadt zurecht finden kann und man darüber hinaus so die Umgebung viel schneller kennen lernt als zu Fuß oder per Bus/Bahn...

So sieht übrigens der Flußgraben um die Verbotene Stadt im Winter aus.

Und gegenüber gleich der Kohlehügel, wo ich übrigens noch gar nicht war. Aber das kann ich mir ja für meinen Besuch aufheben.

A pro pos Wangfujing. Der Snowboardshop ist natürlich gar kein richtiger, so wie bei uns Titus oder so. Da freut man sich, will mal gucken, weil esso groß beworben wurde und dann ist das so ein 80qm Laden über 2 Etagen, wo neben 5 Snowboards absolut hässliche, weil giftgrüne, Winterjacken und Hosen neben Tennisschlägern, Schweißbändern und Laufschuhen hängen.
Also das ging gar nicht. Die Chinesen haben von Sport einfach keine Ahnung. Da wird, wie bei vielen Dingen, einfach alles zusammen geworfen, was irgendwie nach, in diesem Fall, Sport und Sportbekleidung aussieht, egal welcher Sport, und dann ist das ein professionelles Sportgeschäft, spezialisiert auf Wintersport.

Egal, genug aufgeregt. Nein, noch nicht, denn als ich zurück wollte, hatte ich vor noch am Eingang zur Verbotenen Stadt vorbei zu fahren. Dafür muss man, in diesem Falle am sinnvollsten und interessantesten, durch die Wangfujing. Also ich die 10m geradelt bis ich am Anfang der Fußgängerzone war und brav vom Fahrrad abgestiegen bin und es geschoben habe - bis mir schon 5m weiter eine freundliche Staatsbedienstete die Hand zeigte. Ich, mich gleich dummstellend, noch ein paar Meter vorgewagt und schon wurde der Blick gleich entschlossener und die Hand um einiges energischer in meine Richtung gestreckt.
Also war klar: Nicht mal, wenn ich mein Fahrrad hier schiebe, darf ich durch die Straße. Man die Chinesen, die nerven.

Auf dem Rückweg habe ich mir dann mal McDonalds gegönnt und noch ein paar DVDs zur abendlichen Unterhaltung erworben.

Nun bin ich wieder daheim und schreib euch diesen Blogeintrag und stelle fest, ich müsste eigentlich auch mal mein Fahrrad sauber machen, es sieht jetzt schon richtig aus, wie ein chinesisches Fahrrad, abgesehen davon, dass es nicht so völlig kaputt, klapprig und verrostet ist, ist es schon ziemlich verdreckt, oder?:

Man beachte die verkehrssichere Beleuchtungsanlage, was nicht normal für China ist, ja! Ich habe dafür schon erstaunte Blicke bekommen. Zurück in Berlin, darf es sich dann zu meinem Scott gesellen.

Dann kann ich auch endlich wieder an richtigen Touren durch die Landschaft teilnehmen.

Damit schließe ich mal meinen literarischen Erguss und erteile euch jetzt die Genehmigung, die folgenden Lernkarten zu lernen.

23.01.2007, Dienstag, Woche 4


Bescheuerter Beispielsatz übrigens: „Reicht, es nur drei Monate zu lernen?“ Na sicherlich nicht, aber besser als gar nichts, oder???

Schnee und Eis: Der Winter kommt

Kyrill hat ja bei euch richtig was angerichtet, wie ich gelesen habe. Da fällt der Hauptbahnhof auseinander von dem ich noch vor fast 5 Monaten aus Berlin abgefahren bin und jetzt wird‘s wohl - endlich mal - richtig kalt bei euch. Vielleicht bekommt ihr dann auch mal etwas Schnee ab. Wie ihr oben sehen könnt ist bei uns im Dezember auch etwas davon gefallen, ich habe euch ja bereits ausführlich darüber berichtet.
Heute geht es, wenn ihr es nicht schon erraten habt, um Eis und Schnee. Was würde da besser passen als wenn ich euch ein bisschen was von meiner Seminararbeit für mein Wahlfach erzähle, dass ich noch im Sommer 06 bei Frau Flitsch belegt habe. Ich habe bei ihr den Kurs „Wissenschafts- und Technikgeschichte Chinas“ belegt, in dem die Bände von Joseph Needham: „Science and Civilisation in China“ behandelt wurden.

Es ging darum die Needham Bände durchzugehen und zu besprechen. Jeder Student sollte dabei in einem Referat einen Band vorstellen und in einer Seminararbeit ein spezielles Thema daraus bearbeiten. Ich habe den Band „Fermentation and Food Science“ vorgestellt, der auch das Kapitel „Lebensmittelkonservierung“ durch Kühllagerung enthielt. Ich habe also untersucht ob und welche Parallelen oder Unterschiede es in der Kühltechnik zwischen Europa und China gegeben hat.
Ich habe jetzt nicht vor euch alles zu erklären was ich untersucht habe. Ich finde es viel interessanter euch die Methoden vorzustellen, wie die alten Chinesen Eis und Schnee beschafft und verwendet haben um ihre Lebensmittel zu konservieren.

