新年快乐 - Happy Chinese New Year

Der Neujahrstag ist zwar schon eine kleine Weile her, was mich aber trotzdem nicht daran hindern soll, euch nun davon zu berichten.

Wie ihr vielleicht wisst oder auch nicht wisst wird in China, auch wenn hier bereits offiziell der gregorianische Kalender gilt, noch immer das traditionelle, nach dem Bauernkalender, bestimmte chinesische Neujahrsfest bzw. Frühlingsfest gefeiert. Das neue Jahr kann dabei zwischen dem 20.Januar und 21.Februar eines jeden Jahres liegen und richtet sich nach dem ersten Neuen Mond im ersten Monat des Jahres. Deswegen liegt der Neujahrstag jedes Jahr anders.

Zu diesem Fest beginnt traditionell eine der größten Völkerwanderungen Chinas und vermutlich auch der Welt. Zum chinesischen Neujahr fahren nämlich die meisten Chinesen zurück in ihre Heimatdörfer um dort mit ihren Familien und Verandten das Fest der Feste zu feiern. Auch mein lieber Freund Han war in dieser Zeit bei seiner Familie daheim und hat mir sogar von dort herzliche Neujahrsgrüße zukommen lassen was ich ja sehr nett von ihm fand.

Das wirklich Interessante an Neujahr war aber das Böllern und Feiern. Was zum 1.1. diesen Jahres wohl nur ein Probedurchlauf zum chinesischen Neujahr gewesen schien, war in dieser Nacht 1000x verrückter.

Aber mal von Anfang an. Um das neue Jahr gebührend zu empfangen haben wir, also einige von der Beida, einige von irgendwo aus Wudaokou (ist ne andere Uni) und ich uns mal wieder entschlossen bei mir zu feiern. So ganz traditionell natürlich mit einem leckeren Jiaozi-Essen. Wir haben uns dann aber doch noch kurzfristig entschlossen in ein Jiaozi Restaurant zu gehen, weil es doch um einiges leckerer ist, als die Tiefgekühlten Dinger... Na davon habe ich euch ja schonmal berichtet.

Jedenfalls war es ein ganz netter Abend und die Party ging dann ab 24h so richtig los. Was die Chinesen hier an Böllern und Raketen und und und abgeschossen haben kann man sich gar nicht vorstellen. Ich möchte das mal so beschreiben:

Man kennt doch bei uns diese witzigen, netten kleinen Knallfrösche, also so eine Aneinanderreihung von mini Knallern. Genau sowas haben die hier auch, nur dass daran nicht diese süßen, kleinen Dinger dran waren, sondern mindestens welche von der uns als D-Böller bekannten Sorte. Und ganz ehrlich, dass waren noch die kleinen. Da wundert es keinen, dass es wohl zig Verletzte gab und sogar einen Toten, obwohl ich ja sagen muss, dass ich das angesichts der Massen von Feuerwerk etc. für viel zu wenig Verletzte halte. Na vielleicht haben da die Offiziellen bei der Statistik etwas nachgeholfen.

Jedenfalls ist das Chinesische Neujahr wirklich erlebenswert (gibt‘s das Wort?)
Aber damit nicht genug, und auch grade deshalb finde ich es nicht so schlimm, dass ich euch „erst“ jetzt davon berichte, denn noch immer wird auf den Straßen und Höfen Feuerwerk abgeböllert. Noch immer heißt wirklich, heute abend noch.

Vermutlich liegt es daran, dass noch 15 Tage nach dem Neujahrsbeginn offiziell gefeiert wird.

Auch finden in dieser Zeit noch etliche Festlichkeiten in ganz Peking statt. Etwas schade ist aber, dass wir irgendwie versäumt haben, rechtzeitig in einen der zahlreichen Parks zu gehen, wo bspw. der traditionelle Löwen- und oder Drachentanz aufgeführt wird.

Wir sind dann zwar dort hin(zum Ditan der das Pendant zum Himmelstempel darstellt) gestern am 25.02., mussten aber feststellen, dass das Fest nur bis zum 24.02. stattfand, das war natürlich bitter.

Wir konnten also lediglich zusehen, wie die Zelte, Buden usw. abgebaut wurden.

Jedenfalls war es eine schöne Zeit und nun geht es auch schon weiter, denn ich bekomme ja schon dieses Wochenende wieder Besuch. Davon werde ich dann sicherlich berichten.

ps: Ich habe natürlich auch ein paar Videos vom Böllern „gedreht“. Das werde ich euch mal zusammen schneiden und dann präsentieren, aber etwas später.