Auf Reisen: Harbin, ich komme

Harbin & ab dafür. Morgen gehts erstmal für ein paar Tage in diese Stadt im Nordosten von China, d.h. auch, es wird richtig kalt. Ich hab schon schlimme Geschichten von u.a. eingefrorenen Handys gehört, also dick anziehen.

Aber wie kommts? Eigentlich wollte ich ja schon Anfang Januar mit einigen anderen Leuten nach Harbin fahren, leider hat sich das aber dann doch nicht mehr ergeben, außerdem habe ich auf die Antwort von den Profs aus Berlin bzw. Beijing gewartet, die dann aber ewig nicht kam. Jedenfalls hat sich mir jetzt die Möglichkeit geboten mit Mareen (die vom Bild am Pekingentenessen) und anderen dorthin zu fahren. Und aus diesem Grund war ich heute lange unterwegs, unglaublich lang!

Ich habe wegen dem Ticket erstmal im Internet geschaut und natürlich auch was gefunden wo man online bestellen kann, teilweise aber auch nur auf Chinesisch. Na jedenfalls habe ich da irgendwo angerufen und natürlich erstmal versucht mich auf Englisch verständlich zu machen, was natürlich nicht funktioniert hat.

Danach bin ich dann mit meinem Chinesisch an der netten Dame gescheitert.
Sehr deprimierend! Kennt das jemand? ;(

„Was solls“ hab ich mir gedacht. Macht doch eh viel mehr Spaß raus zu gehen und was zu erleben. Ab aufs Rad, mal wieder, und Richtung Xizhan (ist näher von mir aus). Unterwegs habe ich auch einen dieser kleinen 车票 Läden entdeckt. Ich bin dann aber doch nicht rein, weil 1) der irre voll war und 2) ich sicherlich nichts verstanden hätte, selbst wenn ich hätte erklären können was ich will.

Egal, ich also zum West-Bahnhof und dort an den ersten English-Speaking Schalter gegangen den ich entdecken konnte. Und was erwartet einen dort? Natürlich ne Schlange von Menschen, aber nicht, wie man denken würde, alles Ausländer, neee! Nur Chinesen. Ich wette nicht einer von denen kann Englisch! Winking

Nach 10 Minuten warten war ich dann dran und wurde nach einem Satz gleich per Zettel und Handbewegung weggeschickt. Bis ich nach einiger Zeit verstanden bzw. entziffern konnte, dass auf dem Zettel 16 (und noch irgendwas) stand und ich zum Schalter 16 sollte, weil es dort noch einen English.. Schalter gibt, war ich erstmal verwirrt, was ich jetzt machen sollte.

Dort angekommen entdeckte ich natürlich die obligatorische Schlange, von denen aber alle nicht so aussahen, als ob sie was kaufen oder fragen wollten. Na ich erst noch zivilisiert wie ich bin, mich hinten angestellt, immer nach vorne geguckt zur Ticket-Tante in der Hoffnung sie würde mich ranwinken, aber - is nicht.
Irgendwann, weil keiner am Schalter direkt stand, bin ich dann einfach vorgegangen.
Nach etlichen Missverständnissen hatte sie dann verstanden, dass ich nach Harbin will und nicht den Nachmittagszug um 16:30 nehmen kann. Daneben gab es noch ein Angebot um 23:10 oder so zu fahren. Dort gab es aber nur noch Hardseater und darauf habe ich ehrlich gesagt keine Lust. Die Zugfahrt dauert einen guten halben Tag und das über Nacht, nur im Sitzen, nein danke. Und di Hardseater sind nicht vergleichtbar mit Deutschen Bahnen, das sag ich euch. Happy

Vielleicht fragt ihr euch, warum ich denn nicht den Nachmittagszug nehme. Morgen darf ich nämlich noch eine Berliner Chor-Reisegruppe vom JFK „betreuen“. Prof. Meng hatte mich darum gebeten. Darüber kann ich ja dann berichten, wenn ich wieder da bin.

Jedenfalls habe ich am Ende kein Ticket gekauft und bin in der Hoffnung, vielleicht am Beijingzhan noch was zu bekommen, dorthin gefahren. Mit einem kleinen Verfahrer bin ich dann irgendwann Abends angekommen und glücklicherweise auch einen englischsprechenden Schalter gefunden. Dann ging alles ganz flott, ich habe eine viel bessere Verbindung bekommen (20:30-7:00) Softsleeper (war nur noch übrig) und es hat mich 411kuai gekostet.
Ein Flug hätte mich das doppelte gekostet, wäre aber auch um einiges schneller gewesen, natürlich.

Dann gings ab nach Hause und jetzt bin ich völlig kaputt. Hier mal mein Weg.

Wenigstens lernt man so die Stadt echt gut kennen.

So, Vokabeln gibt‘s heute natürlich auch noch, passen aber heute gar nicht zum Thema, es sind nämlich: Geschlecht und Personalausweis.

Damit will ich mich aber schon mal verabschieden, da ich morgen nach meiner Gruppe gleich an den Bahnhof fahren werde, wo ich mich dann auf die Reise nach Harbin begeben werde. Tschüss, bis dahin.

Achso, ich komme schon am 9.2. wieder.
Denis

04.02.2007, Sonntag, Woche 5