Aus einem Bericht eines Chinareisenden ist die folgende Methode bekannt geworden, die ich ziemlich interessant und einfallsreich finde.

Ausgangspunkt ist eine flache Ebene, auf der Eishäuser errichtet wurden. Zu Beginn der kalten Jahreszeit wurden die Felder rund um die Häuser mit Wasser überflutet. Dieses Wasser gefror während der Wintermonate und wurde im Frühjahr durch Umpflügen der Felder abgetragen. Sinnvollerweise standen die Lagerstätten für das Eis direkt auf der Abbaufläche, so dass man das Eis direkt vor der Haustür „angebaut“ hatte und ein weiterer verlustreicher Transport des Eises unterbleiben konnte. Das abgebaute Eis wurde daraufhin in den Eishäusern gelagert, wobei auftretendes Schmelzwasser durch Abflussrinnen direkt aus den Häusern auf das jetzt mit Reis bepflanzte Feld zur Bewässerung hinausgeleitet wurde. Ziemlich clever können diese Chinesen sein, oder? Übrigens gab es ähnlich Methoden auch in Europa, speziell in Österreich. Da wurde aber einfach nur eine Wiese als „Anbaufläche“ benutzt. Damit entfällt der Teil der Bewässerung.

Über die Verwendung von Eis und Schnee sind auch einige interessante Erkenntnisse gewonnen worden.
Die frühesten Aufzeichnungen über Eisgewinnung und –lagerung finden sich im Shi Jing, dem „Buch der Oden“. Neben detaillierten Beschreibungen der religiösen Zeremonien, die während des Befüllens und Entleerens der Eisgruben stattfanden, wird darin die Aufgabe eines speziellen Eismanagers (Lingren 凌人) genau beschrieben, so dass anzunehmen ist, dass das Eis als ein Gebrauchsgegenstand des königlichen Haushalts zur Zeit der Zhou-Dynastie eine wichtige Rolle gespielt haben muss. In seiner Tätigkeit als Eismanager verfügte er über einen Stab von Personen, die er zur Erledigung der Aufgaben befehligte. Zu seinen Untergebenen gehörten jeweils zwei Sekretäre, Aufseher, Hilfsaufseher sowie acht Vorarbeiter und 80 Arbeiter, also insgesamt 94 Leute.

Über die Verwendung von Eis und Schnee sind auch einige Interessante Fakten bekannt geworden.
Beginnend mit dem Bau und der Nutzung der Eishäuser war das Gut Eis zunächst der herrschenden Klasse der chinesischen Gesellschaft, d.h. dem König und seiner Familie, vorbehalten.

„Ice management at the Chou court was, therefore, a major undertaking that probably no one else beside the king was able to command.“

Das war übrigens in Europa nicht anders.
Offensichtlich muss es nur dem König möglich gewesen sein, diese aufwendigen Arbeiten zu unterhalten. Abgesehen von der alltäglichen Verwendung des Eises als Gebrauchsgut, diente es normalerweise der Kühlung der Lebensmittel des königlichen Hofes, die zu rituellen Festen oder Staatsbesuchen aufgetischt wurden. Im Zuge dessen gewann Eis vor allem als Prestigeobjekt an Bedeutung. Wegen der außerordentlich teuren Gewinnung von Eis galt es als besondere Ehre, ein Geschenk aus Eis zu erhalten. Um seine konservierende Wirkung wissend wurde Eis darüber hinaus bei Beerdigungen von Königen und Königinnen und zur Kühlung von Getränken auf besonderen Festen verwendet.

In der Song-Dynastie (960 bis 1279) hat sich die Bedeutung des Eises als Luxusgut gewandel. Eis war nun nicht länger mehr dem königlichen Hof vorbehalten. Es wurde zu Eisbutter und Eisjoghurt verarbeitet, es wurde auf Ausflüge mitgebracht und verspeist, in Form von Eis, Schnee oder Eiswasser auf Märkten verkauft und als eisgekühlter Wein in diversen Teehäusern serviert. Damit konnte sich nun theoretisch jeder mit Eis versorgen, aber praktisch war es wiederum nur einer speziellen Schicht der chinesischen Gesellschaft vorbehalten, denn Eis war in dieser Zeit immer noch nur sehr teuer zu erstehen.
Im Sommer entsprach sein Wert bzgl. des Gewichts dem von Gold, d.h. 1kg Eis war ebenso teuer oder wertvoll wie 1kg Gold.

Im Laufe der Qing-Dynastie (1644 bis 1911) wurde das Bild von Eis verkaufenden Straßenhändlern in Peking oder anderen großen Städten zur Gewohnheit in China.

