Von A nach B: Mit dem Bus

Wo 1953 noch etwa 2,5 Millionen Menschen in Peking gelebt haben sind es heute mittlerweile schon 7,5 Millionen. Diese Menschenmassen wollen bewegt werden. Neben den vielen vielen Taxen, die oft im Stau stehen, den seit dem 20jährigen Bestehenen der VR China im Jahre 1969 verkehrenden U-Bahn Linien (und so sehen sie auch aus) gibt es in Peking noch etwa 1000 Buslinien, die gōnggòng qìchē, mit denen man sich fort bewegen kann.
Vorausgesetzt man weiß wo und wann sie halten und wie und wohin sie fahren und abgesehen von den etlichen Staus, in denen sie wie die Taxen stecken, ist es wirklich praktisch in Peking mit dem Bus zu fahren um von A nach B zu kommen.
Übrigens, was viele vielleicht nicht wussten ist, dass es auch in Peking Straßenbahnlinien gab, die aber 2mal nach mehr oder weniger langer Nutzung wieder eingestellt wurden. Aber zurück zum Bus.
Die ersten Busse waren sogenannte Oberleitungsbusse, die ihren Strom wie der Name schon sagt, durch die über der Straße angebrachten Leitungen beziehen, vgl. Straßenbahn, ICE, ...
Einige dieser Busse, vom Typ her, fahren heute noch immer in Peking, sind aber eher die Ausnahme. Die meisten Buslinien sind, wie auch bei uns, ganz „Normale“ (muss ich ja nicht erklären). Unter ihnen gibt es auch wieder ganz verschiedene, die sich meist durch ihren, ich sage mal, Fahrkomfort unterscheiden. Es gibt hier wirklich kaputte, verrostete und klapprige Busse, die aber irgendwie trotzdem noch fahren. Bei denen kostet eine Fahrt meistens auch etwas weniger, als bei den schicken, modernen Bussen, die, wie auf dem Bild oben zu sehen, schon sehr ähnlich den Heimschen sind. Außerdem gibt es noch ganz spezielle Buslinie, wie auf dem Bild unten zu sehen, der 300er. Das ist ein sogenannter Expressbus, der auf dem 3. Ring fährt und nicht an jeder kleinen Haltstellen hält.

Bei diesen modernen Bussen, gibt es immer mindestens einen, aber meistens zweif SchaffnerInnen, die das Geld von den zusteigenden Fahrgästen lautstark eintreiben. Entweder hat man ein Monatsticket, mit dem man beim ein- und aussteigen automatisch registriert wird (also diesem Verfahren entgeht), oder man wendet sich an die besagten Schaffner. Bezahlen tut man einen Grundpreis für eine bestimmte Anzahl von km, hier im Beispiel 1kuai für 12km. Zusätzlich zahlt man dann einen Kilometerpreis für jede weitere km Einheit, hier also 5jiao/5km. Das alles findet man auch an den Tafeln an den Bushaltestellen. Als laowai sagt man meistens wo man hinwill und der Schaffner berechnet einem dann den Fahrpreis. Wenn man weiß, wieviel welche Strecke kostet kann man dann aber auch einfach das Geld hinlegen und bekommt den „Beleg“. Dabei muss man aber wissen, wenn man nicht rechtzeitig aussteigt, aus welchen Gründen auch immer, wird man rechtzeitig freundlich daran erinnert, dass man nur bis hierhin bezahlt hat, da hilft auch kein Verhandeln mehr, so meine Erfahrung.
Außerdem, ganz wichtig für Nachtschwärmer, sind die Fahrtzeiten, also von wieviel Uhr bis wieviel Uhr der Bus überhaupt verkehrt. Hier sieht man, dass der 300er Bus von 05:30 bis 22:00 fährt, danach ist Schluß. In Peking gibt es wohl auch einige Nachtbusse, aber bisher haben wir uns dann einfach ein Taxi genommen.
Schwieriger wird es, wenn man nicht weiß, wie man erklären soll wo man hin will. Ich glaube, dann sollte man sich lieber ein Taxi nehmen und auf die Karte zeigen. Die Karte im Bus auszupacken und in dem Gedränge der guten Frau, denn meistens sind die Schaffner Frauen, zu erklären bzw. zu zeigen, wo man hin will (und das bei deren Unvermögen Stadtpläne zu lesen, wobei ich das jetzt nicht darauf beziehe, dass es eine Frau ist) ist quasi unmöglich.

Lebt man eine Weile in dieser Stadt, und ihr müsst das von dem Blickpunkt sehen, dass ich in 1. Linie nicht hier bin um Chinesisch zu lernen, gewöhnt man sich daran mit diesem System umzugehen. Wenn man viel mit Bus unterwegs sein will, aber ehrlich gesagt bin ich das gar nicht (weil Fahrrad), kann ich nur empfehlen sich mind. einen Stadtplan zu kaufen, der die wichtigsten Buslinien, die Lù, und deren Verlauf eingezeichnet hat, oder noch besser, sich diesen Busguide zu kaufen. Den habe ich im Wangjujing Bookstore gefunden und der kostet nicht echt nicht die Welt.

Er ist zwar nicht auf englisch, auf nicht in pinyin, aber man findet sich doch ganz gut zurecht und weiß auf alle Fälle, wo welche Buslinen verkehren. Wer es lieber elektronisch haben will, findet auf folgender Seite einen ganz guten „Busfahrplan“ Aber hierfür muss man wirklich Zeichen lesen & SCHREIBEN können.

http://www.668map.com/bjmap/

Soviel zum heutigen Thema. Und damit ihr, wenn ihr in China seid, auch sagen könnte, dass ihr zum Bus wollt braucht ihr natürlich mindestens die folgenden Vokabeln.
Denis

26.01.2007, Freitag, Woche 4