Verkäufer von Natureis habe ich hier bislang noch nicht entdeckt.
Ich hoffe es war interessant für euch und jetzt kommen die Lernkarten.

22.01.2007, Montag, Woche 4

They call me Beijing Driver


In Anlehung einer Beschreibung im Insider‘s Guide to Beijing trage ich ab dem 11.01.07 die Bezeichnung „Beijing Driver“. Aber am besten fange ich mal von vorn an.

Als Robert und ich im Sommer 2004 unsere Italienrundreise gemacht haben

- Wir sind dabei mit dem Auto von Berlin aus, über Tschechien, Österreich und Slowenien nach Italien und haben dort Venedig, Florenz, Rom und Pisa angesteuert -

war ich der festen Überzeugung, dass es keinen chaotischeren Straßenverkehr als in Italien geben kann. Das habe ich damals schon Michi gesagt, die bereits in Wuhan, China war und mir das aber nicht geglaubt hat. Warum? Ganz einfach, weil der Straßenverkehr hier in China wirklich nochmal ganz „anders“ ist. Unglaublich anders. Um das mal andeutungsweise zu beschreiben unterteile ich mal die teilnehmenden Gruppen in Passanten, Fahrräder und Fahrzeuge.
Die Passanten:
- Überqueren die Straße ohne sich umzuschauen
- Halten sich nicht an die Verkehrzeichen
- Achten nicht auf Ampeln

Die Fahrradfahrer erweitern die Passanten um Folgendes:
- Fahren auf Fahrrädern, die gleich auseinander fallen
- Fahren auch mal gerne entgegen der Fahrtrichtung

Die Autofahrer erweitern die Fahrradfahrer um Folgendes:
- Fahren über rote Ampeln und dabei Passanten um, wenn diese nicht aus dem Weg gehen
- Hupen ohne Grund
- Überholen wo gerade Platz ist, d.h. auch rechts vorbei
- Benutzen Fahrradwege, als wären es normale Straßen

Da gibt es sicherlich noch eine Menge anderer Dinge, die mir aber gerade nicht einfallen. Was aber eindeutig feststeht ist, dass hier ein ganz eigenes Systems von Verkehrsregeln existiert.

Was für mich seit 2004 feststeht ist, dass ich unbedingt hier einmal an diesem Straßenverkehr teilnehmen möchte. Die Gruppen Passant und Fahrradfahrer habe ich ja mittlerweile selbst erlebt und ganz ehrlich, da gibt es noch eine Menge, die man darüber erzählen kann, aber das werde ich später mal machen. Heute soll es darum gehen, einen wichtigen Schritt zu beschreiben, um meinem Vorhaben, in China Auto zu fahren, näher zu kommen.

Normalerweise mietet man sich einen Wagen und ab geht die Post. Nicht so in China, denn China ist eines der 5 Länder weltweit, die den Internationen Führerschein nicht anerkennen. Und ohne Führerschein kein Mietwagen.
Das Beste daran ist, dass das absolut irrsinnig erscheint, wenn man erlebt hat, wie hier zu Lande Auto gefahren wird.
Naja, was hab ich also gemacht? In Foren, wie dem der Seite thatsbj.com, herum geschaut. Und siehe da, es soll möglich sein, den eigenen in einen chinesischen Führerschein „umzuwandeln“. Dafür muss man nur ein paar bürokratische Hürden nehmen und zu allem Überfluss einen „Theorietest“ über die Verkehrsregeln in China zu bestehen.
Da kommen einem doch berechtigte Zweifel ob das ernst gemeint sein soll.
Kurzum, ich habe mich für den Bürokratiemist an einen Service gewandt. Das hat mich zwar ein bisschen Geld gekostet, dafür aber wurde ich überall hingefahren, ich musste keine chinesischen Dokumente auf chinesisch! ausfüllen und überhaupt ging so alles viel schneller.
Nachdem ich ein Gesundheitsgutachten, das darin bestand mir einen Löffel vor das Auge zu halten und einen Sehtest zu absolvieren, musste ich nur noch zur Prüfung angemeldet werden und dann konnte es schon losgehen - mit der Prüfungsvorbereitung.

Ich habe mich ja schon vorher informiert und erfahren, dass es bei dem randomisierten Computertest, bei dem aus ca 750 Fragen 100 ausgewählt werden und man 90 richtige braucht um zu bestehen, einige Fragen gibt, die man nicht mit gesundem Menschenverstand richtig beantworten kann, das es nötig macht, sich auf den Test vorzubereiten.
So z.B. seht ihr das oben. Frage: Was soll das jetzt sein??? Hehe, da hab ich auch erstmal gesessen. Aber im Prinzip muss man das nur mal anschauen und dann weiß man‘s. So hab ich das auch bei vielen anderen gemacht, wo z.B. auch chin. Zeichen auf den Zeichen waren, und dann ging das schon.
Was ich aber absolut nicht verstanden habe waren die Fragen über „wieviel Punkte man bei einem bestimmten Verstoß (z.B. Rote Ampel überfahren) bekommt“ oder „innerhalb von wieviel Stunden der Polizist eingezogene Dokument an die Zentrale weiterleiten muss“? Was das mit Autofahren zu tun hat ist mir einfach nicht klar. In der Summe gab es ca. 80 solcher Fragen, deren Antwort man eben auswendig lernen musste und mittlerweile bestimmt schon wieder vergessen hat.

Nach einem Tag lernen, mehr Zeit
hatte ich nämlich nicht, ging es dann schon zur Prüfung. Wir, zwei andere Prüflinge und ich, wurden dann um 09:30 zum Ministry of ... irgendwas gefahren und dann ging es um 10:00 auch schon los. Für den Test an den alten PC‘s hatten wir insgesamt 45min Zeit. Vorher gab es noch ein paar Hinweise auf chinesisch, na klar! und dann hab ich mich durch die Fragen geklickt.
Alles halb so wild, weil ich die Fragen ja schon kannte. Es sind natürlich genau die selben gewesen wie im Buch. Der Test bestand aus MC Fragen sowie einigen T/F Varianten.
Jedenfalls bin ich ganz gut durchgekommen und nach vielleicht 30min sitzt man dann davor und überlegt, ob man nun noch einmal seine Antworten durchschauen soll oder endlich „absenden“ klicken soll. Ich dachte mir „was soll‘s“ und habe den Button geklickt.

An dieser Stelle, so wusste ich bereits aus dem Insider‘s Guide, sollte beim Bestehen gleich ein freudiges Smily erscheinen und beim Nichtbestehen ein Trauriges.

So, ich also geklickt und siehe da: Ein Smily, aber was für eins?
Das hat so breit gegrinst, dass ich erstmal dachte, der lacht mich aus. Ich saß erstmal da und dachte „was soll das jetzt heißen“ ja oder nein?
Außer diesem Smily gab es nur in einer Ecke die Anzeige 96/100 und dann war mir klar, jepp, du hast bestanden und der Smily lacht MIT dir und nicht ÜBER dich. Da war der mir wieder gleich sympathischer, der Smily.

Ich hätte natürlich gerne 100 gehabt, aber da haben die Chinesen einfach mal ein paar MC Fragen gegen T/F Varianten und umgekehrt ausgetauscht, wie ich festgestellt habe. Das hat mich eben etwas verwirrt, aber was soll‘s. Bestanden ist bestanden.
Mit einem breiten Grinsen ging‘s dann zurück und diesen Freitag habe ich dann meinen Führerschein zugeschickt bekommen.
Jetzt darf ich offiziell in China Autofahren...

Bis demnächst
Denis
ps: Antwort: C

Mit Schale und Stäbchen: Jetzt wird gegessen

Mit Stäbchen „kuàizi“ essen ist gar nicht so einfach. Das erste Mal als ich mit kuàizi gegessen habe war ein Desaster, aber gut, da war ich vielleicht 12 oder 13 Jahre alt und das erste Mal beim „Chinesen“ essen. Ich glaube seit dem habe ich die Dinger nicht mehr angefasst.
Als es dann 2004 hieß „ab nach China“ blieb mir aber gar nichts anderes übrig, als das Benutzen dieser Dinger zu lernen. Was tut man, wenn man nicht weiß, wie man das anstellen soll? Man lässt es sich von einem Erfahrenen Anwender erklären. Eigentlich ganz einfach. Hier, den einen klemmst du da dazwischen, den anderen da und schon funktionierts. Hä?
Ja, dann sitzt du da erstmal und versuchst dein Glück. Nach dem Motto „Übung macht den Meister“ gehtst du an die Sache und erstaunlicherweise funktioniert es dann aber doch irgendwann.
Außerdem wird man feststellen, dass es viel einfacher ist als in den Chinarestaurants bei uns. Kommt man da als laowai (Ausländer) rein

- man muss dazu wissen, dass wir Nichtasiaten, immer laowai‘s sind, auch wenn die Chinesen im Ausland sind -

und beantwortet die eher rhetorische Frage der Kellnerin, ob man den Stäbchen haben möchte, mit einem „klar, so schwer kann das ja nicht sein“ bekommt man nach einem mitleidigem Lächeln dann sein Essen und die „Stäbchen“.
Stäbchen in Tütteln, weil man nämlich keine normalen kuàizi bekommt. Die man hier bekommt sind Spezialanfertigungen, einer sino-japanischen Firma, die ihre extra rutschigen Plastikstäbchen speziell für den europäischen Markt anfertigen lässt. Mit denen ist es quasi unmöglich erfolgreich sein Essen zu essen.

Die Antwort auf die Frage warum wir keine normalen kuàizi bekommen ist Folgender. Genauso wie die Chinesen es nicht glauben können, das laowai‘s die chinesische Sprache lernen können ist es ebenso unmöglich, dass sie lernen können mit kuàizi zu essen. Und falls es doch einer kann so muss sein Selbstvertrauen in seine Fähigkeiten restlos zertört werden. Um das zu erreichen und um erst gar nicht zu zulassen, dass es ein Westler lernen könnte, gibt man ihm diese „Stäbchen“. Mit diesem Misserfolg lebend wird ab jetzt jeder, der es gewagt hat nach kuàizi zu fragen, für alle Zeiten größten Respekt vor der Chinesischen Kultur und ihren Essgewohnheiten haben und genau das wollen die Chinesen.

Um es mit Hein Blöd‘s Worten zu sagen: „Ja so ist das mit den Essstäbchen, aber fragt lieber nochmal eure Eltern, denn so ganz sicher bin ich mir da nicht“

Was man außerdem in vielen Restaurants hier oder auch in Deutschland sieht, sind die vielen kleinen oder auch größeren Schalen, aus denen dann gegessen wird. Natürlich kommt es auf das Gericht an, wofür die Schalen bzw. „wǎn“ benutzt werden. Bei vielen Gericht bekommt man das Gericht selbst auf Tellern serviert, von dem sich jeder am Tisch etwas auf seine mit Reis gefüllte „wǎn“ tut. Außerdem gibt es auch noch, wie oben zu sehen ist, „wǎn‘s“ in denen man Soßen, Zutaten o.ä. für das Hauptgericht, hier den Hotpot, findet.

Bis morgen.

21.01.2007, Sonntag, Woche 3

Mein Freund und Kommilitone

Heute soll es um die Begriffe Freund und Kommilitone gehen. Auf Chinesisch heißen diese péngyou und tóngxué.
Um mal darauf Bezug zu nehmen kann ich sagen, dass ich hier viele nette Chinesen kennengelernt habe. Darunter, wie ihr sie oben sehen könnt, sind einige von ihnen péngyou und tóngxué zugleich. Besonders Han hat mir immer hilfsbereit und tatkräftig zur Seite gestanden wofür ich ihm auch sehr dankbar bin. Also vom Flughafen abholen, Unterkunft klären (am BIT und in meiner neuen Wohnung), Überweisung tätigen u.v.m. Das soll natürlich nicht heißen, dass das allein einen Freund ausmacht.
Auch so, meine ich, mich gut mit ihm zu verstehen, obwohl es manchmal doch etwas schwierig ist, besonders bei Dingen wie gemeinsamen Humor oder Ansichten gibt es doch manchmal erhebliche Unterschiede, die zu Verwirrungen oder Missverständnissen führen können. Und nicht zuletzt macht die gemeinsame Sprache, die in unserem Fall bei keinem von uns beiden die Muttersprache ist, Schwierigkeiten. Es genügt zwar der bloßen Verständigung, aber, ich sage mal, „tiefergehende“ Gespräche oder das einfache „ich versteh was du meinst“ sind damit eher schwierig. Naja, und über seine Deutsch- und meine Chinesischkenntnisse zu sprechen brauch ich hier erst gar nicht anfangen.

Aber es bleibt ja noch ein bisschen Zeit und ich bin gespannt was uns noch so erwarten wird.

Und hier nun die Lernkarten:

20.01.2007, Samstag, Woche 3

Was ich zu den Lernkarten noch erwähnen wollte ist, dass besonders einprägsam, sind die Erläuterungen links neben den Zeichen, also wo auf Deutsch die Übersetzung der einzelnen Zeichen steht. Damit kann man sich den Begriff „Kommilitone“ relativ einfach merken, denn was machen Kommilitonen? Die lernen gemeinsam bzw. gemeinsam lernen - tóngxué.
Vielleicht würden sich das einige auch besser mit gemeinsam feiern oder saufen merken, aber man man es glaubt oder nicht, der Grundgedanke bestand einmal darin, zu lernen... Winking

Im Übrigen bringt einem das aber auch nur was, wenn man die Begriffe „gemeinsam“ und „lernen“ vorher bereits konnte, oder man lernt es jetzt gleich mit.

Schönes Wochenende.

Haus und Hof

Wie versprochen gibt es heute die nächsten 2 Vokabeln zum lernen. Zum einen gibt es da den Begriff "Haus" bzw. "fanzi".

A pro pos Haus, ich habe noch gar nicht wirklich beschrieben wie das "fangzi", in dem ich wohne, aussieht. Wenn ich ehrlich bin sieht es hier, wie bei vielen chinesischen Neubauhäusern, ähnlich aus wie in Marzahn oder Hohenschönhausen, das heißt hier stehen Plattenneubauten von 10-15 Stockwerken nebeneinander. Als ex-Hohenschönhauser bin ihc das ja gewohnt. Aber ich war jung und konnte nichts dafür, dass wir dort gewohnt haben!

Zurück zum Thema:
Abgesehen von den traditionellen Hutongs, die zunehmend von der Bildfläche verschwinden, gibt es hier überall in der Stadt verteilt kleinere oder größere Gebäudekomplexe, die u.a. einen eigenen 24h Wachschutz, kleinere Geschäfte, also Kiosk, Wäscherei und Imbiss haben. So wohne ich zum Beispiel in der Deshengmen Xidajie (Komplex) Nr. 7, Gebäude 8, Etage 2, Wohnung 03. Übrigens sieht man hier wie auch, wenn die Chinesen Adressen schreiben, dass sie von der größeren Einheit zur Kleineren gehen. Also Beispielsweise kommt bei Adressen hier zuerst das Land, dann der Bezirk, die Stadt, PLZ, Straße, Nr.... Bei uns ist das ja genau anders herum.

So, um das Haus selbst zu beschreiben braucht es eigentlich nur wenige Begriffe.Michi hatte es ja in einem ihrer Einträge treffend beschrieben. Abgesehen von seiner Höhe (14 Stockwerke oder so) ist es wirklich heruntergekommen, von außen wie von innen. Man kann also nicht behaupten, dass die Chinesen besonders pfleglich mit ihren Wohnanlagen umgehen.

Für mich, als ehemaligen Bewohner einer vorbildlichen Hausgemeinschaft, die es zur Goldenen Hausnummer gebracht hatte, die Novailisstraße 1a in 1040 Berlin MITTE, yeah... in dem jeden Woche eine andere Partei den Hausputz übernommen hat, ist das natürlich ein "Schock". Immerhin gibt es hier wenigstens einen Angestellten, der die Aufgänge einige Male in der Woche fegt. Da kommen wir gleich mal zum Thema, die Aufgänge.
Wie schon erwähnt sehen die Häuser von außen wirklich heruntergekommen aus und im Hausflug ist das nicht anders. Die Türe quitschen, sind teilweise kaputt und oftmals fehlen Türklinke, Scheiben und was sonst noch fehlen könnte. Die Stufen sind teilweise ausgelatscht und überall gibt es offene Sicherungskästen und herunterhängende Leitungen. Sicherheit pur also.

Das Beste an den chinesischen Fluren habe ich noch gar nicht erwähnt. Das ist nämlich das Beleuchtungssystem. Ich hatte ja schonmal irgendwann die These aufgestellt, dass Chinesen Ruhe unheimlich ist und genau das bestätigt sich hier wieder. Will man nämlich das Lich im Hausflug "anschalten" muss man in China nur laute Geräusche machen, also in der Regel klatschen oder was die meisten machen, mit den Füßen auf den Boden stampfen. Das macht natürlich Lärm, aber das scheint hier niemanden zu stören und noch besser wird's, weil das Licht nur ungefähr 20 Sekunden an bleibt, um danach wieder in die Hände klatschen zu dürfen. Applaus dafür, bitte.

Und damit ihr mal seht, das China nicht nur Energie verschwendet seht ihr hier eine zweifelhafte Methode um doch noch etwas Strom zu sparen. Dafür habe ich mal 2 Vergleichsbilder gemacht. Auf dem einen seht ihr meinen Hausflur mit und auf dem anderen ohne Blitz aufgenommen.

Die Aufnahmen sind direkt vor meiner Haustür entstanden, d.h. also, wie man unschwer erkennen kann, stehe ich jedesmal im Dunkeln, wenn ich meine Tür aufschließen will.

Im Übrigen ist das Aufschließen meiner mit 3 Schlössern gesicherten Doppeltür ohnehin eine Wissenschaft für sich.

Wer nämlich mit Schlüssel in meine Wohnung kommen will, der muss sich erstmal an das chinesische Verständnis von "Usability" gewöhnen.
Hier werden die Schlösser nämlich genau anders herum aufgeschlossen wie bei uns. Also Zuschließen geht dann bei einer Tür mit rechtsseitigem Schloß, indem man den Schlüssel nach links dreht, also entgegen dem Uhrzeigersinn.

Noch besser ist aber, dass ich wiederum auch andere Schlösser habe, die dann doch wieder wie bei uns funktionieren. Mittlerweile ist das natürlich kein Problem mehr, aber am Anfang hatte ich schon meine Schwierigkeiten damit, wie man sich vielleicht vorstellen kann.
Dazu zuletzt noch ne "witzige" Geschichte, die darauf basiert, dass ich in meiner Wohnung eingeschlossen war. Als Miichi hier war und sie einmal allein losgezigen ist, hat sie die Tür von außen verschlossen, was ja an sich gar kein Problem sein sollte. Man geht ja davon aus, sie von innen wieder mit dem eigenen Schlüssel aufschließen zu können. In China: Falsch gedacht, das ging nämlich nicht und so saß ich dann erstmal ne Weile zu Hause rum, bis mich Michi wieder befreit hat. Wirklich lustig, oder? ;(
Soviel zum fangzi. Jetzt dürfem natürlich die Lernkarten nicht fehlen.

19.01.2007, Freitag, Woche 3


Ja zum yuanzi bei mir habe ich ja schon einiges erzählt. Nicht Besonderes gibt es da, lediglich Geschäfte, Mülltonnen und Parkplätze. Manchmal sieht man aber auch Kinder Federball bzw. professioneller ausgedrückt Badminton spielen und das im Winter! A pro pos "Badminton", sogar im Chinesischen heißt es Yumaoqiu
羽毛球, also Federball, also was soll der Quatsch damit, nennet es wieder Federball! Wer ist noch dafür? Winking

Das soll erstmal genug für heute gewesen sein. Morgen gibt es dann die nächste Ausgabe.
Denis

Lernkalender

Ein Lernkalender, was soll das denn sein?
Wenn ihr euch das Bild oben anschau könnt ihr es vielleicht erahnen. Ich habe nämlich zu Weihnachten von Michi ein ganz ... ähm tolles, AUFWÄNDIGES und lehrreiches Geschenk bekommen. Sie hat mir, um meine Chinesischkenntnisse zu erweitern, wobei ich mich frage, ob hier "erweitern" angemessen ist, ganze 365 Karten zugeschnitten, mit einzelnen Lerkärtchen beklebt und das alles zu einem ansehnlich hohem Turm von schätzungsweise 20cm aufgestapelt, was für mich, den Beschenkten, wiederum bedeutet, dass ich nicht nur jeden Tag mind. 1 Chinesischvokabel lernen darf, nein es bedeutet jeden Tag gleich 2 Vokabeln zu lernen ...dürfen, wollen,... ,w weil eine ja eindeutig zu wenig ist.
Und damit ich es lerne, ihr jeden Tag etwas von mir lesen könnt und ich euch unbedingt an meinem Glück teilhaben lassen will, werde ich euch von nun an jeden Tag die entsprechenden 2 Vokabeln hier ansprechend präsentieren, oder es mir zumindest vornehmen dies zu tun Winking

18.01.2007, Donnerstag, Woche 3


Mir ist schon klar, dass hier nur diejenigen etwas damit anfangen können, die schon etwas über die chinesische Sprache (Aussprache, Grammatik usw.) wissen. Aber vielleicht haben die andere ja auch Spaß daran zu verfolgen, wie ich hier etwas Chinesisch lerne. Zu einem richtigen Sprachkurs bin ich ja noch nicht gekommen und ich weiß auch noch nicht, ob es die nächste Zeit zulassen wird, dass ich nun doch einen mache. Deswegen geht es erstmal so voran.

Mir fällt grade auf, dass ich ja schon 36 Vokabeln können müsste.

Silvester in Beijing

Ein frohes neues Jahr 2007.
Damit sind die Formalitäten geklärt und ich kann zum spannenden Teil übergehen.
Nachdem ich mich schon am Weihnachtsabend habe bereitwillig zeigen müssen meine Wohnung auch zum Silvesterabend zur Verfügung zu stellen hier nur ein Bericht darüber.
Wir haben schon vorher beschlossen, dass wir nicht wieder so ein großes Essen veranstalten wollten wie zu Weihnachten und so wurde das traditionelle chinesische Neujahrsessen 饺子 von mir im Supermarkt „um die Ecke“ besorgt. Ich habe mich mit dem Gedanken angefreundet, dass es wenigstens nicht die Jiaozi aus der Plastiktüte waren, sondern eine Auswahl verschiedenster Sorten, die mit aller Liebe vom Supermarktchef oder wenigstens seinen freundlichen Mitarbeiterinnen, wenn nicht sogar selbst hergestellt, dann aber zumindest persönlich in die Tiefkühltruhen verbracht wurden, aus denen ich sie dann höchstpersönlich in kleine Plastiktüten gefüllt und sie von freundlichen Abwiegerinnnen abwiegen und mich von Kassiererinnen abkassieren lassen habe.
Dazu muss ich noch schreiben, dass ich an diesem Tag zum ersten Mal tatsächlich langsamer Fahrrad gefahren bin als alle anderen Chinesen, aber nicht wegen die vielen Jiaozi, sondern weil die Straße voller Matsch waren, voller Schneematsch. Es hat tatsächlich geschneit in Peking.

Das mag sich jetzt vielleicht nicht nach etwas Besonderem anhören, aber wenn man bedenkt, dass im ganzen Jahr 600mm Regen fallen, davon über 70% zwischen Juni und August, und nur etwa 4mm (0,7%) im Dezember, sind die Zahlen allein schon allessagend, oder?
Gut, jetzt fehlt einem die Vorstellung, wie viel oder wie oft sind denn 4mm Regen eigentlich? Im September habe ich etwa 4 Regennächte mittlerer Stärke erlebt, also so ein normales Regenwetter eben, sonst war es immer trocken und im September sollen statistisch 50mm Regen fallen.
Kurzum: Das es hier schneit halte ich schon für ein besonderes Ereignis, außerdem ist es wirklich schön und man fühlt sich gleich viel heimischer. Das mag vielleicht daran liegen, dass die Menschen dann ihre Mützen, Kaputzen, Handschuhe anhaben und auch Schneeballschlachten schlagen. Man sieht also nicht, dass das Chinesen sind, es könnte alles auch in Deutschland sein.

Schnee? Hhm, was ich eigentlich sagen wollte, war das mir an meinem Fahrrad Schutzbleche fehlen und ich mich nicht völlig mit dem Matsch einsauen wollte am Weihnachtsabend, deshalb war ich so langsam unterwegs.

Zuhause angekommen & meinen Gästen die Tür geöffnet konnte angefangen werden zu „kochen“. Das „kochen“ bestand darin die Jiaozi aus der Tüte in den Topf mit heißem Wasser zu geben und 5min zu warten und sie dann zu servieren. Außerdem wurde noch ein Salat + Baguettes gemacht. Nach dem Essen wurde dann das obligatorische Fernsehprogramm angemacht, was sich aus bekannten Umständen jedoch auf eine mehr schlecht als rechte Kopie von „Dinner for One“ von Youtube beschränken musste.
Glücklicherweise habe ich das Video noch am Abend vor dem Seebeben vor der Küste Taiwans heruntergeladen. Das Beben hatte mehrere wichtige unterseeische Kabel beschädigt und damit die Verbindungen zum Ausland, insb. USA und Europa, teilweise oder ganz unterbrochen. Glück gehabt, sag ich mal.

Das Gucken hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht und wir konnten den anwesenden Ami‘s und Iren zeigen, wie bei uns Silvester so läuft. Dazwischen und danach gab es dann noch leckere Feuerzangenbowle und so haben wir die wenigen verbleibenden Stunden bis zum Neujahr mit Reden, Trinken und Feiern verbracht. Die letzte Minute im Jahr 2006 hat man dann natürlich herunterzählend vor dem Fernseher verbracht und anschließend ging es dann raus auf die Straße um „unser“ Feuerwerk, das aus ein paar Wunderkerzen bestand, abzufeuern und nein, es gab keine Chinaböller, leider.
Privates Feuerwerk ist wohl in Peking verboten, jedenfalls haben wir auch keine Knaller, Böller oder Raketen gesehen, die man hätte kaufen können.
Danach ging es noch kurz zurück in die Wohnung, wo wir wenigen verbliebenen Partywilligen uns noch auf den Weg machten, eine Silvesterparty im Künstlerviertel 798 zu suchen.

Zu viert sind wir dann ab ins Taxi und dorthin. Auf der Fahrt sind dann übrigens solche Fotos entstanden. Auch der arme Taxifahrer musste für ein Foto herhalten.

Die restlichen Fotos findet ihr hier

Als wir gegen 3uhr dort angekommen waren sind wir erstmal fast umgefallen, weil die Leute dort noch immer 100yuan Eintritt haben wollten. Dank de diplomatischen Geschicke von Mareen sind wir dann nacheinander noch alle umsonst reingekommen. Offensichtlich haben wir eine Eintrittskarte eines „Bekannten“ mehrfach nutzen können, so dass wir am Ende ganze 40€ gespart haben, das ist doch mal was.
Drinnen haben wir noch ein bisschen gefeiert usw., ein paar Leute aus der Botschaft wieder getroffen und sind dann irgendwann zwischen 4 und 5 auch wieder los nach Hause.

Die native Chinesin (siehe Foto), die eigentlich aus Wien kommt, hat dann gleich noch 2 Chinesinnen angequatscht, die uns dann prompt mit ihrem Wagen aus dem Viertel mitgenommen haben. Wäre unser Ziel auf ihrem Heimweg gewesen, hätten sie uns sogar die ganze Strecke mit zurück genommen. Das fand ich ja echt nett, denn schließlich kannten sie uns ja nicht mal.

Nach einer kleinen Jagd um ein freies Taxi haben wir es dann auch endlich nach Hause geschafft und sind erschöpft und fröhlich ins Bett gefallen, also ich zumindest. Die anderen hatten leider in dieser Woche viel zu lernen, weil die ganzen Prüfungen anstanden.

Im nächsten Eintrag werde ich sicherlich von meiner ersten chinesischen Prüfung berichten und die hatte nichts mit der Uni zu tun.